Fachbegriffe des Zimmererhandwerks
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(Weitergeleitet von Fachbegriffe der Zimmerei)
Fachbegriffe des Zimmererhandwerks sind spezielle Begriffe, die im Zimmererhandwerk verwendet werden, um eine schnelle und präzise Kommunikation zu erreichen.[1][2][3]
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Holzbau-Konstruktionen
Bearbeiten- Gebinde, zwei sich gegenüberliegende Sparren die im Firstknoten verbunden sind.
Tragende Hölzer
Bearbeiten- Aufschiebling oder Leist, ist ein kurzer Sparren im Fuß- und Traufbereich von historischen Sparren- und Kehlbalkendächer sowie von traditionellen Pfettendächer.
- Bundbalken (auch Dachbalken und Binderbalken), ist ein waagerechter Balken in einem Sparrendach-, Kehlbalkendachbinder, Spreng- und Hängewerkbinder, der die Zugkräfte aufnimmt und auf tragende Wände weiterleitet.
- Rähm
- Ständer oder Stiel
- Pfosten
- Hängepfosten
- Gurt (Obergurt, Untergurt)
- Pfette (Firstpfette, Mittelpfette, Fußpfette)
- Sparren
- Knagge
- Windrispe (Holz)
- Gratsparren
- Kehlsparren
- Kehlbohle
- Kehlbalken
- Dachbalken oder Bundbalken, ist ein waagerechter Balken, er bildet zusammen mit zwei Sparren ein Sparrendreieck und zugleich den Deckenbalken einer Balkenlage.
- Deckenbalken, waagerechter Balken einer Balkenlage und Holzbalkendecke.
- Zange
- Strebe
- Riegel
- Spannriegel
- Wechsel
- Kopfband
- Fußband
- Schwelle
- Mauerlatte
Dachkonstruktion
Bearbeiten- Dachkonstruktion
- Dachbinder
- Dachgaube
- Kehlbohlenanlage von Fledermausgauben
- Dachstuhl
- Leimträger
- Hängewerk
- Sprengwerk
- Pfettendach
- Sparrendach
- Kehlbalkendach
Hölzer in der Dachkonstruktion
- Aufschiebling, ist ein kurzes Holz bei Sparrendächern, welches das Vorholz, das bei der Versatzung zur Sicherung des Sparrenfußes stehen bleibt, überdacht und die Traufe bildet.
- Bundbalken (auch Dachbalken und Binderbalken), ist ein waagerechter Balken in einem Sparrendach-, Kehlbalkendachbinder, Spreng- und Hängewerkbinder, der die Zugkräfte aufnimmt und auf tragende Wände weiterleitet.
- Rähm
- Ständer oder Stiel
- Pfosten, ist ein senkrechter Balken (Kantholz) der parallel zur Holzfaser auf Druck belastet wird.
- Hängepfosten
- Gurt (Obergurt, Untergurt)
- Pfette (Firstpfette, Mittelpfette, Fußpfette), ist ein waagerechter Balken (Träger) der senkrecht zur Holzfaser auf Biegung belastet wird.
- Sparren
- Knagge
- Windrispe (Holz), ist ein Brett oder eine Bohle, diagonal angebracht, zur Aussteifung einer Sparrenlage (Dachfläche) in Längsrichtung.
- Gratsparren
- Kehlsparren
- Kehlbohle
- Kehlbalken
- Dachbalken oder Bundbalken, ist ein waagerechter Balken, er bildet zusammen mit zwei Sparren ein Sparrendreieck und zugleich den Deckenbalken einer Balkenlage.
- Zange
- Schifter
- Strebe
- Riegel
- Wechsel
- Kopfband
- Fußband
- Schwelle
- Mauerlatte
Bezeichnungen am Dach
Bearbeiten- First, die oberste Kante am Dach und eine Schnittkante von zwei Dachflächen.
- Traufe, die unterste Kante einer Dachfläche.
- Grat, die Schnittkante von zwei Dachflächen die im Winkel bis 180° an der Traufe zusammentreffen.
- Kehle, die Schnittkante von zwei Dachflächen die im Winkel über 180° an der Traufe zusammentreffen.
- Verfallung, die Schnittkante von zwei Dachflächen und verbindet zwei Firstkanten unterschiedlicher Höhen.
- Ortgang, die seitlichste Kante einer Dachfläche und verbindet die Traufe mit der First.
- Gaube, ein Dachaufbau zur Vergrößerung des Dachraums im Dachgeschoss.
- Zwerchhaus, ein Aufbau auf die Außenlängswand mit eigenem Dach im Dachgeschoss.
- Längsverband
Bezeichnungen am Holz
Bearbeiten- Abbundzeichen, sind Buchstaben, Ziffern und Symbole der Zimmerleute.
- Kerve oder Sattel, rechtwinkliger und dreieckiger Ausschnitt an der Unterseite von Sparren.
- Obholz, Holzhöhe am Sparren über der Pfetten Kante.
- Unterblatt, untere Hälfte einer Holzverbindung.
- Oberblatt, obere Hälfte einer Holzverbindung.
- Hexenschnitt, spezieller Traufabschnitt an Grat-, Kehlsparren, schrägen Sparren und Strahlenschifter.
- Abgratung, entfernt die überstehende Holzteile von Grat-, Kehlsparren, schrägen Sparren, Strahlenschifter und Kehlbohlen.
- Klaue, V-förmiger Ausschnitt an den Enden von Klauenschiftern und Klauenkopfbändern.
- Maß über Holz, Einteilungsmaß, Sprungmaß oder Mit Einem.
- Längseinteilung, Einteilung (Aufteilung) von Dachsparrenlagen, Holzbalkenlagen, Dachlattung, Zaunlattung und Geländer in gleich große Felder (Abstände) ohne Passfelder.
- Schifterschnitt, Abschnitt an den Enden von Schiftersparren wie Grat-, Kehl-, Kehlbohlen- und Gratkehlschifter (Doppelschifter).
Verbindungen
BearbeitenZierbund
Bearbeiten- Seilhieb
- Schrägband
- Prismenband
- Faltband
- Würfelband
- Kerbband
- Stufenprofil
- Kreuzschlag
Arbeitsschritte
Bearbeiten- Aufmessen
- Behauen
- Aufschnüren
- Anlegen, Hölzer für den Dachstuhl auf dem Reißboden zum Anreißen auflegen
- Abbinden
- Richten
- Verschalen, Aufbringen der Dachschalung auf die Dachsparren
Hilfsmittel
BearbeitenWerkzeuge
Bearbeiten- Reißzeug, bestehend aus Zimmermannsbleistift und Reißhaken
- Bundaxt, eine Art Axt
- Beil
- Breitbeil
- Beitel (Kantenbeitel, Stechbeitel, Stecheisen, Stemmeisen)
- Dexel
- Handhobel
- Raubank
- Klopfholz (auch Zimmermannsklüpfel)
- Nagelklaue
- Vorschlaghammer
- Zimmermannshammer (eigentlich Latthammer)
- Säge (Gestellsäge, Spannsäge, Trummsäge)
- Stoßaxt
Handmaschinen
Bearbeiten- Bandschleifer
- Bohrmaschine
- Kervenfräse
- Kettensäge
- Tischkettensäge auch Zimmereikettensäge
- Ständerbohrmaschine mit Dübelfräseinrichtung
- Pendelsäbelsäge
- Kettenfräse (auch Kettenstemmer genannt)
- Handkreissäge
- Handbandsäge
- Winkelschleifer
Stationäre Maschinen
Bearbeiten- Abbundmaschine
- Abrichthobelmaschine
- Bandsäge
- Dickenhobelmaschine
- Formatkreissäge
- Kappsäge
- Fräsmaschine
- Langbandschleifmaschine
- Säulenbohrmaschine
Weitere Hilfsmittel
Bearbeiten- Abbundprogramm
- Alphawinkel
- Lot
- Reißbrett
- Reißboden
- Schlagschnur
- Hobelbank (auch Werkbank)
- Zimmermannswinkel
- Zimmermannsbleistift
- Zimmermannsstek
- Streichmaß
- Schmiege
- Dübeleinpressgeräte
Sonstiges
BearbeitenSoziales
Bearbeiten- Ehrbarkeit
- Walz
- Schacht oder Gilde
- Zimmererklatsch
- Richtfest
- Richtspruch
Siehe auch
BearbeitenLiteratur (Auswahl)
Bearbeiten- Franz Stade: Die Schule des Bautechnikers. Lehrgang zum Selbstunterrichte im Hochbau und den dazu gehörigen Hilfswissenschaften. Holzkonstruktionen. Moritz Schäfer-Verlag, Leipzig 1904.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Franz Krämer: Grundwissen des Zimmerers. 2. Auflage. Bruderverlag Karlsruhe, 1988, ISBN 3-87104-052-5.
- ↑ Fachwissen Bau Zimmerer. Handwerk und Technik - Hamburg, 1995, ISBN 3-582-03506-9.
- ↑ Verzeichniß und kurze Erklärung der in der Zimmerkunst üblichen Haupt-Wörter, und besonders derjenigen die in diesem Werke vorkommen. In: Christian von Mechel (Hrsg.): Plan, Durchschnitt und Aufriß der drey merkwürdigsten hölzernen Brücken in der Schweiz, nähmlich: der berühmten Schaffhauser-Brücke, über den Rhein, jener zu Wettingen, über die Limmat, und der zuletzt erbaueten zu Mellingen, über die Reuß. Basel 1803, S. Scan 29 (digitale-sammlungen.de).