Eva Grubinger

österreichische Installationskünstlerin

Eva Grubinger (* 1970 in Salzburg) ist eine international renommierte Bildhauerin und Installationskünstlerin.[1]

Leben und Arbeit

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Zwischen 1989 und 1995 studierte Grubinger an der Hochschule der Künste in Berlin. Während ihre ersten Werke auf pionierartige Weise die Entwicklung des frühen Internets reflektierten und kommentierten, arbeitete Grubinger seit Mitte der 1990er Jahre hauptsächlich bildhauerisch und räumlich. Diese Phasen hängen dennoch zusammen: Ihre Fokussierung auf Materialität und Raum – nicht zuletzt den sozialen Raum, und wie sich dieser unterbewusst auf uns auswirkt – könnte als Reaktion auf die Immaterialität der Online-Welt gesehen werden.[2]

Grubingers Methode fokussiert und verstört in erster Linie mittels wiedererkennbarer Objekte. Hierbei wendet sie eine Bandbreite von Strategien an: sie schöpft Inspiration und Ikonografie aus vielfältigen Bereichen, wie z. B. der Seefahrt, der Geschichte, der Architektur, der Inszenierung von Politik, sowie von der jüngeren Kunstgeschichte selbst, speziell vom Minimalismus und der Konzeptkunst. Als Bildhauerin arbeitet sie entsprechend in einer Reihe von Formaten und Materialien. Typisch ist dennoch ihre Methode, bekannte Themen, die wir aufgrund ihrer Vertrautheit vielleicht gar nicht mehr ‘sehen’ können, zu nehmen und sie durch Veränderung des Maßstabs, des Kontexts, des Materials, oft mit einem besonderen Augenmerk auf Oberflächen – auf Oberflächen und deren Täuschungen – so zu verändern, dass sie wieder neu in unseren Blick rücken. Durch ihre Arbeit offenbart sich Vertrautes nicht bloß selbst, es kommen auch dessen subtilen, oft politisierten Wirkungsmechanismen auf Körper und Geist zum Vorschein.[3]

In den 1990ern und 2000ern hatte Grubinger diverse Wohnsitze und Arbeitsaufenthalte in Köln, Stockholm, Paris, New York und Los Angeles. Sie war Professorin für Bildhauerei-transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz, Österreich und ist derzeit Gastprofessorin an der Kunstuniversität Düsseldorf. Sie lebt in Berlin.[4]

Ausstellungen

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In den letzten zwanzig Jahren wurden die Arbeiten von Eva Grubinger in zahlreichen internationalen Institutionen gezeigt, mit Einzelausstellungen u. a. im Museum Abteiberg Mönchengladbach, dem Baltic Centre for Contemporary Art in Newcastle, dem Kiasma Museum in Helsinki, der Berlinischen Galerie, der Schirn Kunsthalle Frankfurt und dem Museum Belvedere in Wien. Außerdem war sie an zahlreichen Gruppenausstellungen im In- und Ausland beteiligt, z. B. in den Deichtorhallen Hamburg, im Taipei Fine Art Museum, im Krannert Art Museum, Illinois, in der Marrakech Biennale und im Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam.

Literatur

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  • Sculpture Unlimited II / Materiality in Times of Immateriality, Eva Grubinger und Jörg Heiser (Hg.), mit Nathalie Heinich, Mark Leckey, Christiane Sauer, Jussi Parikka und Timotheus Vermeulen, (Sternberg Press, Berlin 2015)
  • Café Nihilismus, Kerstin Engholm Galerie Wien, mit einem Text von Martin Herbert (Sternberg Press, Berlin, 2014)
  • Decoy, Landesgalerie Linz und Kerstin Engholm Galerie Vienna, mit Texten von Martin Hochleitner und Carson Chan (Sternberg Press, Berlin, 2012)
  • Sculpture Unlimited, Eva Grubinger, Jörg Heiser (Hg.), mit Texten von Jennifer Allen, Manuela Ammer, Nikolaus Hirsch, Aleksandra Mir, Vivian Sky Rehberg und Jan Verwort (Sternberg Press, Berlin 2011)
  • Trespassing, Museum der Moderne, Salzburg, mit Texten von Toni Stooss und Margit Zuckrigl, und einem Interview mit Eva Grubinger (Museum der Moderne, 2009)
  • Spartacus, Schirn Kunsthalle Frankfurt, mit Texten von Hans Hollein and Matthias Ulrich (Verlag der Buchhandlung Walter König, Köln, 2008),
  • Dark Matter, Baltic Centre for Contemporary Art, Gateshead, mit Texten von Sune Nordgren / Sarah Martin und Jan Verwoert, (Cornerhouse Publications, Manchester 2003)
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Einzelnachweise

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  1. "Eva Grubinger. Trespassing Opens at Museum der Moderne Rupertinum". Artdaily.org. 7. Februar 2009. Abgerufen am 27. August 2014.
  2. Ursula Prinz (20 October 2004). "Semiotik der Verschwörung". Berliner Zeitung (in German). Abgerufen am 27. August 2014.
  3. Carson Chan, in: Decoy, Landesgalerie Linz and Kerstin Engholm Galerie Vienna, Sternberg Press, Berlin, 2012
  4. CV Eva Grubinger abrufbar unter www.evagrubinger.com