Fügenberg
Fügenberg ist eine Gemeinde mit 1513 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.
Fügenberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Schwaz | |
Kfz-Kennzeichen: | SZ | |
Hauptort: | Pankrazberg | |
Fläche: | 58,55 km² | |
Koordinaten: | 47° 20′ N, 11° 51′ O | |
Höhe: | 681 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.513 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6264 | |
Vorwahl: | 05288 | |
Gemeindekennziffer: | 7 09 10 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pankrazbergstraße 1 6264 Fügenberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Unterweger (Heimatliste - Team Josef Unterweger) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) |
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Lage von Fügenberg im Bezirk Schwaz | ||
Fügenberg mit der Pankrazkirche von Südosten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenFügenberg gehört flächenmäßig zu den größeren Gemeinden im Zillertal. Es dehnt sich oberhalb von Fügen über weite Berghänge und enge Täler der Tuxer Voralpen aus. Das Gebiet liegt großteils in Hanglage. Die Gemeinde ist mit Fügen in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht eng verflochten.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Fügenberg (803)
- Pankrazberg (710)
Zwei tief in die Tuxer Voralpen hineinreichende Täler gehören zum Gemeindegebiet, der Finsinggrund mit dem auf etwa 1500 m (Klausboden) hoch gelegenen Hoteldorf Hochfügen sowie der obere Abschnitt des von Schlitters her führenden Öxltals mit der Kaunzalm.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Almen
Bearbeiten- Kaunzalm (Niederleger (1525 m ü. A.), Mittelleger (~ 1730 m ü. A.), Hochleger (~ 1870 m ü. A.))
- Kohleralm (1194 m ü. A.)
- Geolsalm (1733 m ü. A.)
- Gartalm (Niederleger (1572 m ü. A.), Hochleger (1849 m ü. A.))
- Schellenbergalm (1291 m ü. A.)
- Lamarkalm (Niederleger (1613 m ü. A.), Mittelleger (~ 1905 m ü. A.), Hochleger (1985 m ü. A.))
- Pfundsalm (Niederleger (1640 m ü. A.), Mittelleger (1832 m ü. A.))
- Viertelalm (Niederleger (~ 1765 m ü. A.), Hochleger (2022 m ü. A.))
- Holzalm (Niederleger (~ 1630 m ü. A.), Hochleger (1896 m ü. A.))
- Keglalm (Niederleger (~ 1405 m ü. A.), Mittelleger (1706 m ü. A.), Hochleger (~ 1955 m ü. A.))
- Winkelalm (~ 1387 m ü. A.)
- Lumpereralm (1392 m ü. A.)
- Hölderalm (~ 1488 m ü. A.)
- Schlagalm (1476 m ü. A.)
- Gartalm im Schlagwald (~ 1125 m ü. A.)
Sonderfall:
- Maschentalalm (Niederleger (~ 1530 m ü. A.), Hochleger (~ 1720 m ü. A.)); gehört zum Piller Gemeindegebiet (Hochpillberg).
Umgangssprachlich werden die Maschentalalmen als „Lamaschalmen“ bezeichnet.
Nachbargemeinden
BearbeitenGallzein | Schlitters | Fügen |
Schwaz | Uderns | |
Weerberg | Hippach | Zellberg |
Geschichte
BearbeitenDie Bergsiedlungen des Zillertals, darunter auch Fügenberg, gehen auf landwirtschaftliche Kolonisation im Mittelalter zurück, als der Talboden für die Bewirtschaftung nicht mehr ausreichte. Im Jahr 1188 stattete Erzbischof Adalbert III. von Salzburg ein in Hartberg errichtetes Johannes-Spital u. a. mit dem Gut Jansberg (Iannesperg, heute Amschberger Gaß mit den Höfen Floacher, Schmalzer und Wierer) in Fügenberg aus.[2] Urkundlich erstmals genannt wird Fügenberg als Fügerberg im Jahr 1315. Als nach den Napoleonischen Kriegen im Jahr 1816 im ganzen Zillertal die Tiroler Gemeindeverfassung Geltung bekam, wurden Fügenberg und Pankrazberg zur heutigen Gemeinde Fügenberg zusammengeschlossen.
Seit dem Mittelalter wurde auf dem Gemeindegebiet mehrere Jahrhunderte hindurch nach Bodenschätzen gesucht, unter anderem auch nach Gold und Eisenerz. Die Eisenerzvorkommen im Zillertal waren durch den gestiegenen Eisenbedarf der großen Silber- und Kupferbergwerksbetriebe in Schwaz und Kitzbühel wichtig geworden.
Zwischen 1562 und 1760 gab es neun Stollen an der Südost-Flanke des Bergrückens Grätzenkopf und Samjoch im Öxltal sowie auch auf der Schwazer Seite. Der Abtransport erfolgte nach Zerkleinerung in Ledersäcken von 60 bis 80 kg mit Saumpferden und Karren zur Eisenhütte nach Kleinboden. Die leeren Säcke wurden von großen Hunden wieder hinaufgetragen. Die Produktion an Eisenerz betrug jährlich zwischen 200 und 5000 Tonnen, es waren bis zu 500 Mann in Hütte und Bergbau beschäftigt. Die Knappen erbauten mehrere Kapellen und waren maßgeblich an der Errichtung der Pankrazkirche beteiligt.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenSehenswert ist die von 1494 bis 1497 im gotischen Stil erbaute Pankrazkirche. Im September 1999 wurde in 1783 m Höhe der Schaustollen im Öxltal für Besucher geöffnet.
Sport
BearbeitenDie Region Fügen-Fügenberg bietet mit dem Spieljoch und Hochfügen zwei Skigebiete. Neben der Bedeutung als Wintersportzentrum ist Hochfügen auch Ausgangspunkt vieler Bergwanderungen, etwa auf den 2506 m hohen Gilfert oder den 2762 m hohen Rastkogel.
Das Gebiet zwischen Schwaz, Jenbach, Fügen und Hochfügen verfügt über das dichteste Netz offizieller Mountainbikerouten in Tirol. Im Mai 2005 wurde auch erstmals ein Trail zwischen Gamsstein und dem Gartalm-Niederleger freigegeben.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenFügenberg ist eine Streusiedlung, die noch vor ein paar Jahrzehnten fast nur von Bauern besiedelt war. Mit dem Aufschwung des Wintertourismus hat sich die Situation geändert. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ging von 102 im Jahr 1999 auf 88 im Jahr 2010 zurück. Davon waren weniger als die Hälfte Haupterwerbsbauern.[3] Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 213.000 im Jahr 2011 auf 260.000 im Jahr 2019, sank im COVID-Jahr 2020 auf 191.000.[4][5]
Verkehr
BearbeitenVon der Zillertalstraße in Fügen aus führt die Pankrazbergstraße (L49) nach Pankrazberg und von dort aus als Hochfügener Straße weiter bis zur Hotelsiedlung Hochfügen.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenGemeinderatswahlen 2022[6]
Der Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern.
Wählergruppe | Stimmen | Mandate | Anteil |
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Freie Liste Fügenberg - FLF | 338 | 5 | 38,06 % |
Heimatliste - Team Josef Unterweger - HLU | 315 | 5 | 35,47 % |
Wir für Fügenberg - WFF | 235 | 3 | 26,46 % |
Bürgermeisterwahl | 2022 | |||
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% | Stimmen | Stichwahl | ||
Josef Fankhauser | 38,32 | 338 | Ja | |
Josef Unterweger | 36,17 | 319 | Ja | |
Helmut Emberger | 25,51 | 225 | Nein |
Bürgermeister
Bearbeiten- seit 2022 Josef Unterweger[7]
Wappen
BearbeitenDer Gemeinde wurde 1987 folgendes Wappen verliehen: In grün-golden gespaltenem Schild ein mit zwei Palmenzweigen besteckter Dreiberg in verwechselten Farben.[8]
Der Berg weist auf die Lage der Gemeinde hin, die Palmzweige als Märtyrerattribut stehen für den heilgen Pankraz, dem die Kirche geweiht ist.[9]
Söhne und Töchter des Ortes
Bearbeiten- Raimund Stoll (1892–1977), österreichischer Beamter und Politiker
Literatur
Bearbeiten- Hans Mair: Geschichte der Häuser und Höfe von Fügen und Fügenberg (Schlern-Schriften 260). Wagner: Innsbruck 1971.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 338 f., Nr. 827.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Fügenberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Fügenberg, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Österreich - Betroffenheit Branchen Corona 2020. Statista, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Fügenberg. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 25. Januar 2024.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Fügenberg, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 45/1987. (Digitalisat)
- ↑ Wappen von Tirol, Bezirk Schwaz. Universität Innsbruck, Institut für Geographie, abgerufen am 7. Oktober 2021.