Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift

Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift
Trägerschaft	Johannesstift Diakonie
Ort	Lutherstadt Wittenberg
Bundesland	Sachsen-Anhalt
Koordinaten	51° 52′ 12″ N, 12° 39′ 20″ OKoordinaten: 51° 52′ 12″ N, 12° 39′ 20″ O
Geschäftsführer	Matthias Lauterbach
Versorgungsstufe	Krankenhaus der Basisversorgung
Mitarbeiter	etwa 873 (2022)
Gründung	1883
Website	https://www.pgdiakonie.de/evangelisches-krankenhaus-paul-gerhardt-stift/
	Lage
	Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift (Sachsen-Anhalt)
	Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift (Sachsen-Anhalt)

Das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift ist ein Krankenhaus der Basisversorgung in der Lutherstadt Wittenberg. Das Klinikum wurde nach dem evangelischen Theologen Paul Gerhardt benannt. Der Geschäftsführer ist Matthias Lauterbach, ärztlicher Direktor Franz X. Kleber.

Mit ca. 873 Mitarbeitern zählt das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift zu den größten Arbeitgebern im östlichen Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift wurde am 4. Oktober 1883 eingeweiht, nachdem die Grundsteinlegung im August des Vorjahres erfolgt war. Der wachsende Bedarf machte den Ausbau des Krankenhauses ab 1897 und schließlich einen größeren Neubau notwendig, der 1910 am heutigen Standort des Klinikums in der Paul-Gerhardt-Straße eröffnet wurde. Auch dieses Gebäude wurde kontinuierlich erweitert.

Bei dem Explosionsunglück im Sprengstoffwerk Reinsdorf am 13. Juni 1935 kam dem Evangelischen Krankenhaus Paul Gerhardt Stift eine tragende Rolle bei der Versorgung der Schwerverletzten zu. Nahezu 90 Betroffene wurden hier behandelt.

Wolfgang Böhmer, der spätere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, war 1974 bis 1991 Chefarzt des Hauses.^[1]

Im Oktober 2008 wurde die Paul-Gerhardt-Stiftung, Trägerin des Krankenhauses, mit dem Berliner Verein zur Errichtung Evangelischer Krankenhäuser e. V. zusammengeführt. Seit 2009 führt der Verein den Namen Paul Gerhardt Diakonie e.V., Berlin und Wittenberg.^[2]

Krankenversorgung

Mit 435 Betten ist das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift das größte Klinikum in der Lutherstadt Wittenberg und im Landkreis Wittenberg.^[3] Jährlich werden hier ca. 17.200 Patienten stationär und 23.000 Patienten ambulant behandelt.

Forschung

Das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift gehört zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Kliniken des Krankenhauses Paul Gerhardt Stift

Das Klinikum umfasst 16 Kliniken und Abteilungen zur medizinischen Versorgung. Daneben gehört zum Krankenhaus das 2005 gegründete Medizinische Versorgungszentrum Poliklinik Jessen mit zwei Standorten in Wittenberg und Jessen.

Weblinks

Website des Klinikums

Einzelnachweise

↑ Er war nicht "Chefarzt des Hauses", sondern Chefarzt der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Paul Gerhardt-Stifts (s. auch Wikipedia zu W.B.). Er hat durch seine drei Abhandlungen (1978, 1983, 1988) zur Geschichte des Paul Gerhardt-Stifts, die sich das Stift zu eigen machte (z. B. Böhmer W (1983): Das Krankenhaus Paul-Gerhardt-Stift im Wandel der Zeiten, in: Gierra P (Hrsg.): Impulse zur Diakonie in der Lutherstadt Wittenberg, Evang. Verlagsanstalt Berlin, S. 40–104) bewirkt, dass eine kritische Aufarbeitung der Geschichte des Paul Gerhardt-Stifts im Nationalsozialismus unterblieb (s. Diskussionsseite), indem er weitgehend den Nationalsozialismus ausklammerte. Erst 2010 bemühte sich Probst S. Kasparick um eine von der Paul Gerhardt-Stiftung initiierte Auftragsarbeit zur Geschichte des Vorstands der Paul-Gerhardt-Stiftung 1918–1949, die zu dem Ergebnis kam, dass sich die ehrabschneidenden Behauptungen Böhmers über den Chefarzt von 1919–1935 Paul Bosse (z. B. Böhmer 1983, S. 83) nicht aufrechterhalten lassen (Helmut Bräutigam, Heilen und Unheil, Dreikastanienverlag Wittenberg, hrsg. von der Paul Gerhardt-Stiftung, 2017).
↑ Unsere Historie. In: Online-Auftritt des Krankenhauses Paul Gerhardt Stift. Abgerufen am 24. Mai 2022.
↑ Kliniken in Sachsen-Anhalt. In: Regionaler Informationsbund. Abgerufen am 23. Mai 2022.

[1] Er war nicht "Chefarzt des Hauses", sondern Chefarzt der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Paul Gerhardt-Stifts (s. auch Wikipedia zu W.B.). Er hat durch seine drei Abhandlungen (1978, 1983, 1988) zur Geschichte des Paul Gerhardt-Stifts, die sich das Stift zu eigen machte (z. B. Böhmer W (1983): Das Krankenhaus Paul-Gerhardt-Stift im Wandel der Zeiten, in: Gierra P (Hrsg.): Impulse zur Diakonie in der Lutherstadt Wittenberg, Evang. Verlagsanstalt Berlin, S. 40–104) bewirkt, dass eine kritische Aufarbeitung der Geschichte des Paul Gerhardt-Stifts im Nationalsozialismus unterblieb (s. Diskussionsseite), indem er weitgehend den Nationalsozialismus ausklammerte. Erst 2010 bemühte sich Probst S. Kasparick um eine von der Paul Gerhardt-Stiftung initiierte Auftragsarbeit zur Geschichte des Vorstands der Paul-Gerhardt-Stiftung 1918–1949, die zu dem Ergebnis kam, dass sich die ehrabschneidenden Behauptungen Böhmers über den Chefarzt von 1919–1935 Paul Bosse (z. B. Böhmer 1983, S. 83) nicht aufrechterhalten lassen (Helmut Bräutigam, Heilen und Unheil, Dreikastanienverlag Wittenberg, hrsg. von der Paul Gerhardt-Stiftung, 2017).

[2] Unsere Historie. In: Online-Auftritt des Krankenhauses Paul Gerhardt Stift. Abgerufen am 24. Mai 2022.

[3] Kliniken in Sachsen-Anhalt. In: Regionaler Informationsbund. Abgerufen am 23. Mai 2022.

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