Fanfara Kalashnikov
Fanfara Kalashnikov ist eine Brassband aus Berlin. Die Gruppe steht in der Tradition jener Hochgeschwindigkeits-Blaskapellen, die in den Ländern des Balkans auf Hochzeiten und Dorffesten spielen und seit den 90er Jahren zunehmend Eingang in die westliche Popkultur finden.
Fanfara Kalashnikov | |
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Fanfara Kalashnikov, Lublin (2013) | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Balkan Speed Brass |
Gründung | 2000 |
Website | http://www.facebook.com/fanfarakalashnikov |
Gründungsmitglieder | |
Paul Marian Bulgaru (bis 2006) | |
Stefan Chiriac | |
Sergiu Nastase | |
Rares Zamfir | |
Sebastian Zamfir | |
Silviu Stánica | |
Aktuelle Besetzung | |
Viktor Skála (seit 2007) | |
Victoria Priester (seit 2018) | |
Florin Badarau (seit 2008) | |
Nikolaos Chassirtzis (seit 2008) | |
Cristinel Manole (seit 2007) | |
Sergiu Nastase | |
Rares Zamfir | |
Silviu Dragomir (seit 2013) | |
Philipp Kullen (seit 2007) | |
Ehemalige Mitglieder | |
Preda Sommerfeld (2002–07) | |
Daniel Allen-Oberto (2007) | |
Anita Kristi (2007–08) | |
Luca Artioli (2007–10) | |
Cristina Gypsyliana (2014–17) | |
Jan de la Giurgiu (2012–18) | |
Gastkünstler | |
Roland Satterwhite | |
Vladimir Karparov | |
Vít Polák | |
Ira Shiran | |
Dejan Jovanovic | |
Philipp Bernhardt | |
Nico Lippolis | |
Analog Modular System |
Jan Zimmermann |
Musik
BearbeitenDie Mitglieder von Fanfara Kalashnikov gehören zur jungen Generation dieses Genres. Sie stammen aus Rumänien, der Ukraine, der Slowakei, Griechenland und Deutschland. Hinzu kommen Gastkünstler aus Italien, Kanada, Israel, Bulgarien, Tschechien, Serbien und Lateinamerika. Ihre Musik ist von Jazz, Swing, Rock, Funk und elektronischer Musik beeinflusst und integriert u. a. Elemente von Ska, Flamenco, Raggamuffin und sibirischem Schamanengesang.
Geschichte
BearbeitenFanfara Kalashnikov wurde im Jahr 2000 von einer Gruppe junger Musiker in Iași, Rumänien gegründet. Der Bandname ist von Goran Bregovićs gleichnamigem Song aus dem Film "Underground" inspiriert.[1] 2002 nahmen die Musiker für das Label Roton ihr Debütalbum "Fanfara Kalashnikov" auf, 2003 präsentierten sie ihr Programm erstmals auf einem internationalen Festival in Frankreich.
Ende 2006 zogen fünf der Musiker nach Berlin. Im April 2007 trat die Gruppe im Rahmen der Jazz Streetparade Celle[2] zum ersten Mal auf einem Festival in Deutschland auf. Im Sommer 2007 engagierte die rumänischstämmige R’n’B-Sängerin Miss Platnum Fanfara Kalashnikov als Begleitband für ihr Musikvideo Come Marry Me, gemeinsam mit Peter Fox[3], und ihre Auftritte im Vorprogramm von Seeed in der Berliner Wuhlheide.
Tourneen
BearbeitenSeit Frühjahr 2007 hatte Fanfara Kalashnikov rund 400 Auftritte in neun europäischen Ländern, u. a. auf der Kasseler documenta (2007), den Internationalen Filmfestspielen von Berlin, bei Radio Multikulti[4], Funkhaus Europa[5], dem „Theater der Welt“-Festival[6] in Halle (2008), dem Jazzfest Gronau[7], Dranouter Folk Festival[8], Przystanek Woodstock[9], in der Late Night Show „Inas Nacht“[10], auf der Cité Rêvée[11] (2009), dem Wacken Open Air[12], Fusion Festival[13] (2010), in der Essener Philharmonie[14] (2011), auf dem Melt! Festival[15](2011, 2012), dem Bürgerfest des Bundespräsidenten[16], im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern[17] (2013), auf dem Weinfest Radebeul (2010–14), dem Bürgerfest Regensburg (2011, 2013, 2015), den Köthener Bachfesttagen (2016) oder dem Jazzfest Ahrenshoop (2017). 2014–17 trat die Band mit der Frontsängerin Cristina Gypsyliana[18] auf und seit 2018 mit Victoria Priester. Anlässlich der Premiere von "Roma Armee" unter der Regie von Yael Ronen im Maxim-Gorki-Theater präsentierte Fanfara Kalashnikov 2017 ein Programm mit der Sängerin Matilda Leko und einer Besetzung, die ausschließlich aus Sinti- und Roma-Künstlern bestand[19]. 2018–19 war die Bläsersektion der Band unter dem Namen Fanfara Moldova Teil eines 30-köpfigen Orchesters mit Künstlern aus Polen, Israel, der Ukraine, Syrien und Armenien, das auf einer Tournee mit 13 Konzerten in Polen ("Betlejem w Polsce") internationale Weihnachtslieder darbot[20].
Projekte und Veröffentlichungen
BearbeitenDer Bekanntheitsgrad von Fanfara Kalashnikov beruht, neben Live-Auftritten, darunter gemeinsamen mit der Sängerin Pat Appleton[21], Rupa & the April Fishes[22] und dem Dancehall-Duo Mono & Nikitaman[23], auf ihrer Zusammenarbeit mit Gruppen wie Panda (Single und Video "Frauen und Männer", 2007), 2raumwohnung (Single "Wir werden sehen", 2009) und Beats Antique (Album "Contraption", 2009)[24] und Künstlern wie Vic Ruggiero (Album "Something In My Blindspot", 2008) oder Dota ("Im Glashaus", auf Berlin Global 2010/11[25]). 2018 erschien das Album "Jak W Betlejem"[26] mit Weihnachtsliedern aus aller Welt, an dem die Bläsersektion der Band unter dem Namen Fanfara Moldova beteiligt war.
2009 war Fanfara Kalashnikov Teil von Arto Lindsays "Penny Parade"[27] anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Hauses der Kulturen der Welt. 2010 entwickelte die Gruppe für das Wacken Open Air ein Programm mit Klassikern der Rockgeschichte. 2011 und 2012 spielte sie auf einem Party-Truck, begleitet von Samba-Trommlern, jeweils das Abschlusskonzert des Melt! Festivals. 2012 wurde ihr Werdegang im Rahmen der Ausstellung "Stadt der Vielfalt"[28] anlässlich des 775-jährigen Stadtjubiläums auf dem Berliner Schloßplatz dokumentiert[29]. 2014 trat die Band in dem von der Firma HEINEKEN produzierten Musikvideo "Around the World in the Key of G" auf und im Rahmen des ARTE-Specials von "Durch die Nacht mit..." zum 25. Jahrestag des Mauerfalls gemeinsam mit dem britischen Autor Ken Follett und dem ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten Miklós Németh[30]. 2017 hatte die Band einen Auftritt in Adolfo Kolmerers Action-Komödie "Schneeflöckchen"[31].
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andreea Oance: Balkan-Beats: Die Trompeter vom Alexanderplatz. In: die tageszeitung vom 19. Mai 2010.
- ↑ http://www.region-celle.de/home/veranstaltungen/jazz-streetparade.html
- ↑ MISS PLATNUM & PETE FOX - Come Marry Me. In: dailymotion.com. 18. Juli 2007, abgerufen am 16. März 2024.
- ↑ http://www.multikulti.de/aktuelles/voelkerball/der_radiomultikulti/Fanfara_Kalashnikov.html (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Unbekannte Überschrift. In: wdr.de. Ehemals im ; abgerufen am 13. März 2024. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 20. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.jazzfest.de/contero/index.contero
- ↑ http://www.folkdranouter.be/
- ↑ Archivlink ( des vom 3. März 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www3.ndr.de/sendungen/inas_nacht/sl1072_p-9.html (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivlink ( des vom 23. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. August 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.facebook.com/video/video.php?v=446849937315
- ↑ — ( des vom 7. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov - Techno Carnaval @ Melt! 2012 auf YouTube, 16. Juli 2012, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 10:30 min).
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov at the German President's Castle auf YouTube, 1. September 2013, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 2:05 min).
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov - Tribute to W. A. Mozart auf YouTube, 8. September 2013, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 4:28 min).
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov ft. Cristina Gypsyliana - In cerca di te & Vengo anch'io auf YouTube, 11. Juli 2017, abgerufen am 13. September 2024 (Laufzeit: 7:54 min).
- ↑ https://www.gorki.de/en/fanfara-kalashnikov/2017-09-15-2100
- ↑ https://www.chrzescijanskiegranie.pl/aktualnosci/201811-betlejem-w-polsce-2018-2019-14-miast-bilety-i-program/
- ↑ — ( vom 9. Oktober 2016 im Internet Archive), abgerufen am 15. April 2024.
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov ft. Rupa & The April Fishes - Opa Cupa auf YouTube, 3. Juni 2008, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 7:11 min).
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Mono & Nikitaman ft. Fanfara Kalashnikov - Von Osten nach Westen auf YouTube, 20. Mai 2008, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 5:12 min).
- ↑ Beats Antique: Oriental Uno (feat. Fanfara Kalashniko) auf YouTube, 2. Januar 2015, abgerufen am 13. September 2024 (Laufzeit: 4:42 min).
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 8. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Berlin Global 2010/11
- ↑ https://open.spotify.com/intl-de/album/4iz9R2DIE0BPz2Z5Am2gAg
- ↑ http://www.hkw.de/de/programm/2009/the_spirit_of_the_haus/veranstaltungen_30189/Veranstaltungsdetail_1_36305.php
- ↑ — ( vom 17. August 2012 im Internet Archive), abgerufen am 15. April 2024.
- ↑ Fanfara Kalashnikov: Fanfara Kalashnikov im rbb Heimatjournal auf YouTube, 25. November 2012, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 5:38 min).
- ↑ Archivlink ( vom 6. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. April 2024.
- ↑ https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/schneefloeckchen