Der Königshof Farnstädt war eine Pfalz auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Farnstädt etwa zehn Kilometer nördlich von Querfurt, nahe der BAB 38.

Geschichte

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Farnistat erscheint zweimal im Hersfelder Zehntverzeichnis und ist Mitte des 12. Jahrhunderts neben Eisleben und anderen unter den Höfen „que pertinent ad mensam regis Romani“ im sogenannten Tafelgüter-Verzeichnis des römischen Königs als „Warenstada“ genannt. 1144 schenkte König Konrad III. dem zeitweilig nahe Farnstädt verlegten Kloster Paulinzelle ein Königshufe „in dem kunigesholte“ (Königs-, Kirchen-, Kilianshagen). 1179 übergab Kaiser Friedrich I. dem Kloster Kaltenborn vier Pfund Pfennige von einem Liten-, einem Slawen- und mehreren Hörigen-Hufen („mansus famulorum“) tauschweise in dem zur „curtis“ Allstedt gehörigen Dorf Farnstädt.

Weitere Reichsgüter sind im Laufe der Zeit zersplittert und entfremdet worden. Wesentliche Teile gelangten in den Besitz der Ritter „de Hallis“ (von Halle), die durchweg als Vasallen der Edlen von Schraplau erscheinen, darunter der Raubritter Gerhard von Halle zu Farnstädt, gegen den die Bürger von Halle 1437 mit 600 Reitern, 1000 Mann Fußvolk und Artillerie zu Felde zogen. Sie nahmen das in Resten erhaltene, teilweise von einem Wassergraben umgebene feste Haus in Ober-Farnstädt (das spätere „Rittergut Unterhof“) ein.

Im 18. Jahrhundert war Farnstädt Besitz der Familie von Geusau, deren Epitaphien in der Kirche „St. Johannes Evangelist und Paulus“ zu Ober-Farnstädt erhalten sind.

Literatur

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  • Günther Binding: Deutsche Königspfalzen, Von Karl dem Großen bis Friedrich II. (765–1240). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-12548-7.
  • P. Grimm: Deutsche Königspfalzen II. 1965.
  • E. Heinze: Die Entwicklung der Pfalzgrafschaft Sachsen. In: Sachsen-Anhalt. I, 1925.
  • Rudolf Pörtner: Das Römerreich der Deutschen. München 1970, S. 75.
  • Alexander Thon: Barbarossaburg, Kaiserpfalz, Königspfalz oder Casimirschloß? Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ im Hochmittelalter anhand des Beispiels (Kaisers-)Lautern. In: Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern Januar 2001, S. 109–144.
  • Alexander Thon: ... ut nostrum regale palatium infra civitatem vel in burgo eorum non hedificent. Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ für die Erforschung von Burgen des 12. und 13. Jahrhunderts. In: Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern (Hrsg.): Burgenbau im 13. Jahrhundert. Deutscher Kunstverlag, München 2002, S. 45–72. (= Forschungen zu Burgen und Schlössern, Band 7)
  • R. Preller: Aus der Geschichte des 1000jährigen Dorfes Farnstädt. In: Mansfelder Blätter. Band 11, 1938, S. 130–134, 137–140, 145–147.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bezirk Halle. Deutscher Kunstverlag, München, S. 103.

Koordinaten: 51° 25′ 45,1″ N, 11° 34′ 13″ O