Eugen Kommerell
Eugen Kommerell (* 17. November 1854 in Tübingen; † 13. Februar 1936 in Bad Cannstatt) war ein deutscher praktischer Arzt, Badearzt und Medizinalrat.
Leben
BearbeitenNach dem Studium der Medizin in Tübingen wurde Kommerell 1878 mit einer Dissertation über die Schwindsucht promoviert. Bis 1881 blieb er als Assistent an der Universitätspoliklinik in Tübingen unter Prof. Theodor (von) Jürgensen. Ab April 1881 wurde er Assistent an den Heilanstalten für physikalische Heilmethoden von Heinrich Averbeck in Baden-Baden. Bemerkenswert ist, dass er bei der behördlichen Anmeldung um Zulassung in Baden-Baden als Geburtsjahr 1852 angab. Nach der Verlegung dieser Heilanstalten nach Bad Laubbach bei Koblenz am Rhein ging Kommerell 1883 zurück nach Tübingen an die Universitätsfrauenklinik als 1. Assistent, um im Oktober 1883 als Badearzt sowie als Stadt- und Bezirksarmenarzt nach (Bad) Liebenzell zu wechseln. Dort blieb er bis 1886 zugleich in Nachfolge von Dr. Carl Essig, der als Oberamts-Physikus nach Neresheim wechselte. 1886 ließ sich Kommerell als praktischer Arzt in Ellwangen nieder, um nach erfolgter ärztlicher Staatsprüfung (1886) bis 1891 in Neresheim als Oberamtsarzt und in gleicher Stellung bis 1903 in Münsingen tätig zu werden. Von 1903 bis 1913 war er als Oberamtsarzt in Waiblingen eingesetzt und war seitdem als voll besoldeter Arzt ohne eigene Praxis für die Bezirke Waiblingen und Cannstatt zuständig. Bereits 1905 war er zum Medizinalrat ernannt worden.
Kommerell hatte sieben Kinder. Der älteste Sohn, Eugen Ernst (* 1885) wurde ebenfalls Arzt und der jüngste, Max (1903–1944) wurde o. Prof. für neue deutsche Literaturgeschichte, er gehörte zum Kreis um Stefan George.
Seit dem Wintersemester 1872/73 war er Mitglied der Studentenverbindung AV Igel Tübingen.[1]
Veröffentlichungen
Bearbeiten- Ueber Phthisis und Tuberculosis. Eine klinische Studie, Med.-Diss. Tübingen 1878, Leipzig: Hirschfeld 1878
- Aerztliches über das Trinken, gemeinverständliche Erörterung der Alkoholfrage vom ärztlichen Standpunkt, Hildesheim: Mäßigkeitsverlag 1899
- Der Alkoholismus gemeinverständlich dargestellt, Dresden: E. Deleiter 1926
Literatur
Bearbeiten- Otto Kommerell: Familienchronik Kommerell, Stammtafel mit 79 Bildern und 15 Tafeln. Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1943, S. 164–165
- Roland Deigendesch: Dr. med. Eugen Kommerell in Münsingen. In: Ute Harbusch und Gregor Wittkop (Hrsg.): Kurzer Aufenthalt, Streifzüge durch literarische Orte. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0142-9, S. 147–150
- Hubertus Averbeck: Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie. Betrachtungen zu Personen und zur Zeit der wichtigsten Entwicklungen im 19. Jahrhundert. EHV, Bremen 2012, ISBN 978-3-86741-782-2, S. 788–789
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Altenverein der Tübinger Verbindung Igel e.V. / Akademische Verbindung Igel, Tübingen: Mitgliederverzeichnis 1871–2011, Tübingen 2011, Nr. 10.
Personendaten | |
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NAME | Kommerell, Eugen |
ALTERNATIVNAMEN | Komerell, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher praktischer Arzt, Badearzt und Medizinalrat |
GEBURTSDATUM | 17. November 1854 |
GEBURTSORT | Tübingen |
STERBEDATUM | 13. Februar 1936 |
STERBEORT | Bad Cannstatt |