Evangelisch-Lutherisches Dekanat München

Dekanatsbezirk im Kirchenkreis München und Oberbayern

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat München ist eines der sieben Dekanate des Kirchenkreises München und Oberbayern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Es ist in sechs Prodekanate unterteilt. Amtierender Dekan ist seit September 2020 Bernhard Liess.[2]

Evangelisch-Lutherisches
Dekanat

St. Matthäus in München
Organisation
Dekanatsbezirk München
Kirchenkreis München und Oberbayern
Landeskirche Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Statistik
Kirchengemeinden 66
Gemeindeglieder 210.909 (Stand 31. Dezember 2022)[1]
Leitung
Dekan Bernhard Liess
Anschrift des Dekanatsamts Gabelsbergerstr. 6
80333 München
Webpräsenz Website des Dekanats München

Geschichte

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Dekaninnen und Dekane des Evangelisch-Lutherischen Dekanats München
Amtszeit Leitung
Dezember 2002 – Mai 2004 Hans Dieter Strack[3]
September 2004 – Juli 2020 Barbara Kittelberger[4]
seit September 2020 Bernhard Liess

Die ersten evangelischen Bürger in München

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Verglichen mit anderen Städten fällt die Geschichte der evangelischen Kirche in München eher kurz aus: Erste protestantische Gruppen Anfang des 16. Jahrhunderts wurden verboten und unterdrückt. Erst 1801 erhielt der erste Protestant, ein Wein- und Pferdehändler aus Mannheim, die Bürgerrechte der Residenzstadt München. In den folgenden Jahren siedelten sich in München aufgrund der liberalen Politik Max I. Joseph immer mehr evangelische Bürger an: 1827 zählte man schon 4500 Gemeindeglieder. 1833 wurde die erste evangelische Kirche, die später den Namen St. Matthäus erhielt, auf der Sonnenstraße eingeweiht. Sie wurde 1938 von den Nationalsozialisten abgerissen und nach dem Zweiten Weltkrieg am Sendlinger-Tor-Platz neu aufgebaut.

Das Dekanat München

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Die erste organisatorische Formation (als Dekanat für den Isarkreis) erfolgte 1808.[5] Das Dekanat München wurde am 7. Dez. 1810 errichtet und umfasste zuerst neben München auch Großkarolinenfeld sowie die später wieder ausgeschiedenen Kirchengemeinden Polling und Vöcklabruck. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden weitere Kirchengemeinden vor allem in den größeren Städten Oberbayerns gegründet. 1915 wurden die Gemeinden außerhalb von München und seines Umlandes als Dekanat München II (seit 1935 Evangelisch-Lutherisches Dekanat Ingolstadt) abgetrennt.

Moderne Einrichtungen

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Seit den 1970er Jahren entstanden im Dekanatsbezirk verstärkt übergemeindliche Einrichtungen und Beratungsstellen, um die Menschen in der Großstadt München qualifiziert begleiten zu können; sie sind in den Evangelischen Diensten München (EDM) zusammengefasst. Gleichzeitig wurden Partnerschaften mit ausländischen Kirchen aufgebaut und gepflegt. Heute leben in und um München knapp 200.000 Menschen (Stand Februar 2024), die der evangelischen Kirche angehören. Seit September 2020 wird das Dekanat von Bernhard Liess geleitet.[2] Er übernahm das Amt von seiner Vorgängerin Barbara Kittelberger, die das Dekanat von September 2004 bis zu ihrem Ruhestand im Juli 2020 geleitet hatte.

Organisation und Statistik

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Lukaskirche in München
Mitgliederentwicklung im Dekanatsbezirk München[6][7]
Jahr Gemeindeglieder

(mit Hauptwohnsitz)

2014 258.748
2015 255.008
2016 252.436
2017 245.856
2018 239.557
2019 235.839
2020 229.204
2021 219.986
2022 210.909
2023 203.016

Der Dekanatsbezirk München umfasst ein Gebiet, das etwa dem Großraum München entspricht. Er ist Teil des Kirchenkreises München-Oberbayern und der größte Dekanatsbezirk der bayerischen Landeskirche, die insgesamt etwa 2,2 Millionen Kirchenmitglieder zählt.

Zum Dekanatsbezirk München gehören 66 Kirchengemeinden, die regional in sechs Prodekanate gegliedert sind. Jedes Prodekanat wird von einem Dekan bzw. einer Dekanin geleitet. Gemeindeübergreifende Einrichtungen und Dienste, die teilweise in eigener Rechtsträgerschaft organisiert sind, sowie Sonderseelsorgebereiche (einschließlich Krankenhausseelsorge und Studierendenseelsorge) unterstützen, ergänzen und entlasten die Arbeit der Kirchengemeinden. Sie arbeiten in einer Konferenz zusammen, die vom Leiter der Evangelischen Dienste München geleitet wird.

Oberstes Gremium des Dekanatsbezirks ist die Dekanatssynode, der haupt- und ehrenamtliche Delegierte angehören. Unter dem Vorsitz der Stadtdekanin bzw. des Stadtdekans tagt die Dekanatssynode etwa zehnmal im Jahr und beschließt zentrale Inhalte und Konzepte der kirchlichen Arbeit in München sowie den Haushalt, die Personalangelegenheiten und Baumaßnahmen des Dekanatsbezirks.

Der Stadtdekan bzw. die Stadtdekanin repräsentiert den Dekanatsbezirks in der Öffentlichkeit und hat den Vorsitz im Leitungsgremium, dem die Dekane bzw. Dekaninnen der Prodekanatsbezirke, der Leiter der Evangelischen Dienste und der Geschäftsführer des Kirchengemeindeamts angehören. Die Grundlagen für die Arbeit im Dekanatsbezirk sind durch eine eigene Satzung festgelegt.

Die Verwaltung des Dekanatsbezirks geschieht im Kirchengemeindeamt. Unter der Leitung eines Geschäftsführers arbeiten dort etwa 75 Beschäftigte in drei Abteilungen. Hier werden die Kirchenbücher geführt, Statistiken erstellt, die Finanzen verwaltet, Bauvorhaben geplant und umgesetzt und die Personalunterlagen der 1400 haupt- und nebenamtlich Beschäftigten der evangelischen Kirche in München betreut.

Prodekanate und Kirchengemeinden

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Zum Dekanatsbezirk gehören 66 Kirchengemeinden. Sie sind in sechs Prodekanate aufgegliedert. Zum 1. Januar 2025 werden die sechs Prodekanate aufgelöst.[8]

Prodekanat München-Mitte

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Erlöserkirche in Schwabing

Adresse: Gabelsbergerstraße 6, 80333 München

Zum Prodekanatsbezirk München-Mitte gehören sechs evangelische Kirchengemeinden. Das Gebiet erstreckt sich innerhalb des Stadtgebiets München von Schwabing über die Maxvorstadt und Isarvorstadt bis hin zum Lehel und Haidhausen.

Die Innenstadtkirchen Erlöserkirche, Kreuzkirche, St. Johannes, St. Lukas, St. Matthäus und St. Markus bieten ein reiches kirchenmusikalisches und gottesdienstliches Angebot. Der Dialog mit der Wissenschaft, den Theatern und den Museen wird aktiv gepflegt.

Stadtdekan Bernhard Liess ist auch Dekan für das Prodekanat München-Mitte.

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-Mitte:

  • Erlöserkirche (Schwabing)
  • Kreuzkirche (Schwabing)
  • St. Johannes (Haidhausen)
  • St. Lukas (Lehel)
  • St. Markus (Maxvorstadt)
  • St. Matthäus (Innenstadt)

Prodekanat München-Nord

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Hoffnungskirche in Freimann

Adresse: Stanigplatz 11, 80933 München

zum Prodekanatsbezirk München-Nord gehören 14 der insgesamt 66 evangelischen Kirchengemeinden. Das Gebiet erstreckt sich innerhalb des Stadtgebiets München von Moosach bis zur Isar und vom Mittleren Ring nach Norden hin. Im Landkreis München liegen die drei Kirchengemeinden Garching, Ober- und Unterschleißheim. Im Landkreis Dachau liegen Karlsfeld, Dachau (zwei Gemeinden) und Kemmoden-Petershausen.

Dekan für den Münchner Norden ist Felix Reuter.

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-Nord:

Prodekanat München-West

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Stephanuskirche in Nymphenburg

Adresse: Dom-Pedro-Platz 5, 80637 München

Zum Prodekanatsbezirk München-West gehören 13 evangelische Kirchengemeinden. Das Gebiet erstreckt sich innerhalb des Stadtgebiets München von Neuhausen bis Aubing und von Allach nach Großhadern; aus den Landkreisen gehören Germering und Gröbenzell (Landkreise Fürstenfeldbruck und München) zum Gebiet des Prodekanats.

Christoph Jahnel und Claudia Häfner teilen sich die Stelle im Prodekanat für den Münchner Westen.[9]

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-West:

Prodekanat München-Ost

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Friedenskirche in Trudering

Adresse: Lamontstr. 36, 81679 München

Zum Prodekanatsbezirk München-Ost gehören elf evangelische Kirchengemeinden. Das Gebiet erstreckt sich innerhalb des Stadtgebiets München vom Friedensengel entlang der Isar bis nach Ismaning, von dort in einem Bogen bis Zorneding (Landkreis Ebersberg). Die südliche Grenze bilden Haar, Trudering und die Prinzregentenstraße bis zum Friedensengel.

Dekan im Prodekanat München-Ost ist Peter Marinkovic.

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-Ost:

Prodekanat München-Süd

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Thomaskirche in Grünwald

Adresse: Konrad-Witz-Str. 17, 81479 München

Zum Prodekanatsbezirk München-Süd gehören elf Gemeinden – vom Westend über Sendling und Giesing, Harlaching und Pullach, Solln und Fürstenried bis nach Grünwald.

Stellvertretende Dekanin ist Christine Glaser.

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-Süd:

Prodekanat München-Südost

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Gustav-Adolf-Kirche in Ramersdorf

Adresse: Ganghoferstraße 28, 85521 Ottobrunn

Zum Prodekanatsbezirk München-Südost gehören elf Kirchengemeinden. Das Gebiet erstreckt sich innerhalb des Stadtgebiets München von Ramersdorf bis Waldperlach, vom Fasangarten bis Berg am Laim, im Landkreis München liegen Putzbrunn, Ottobrunn, Neubiberg, Taufkirchen, Höhenkirchen, Oberhaching/Deisenhofen und Unterhaching im Gebiet des Prodekanats (siehe Übersichtskarte).

Dekan für den Münchner Südosten ist Mathis Steinbauer.

Folgende Kirchengemeinden gehören zum Prodekanat München-Südost:

Literatur

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  • Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960.
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Commons: Evangelisch-Lutherisches Dekanat München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik auf der Website des Dekanats, abgerufen am 30. Mai 2024.
  2. a b Stadtdekanin Barbara Kittelberger wurde verabschiedet. Abgerufen am 20. September 2020.
  3. Ab nach Ebersberg - Stadtdekan Strack geht in Ruhestand. Münchner Wochenanzeiger, 19. Mai 2004, abgerufen am 15. Februar 2020.
  4. Stadtdekanin Barbara Kittelberger. In: Evangelisch-Lutherisches Dekanat München. Abgerufen am 15. Februar 2020.
  5. Evangelisch-Lutherisches Dekanat München: Kleine Chronik der Protestanten. Aufgerufen am 2. Juni 2017.
  6. Statistik. Evangelisch-Lutherisches Dekanat München, abgerufen am 21. September 2020.
  7. Statistik Dekenat, abgerufen am 13. Oktober 2024
  8. [1]
  9. Neues Leitungsduo im Prodekanat München-West. Abgerufen am 29. November 2024.