Als Füllfaktor bezeichnet man in der Spulenwickeltechnik das Verhältnis der effektiven Querschnittsfläche der Kupferleiter zur theoretisch maximalen Querschnittsfläche des verfügbaren Wickelfensters (z. B. in einem Elektromotor, Transformator, oder Relais).[1]

Bei gegebener Geometrie wird ein Füllfaktor von 100 % angestrebt, um Kupferverluste möglichst zu minimieren. Bei Runddraht wird der Querschnitt nicht voll ausgenutzt und daher auf ein theoretisches Maximum von ca. 78 % (≈ π/4) beschränkt. Wicklungs- und Drahtisolation sowie Drahteinführung verschlechtern den Füllfaktor weiter. Bei großen Maschinen und dicken Volldrähten werden rechteckige Profildrähte verwendet, wodurch Füllfaktoren bis über 90 % erreicht werden. Bei sehr dünnen Drähten kann ein vollkommen regelmäßiger Lagenaufbau nicht mehr gewährleistet werden (Drahtüberkreuzungen usw.), wodurch der Füllfaktor unter 50 % sinken kann. Bei HF-Litzen mit vielen dünnen Einzeldrähten ist der Füllfaktor innerhalb der Litze bereits sehr schlecht, wodurch sich der Gesamtfüllfaktor ebenfalls drastisch verkleinert.

Einzelnachweise

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  1. Franz Spüntrup: Die Fachprüfung in den Elektroberufen. Verlag W. Girardet, Essen 1967, S. 79.