FEI-Weltcup Vielseitigkeit

Turnierserie im Vielseitigkeitsreiten (2003 bis 2012)

Der FEI-Weltcup Vielseitigkeit (FEI World Cup™ Eventing) war eine in den Jahren 2003 bis 2012 vom Internationalen Pferdesportverband (FEI) ausgetragene Turnierserie. Diese wurde, anders als die Weltcups der anderen Pferdesportarten, vollständig in der „Grünen Saison“, also etwa von April bis August eines jeden Jahres, ausgetragen.

Weltcup Vielseitigkeit
Voller Name FEI World Cup™ Eventing
Sportart Vielseitigkeitsreiten
Ligagründung 2003
Ligaauflösung 2012
Website fei.org

Allgemeines

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Jeder nationale Reiterverband, zum Beispiel für Deutschland die Deutsche Reiterliche Vereinigung, durfte pro Jahr nur ein Turnier als Weltcup-Qualifikationsturnier benennen, das als CIC*** ausgetragen und mit dem Zusatz „-W“ gekennzeichnet wurde.[1] Bis zum Jahr 2008 konnten die Verbände sehr großer Staaten mit einer Staatsfläche mit einem Durchmesser von mehr als 15.000 Meilen (dies entspricht 24.135 Kilometer) eine Genehmigung erhalten, um ein weiteres Qualifikationsturnier austragen zu können.[2] Hiervon wurden im Jahr 2010 jedoch Ausnahmen durch die FEI zugelassen.

Bei jedem Qualifikationsturnier wurde bis 2010 ein Preisgeld von 41.000 CHF (etwa 25.000 ) vergeben. Bis zu diesem Jahr war das Bankunternehmen HSBC Titelsponsor der Turnierserie.[3]

Da der Weltcup der Saison 2011 ohne Sponsor durchgeführt wurde, änderten sich auch die Rahmenbedingungen: Das Preisgeld pro Prüfung betrug nun zwischen 9.000 € und 20.000 €.[4] Das Preisgeld und weitere Kosten mussten zudem vollständig durch den Veranstalter aufgebracht werden, in den Jahren zuvor erfolgte eine finanzielle Unterstützung durch die FEI.[5]

Nachdem im Jahr 2010 noch zwei Weltcupstationen im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurden (Schenefeld und Marbach), war dieser ab der Weltcup-Saison 2011 nicht mehr vertreten. In der Saison 2012 reduzierte sich die Weltcupserie auf fünf Stationen, alle in Europa. Aufgrund dieser Entwicklung wurde beschlossen, die Turnierserie auszusetzen. Das Konzept der Serie sollte überprüft und angepasst werden.

Wertungssystem

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Ein Reiter konnte je Qualifikationsturnier auch mit mehreren Pferden antreten. Es wurden in der Endabrechnung jedoch nur die zwei (bis 2009: drei) erfolgreichsten Ergebnisse pro Reiter und Weltcupsaison gewertet.[1]

 
Ingrid Klimke beim Weltcupturnier in Schenefeld 2010

Bei jedem Qualifikationsturnier wurden Wertungspunkte vergeben, die in die Gesamtwertung eingehen. In der Saison 2011 erfolgte dies nach folgendem System:

  • 1. Platz: 41 Wertungspunkte
  • 2. Platz: 38 Wertungspunkte
  • 3. Platz: 36 Wertungspunkte
  • 4. Platz: 34 Wertungspunkte
  • 5. Platz: 32 Wertungspunkte
  • 6. Platz: 30 Wertungspunkte
  • 7. Platz: 38 Wertungspunkte
  • 8. Platz: 26 Wertungspunkte
  • 9. Platz: 24 Wertungspunkte
  • 10. Platz: 22 Wertungspunkte
  • 11. Platz: 20 Wertungspunkte
  • 12. Platz: 18 Wertungspunkte
  • 13. Platz: 16 Wertungspunkte
  • 14. Platz: 14 Wertungspunkte
  • 15. Platz: 12 Wertungspunkte
  • 16. Platz: 10 Wertungspunkte
  • 17. Platz: 8 Wertungspunkte
  • 18. Platz: 6 Wertungspunkte
  • 19. Platz: 4 Wertungspunkte
  • weitere Reiter, die die Prüfung erfolgreich beendet hatten: 3 Wertungspunkte

Punkte erhielten hierbei nur Reiter, die zum besten Viertel der Teilnehmer der jeweiligen Prüfung gehören.

2009 bis 2010

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In den Jahren 2009 und 2010 wurde folgendes System zur Punkteverteilung angewandt:

  • 1. Platz: 71 Wertungspunkte
  • 2. Platz: 67 Wertungspunkte
  • 3. Platz: 64 Wertungspunkte
  • 4. Platz: 61 Wertungspunkte
  • 5. Platz: 58 Wertungspunkte
  • 6. Platz: 55 Wertungspunkte
  • 7. Platz: 52 Wertungspunkte
  • 8. Platz: 49 Wertungspunkte
  • 9. Platz: 46 Wertungspunkte
  • 10. Platz: 43 Wertungspunkte
  • 11. Platz: 40 Wertungspunkte
  • 12. Platz: 37 Wertungspunkte
  • 13. Platz: 34 Wertungspunkte
  • 14. Platz: 31 Wertungspunkte
  • 15. Platz: 27 Wertungspunkte
  • 16. Platz: 24 Wertungspunkte
  • 17. Platz: 21 Wertungspunkte
  • 18. Platz: 18 Wertungspunkte
  • 19. Platz: 15 Wertungspunkte
  • 20. Platz: 12 Wertungspunkte
  • 21. Platz: 9 Wertungspunkte
  • 22. Platz: 6 Wertungspunkte
  • weitere Reiter, die die Prüfung erfolgreich beendet hatten: 3 Wertungspunkte

Bereits im Jahr 2010 erhielten hierbei nur die Reiter Punkte, die zum besten Viertel der Teilnehmer der jeweiligen Prüfung gehörten.[6][7]

Bis zum Jahr 2008 wurde ein anderes System für die Punktevergabe genutzt. Dieses sah folgende Punkteverteilung vor:

  • 1. Platz: 100 Wertungspunkte
  • 2. Platz: 60 Wertungspunkte
  • 3. Platz: 40 Wertungspunkte
  • 4. Platz: 30 Wertungspunkte
  • 5. Platz: 25 Wertungspunkte
  • 6. Platz: 20 Wertungspunkte
  • 7. Platz: 18 Wertungspunkte
  • 8. Platz: 16 Wertungspunkte
  • 9. Platz: 14 Wertungspunkte
  • 10. Platz: 12 Wertungspunkte
  • 11. Platz: 11 Wertungspunkte
  • 12. Platz: 10 Wertungspunkte
  • 13. Platz: 9 Wertungspunkte
  • 14. Platz: 8 Wertungspunkte
  • 15. Platz: 7 Wertungspunkte
  • 16. Platz: 6 Wertungspunkte
  • 17. Platz: 5 Wertungspunkte
  • 18. Platz: 4 Wertungspunkte
  • 19. Platz: 3 Wertungspunkte
  • 20. Platz: 2 Wertungspunkte
  • alle weiteren Reiter, die die Prüfung erfolgreich beendet hatten: 1 Wertungspunkt[8]

Weltcupfinale (FEI World Cup™ Eventing Final)

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Ab 2010 wurde der Sieg des Weltcups anhand der Gesamtwertung nach Abschluss aller Wertungsprüfungen vergeben. Es wurde kein Finale ausgetragen.

Bis 2009 (Ausnahme: 2007) fand am Ende einer jeden Saison ein Weltcupfinale statt,[9] dieses wurde jährlich neu an einen Veranstaltungsort vergeben. Zu diesem qualifizierten sich maximal vierzig Reiter (Regelung seit 2005). Dies bemaß sich nach folgendem System:

Staatengruppe Staat maximale Teilnehmerbegrenzung
Gruppe 1 Australien  Australien, Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten, Neuseeland  Neuseeland, Frankreich  Frankreich, Deutschland  Deutschland maximal sechs Reiter pro Staat
Gruppe 2 Irland  Irland, Schweden  Schweden maximal fünf Reiter pro Staat
Gruppe 3 Belgien  Belgien, Brasilien  Brasilien, Italien  Italien maximal vier Reiter pro Staat
Gruppe 4 alle anderen Staaten maximal drei Reiter pro Staat

Welche Reiter eines Staates am Weltcupfinale teilnehmen durften, entschied sich anhand der Wertungspunkte, die diese in der Gesamtwertung gesammelt hatten. Für jeden Staat der Gruppe 1 konnte durch den jeweiligen nationalen Reiterverband eine „Wild Card“ vergeben werden.

Wenn die in der Tabelle genannte Quote von einer oder mehreren Staaten nicht erfüllt wurde und noch Startplätze zu vergeben waren, rückten die (über diese Regelung) noch nicht qualifizierten Reiter nach, unabhängig von der Begrenzung pro Staat.

Der Titelverteidiger (Finalsieger des Vorjahres) qualifizierte sich unabhängig von der vorgenannten Regel, vorausgesetzt, er hatte in der aktuellen Saison an mindestens einem Qualifikationsturnier teilgenommen[10].

Soweit ein Qualifikationsturnier in einem Jahr nach dem Weltcupfinale ausgetragen wurde, zählte dieses bereits zur nächsten Weltcupsaison. Soweit es dadurch dazu kam, dass ein Veranstaltungsort zwei Mal in einer Saison ein Qualifikationsturnier ausrichtete, zählte jedoch nur das Turnier, das zeitlich näher am Weltcup-Finale lag, für die Gesamtwertung.[11]

Weltcupfinale: Austragungsorte und Sieger

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Jahr Austragungsort Anzahl Teilnehmer und Staaten Sieger
2003 Frankreich  Pau 44 Reiter aus 15 Staaten Schweden  Linda Algotsson mit Stand by me
2004 Frankreich  Pau 49 Reiter aus 16 Staaten Schweden  Linda Algotsson mit Stand by me
2005 Schweden  Malmö 37 Reiter aus 13 Staaten Australien  Clayton Fredericks mit Been Along Time
2006 Schweden  Malmö 37 Reiter aus 13 Staaten Frankreich  Nicolas Touzaint mit Galan de Sauvagere
2007 kein Weltcupfinale ausgetragen --- Frankreich  Nicolas Touzaint – Sieger gemäß Weltcup-Gesamtwertung
2008 Frankreich  Deauville 39 Reiter aus 13 Staaten Australien  Clayton Fredericks mit Been Along Time
2009 Polen  Strzegom 31 Reiter aus 14 Staaten Deutschland  Michael Jung mit Sam FBW
2010 kein Weltcupfinale ausgetragen --- Deutschland  Michael Jung – Sieger gemäß Weltcup-Gesamtwertung
2011 kein Weltcupfinale ausgetragen --- Neuseeland  Clarke Johnstone – Sieger gemäß Weltcup-Gesamtwertung
2012 kein Weltcupfinale ausgetragen --- Schweiz  Felix Vogg – Sieger gemäß Weltcup-Gesamtwertung[12]

Einzelnachweise

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  1. a b @1@2Vorlage:Toter Link/www.feiworldcup.orgWeltcup-Regeln Vielseitigkeit 2009 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven) (englisch)
  2. Weltcup-Regeln Vielseitigkeit 2008 (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive) (englisch)
  3. Vielseitigkeitsturnier in Schenefeld abgesagt, Pressemitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, 2. März 2011
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.feiworldcup.orgWeltcupreglement 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven)
  5. Kein Weltcup im Marbacher Gestüt, Frank Pleyer / Reutlinger General-Anzeiger, 5. März 2011
  6. Weltcupreglement 2009 (Memento vom 24. August 2009 im Internet Archive)
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.feiworldcup.orgWeltcupreglement 2010 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven)
  8. Weltcupreglement 2008 (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive)
  9. „HSBC FEI World Cup Final“ auf www.feiworldcup.org (Memento vom 22. April 2009 im Internet Archive) (englisch)
  10. Regeln für das Weltcupfinale Vielseitigkeit (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive) (englisch)
  11. Weltcup-Kalender Vielseitigkeit (Memento vom 24. Juni 2008 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  12. FEI EVENTING WORLD CUP™ 2012 – Final standings (PDF; 122 kB)