Fedra ist eine Opera seria (Originalbezeichnung: „melodramma serio“) in zwei Akten in italienischer Sprache, die 1820 vom bayerischen Komponisten Johann Simon Mayr komponiert wurde. Es handelt sich um die vorletzte Opernkomposition von Mayr. Das Libretto stammt von Luigi Romanelli und beruht auf der Tragödie Phèdre von Jean Racine. Die Oper wurde am 26. Dezember 1820 in der Mailänder Scala uraufgeführt.

Operndaten
Titel: Fedra

Titelblatt des Librettos, Mailand 1821

Form: Opera seria in zwei Akten
Originalsprache: Italienisch
Musik: Johann Simon Mayr
Libretto: Luigi Romanelli
Literarische Vorlage: Jean Racine: Phèdre
Uraufführung: 26. Dezember 1820
Ort der Uraufführung: Teatro alla Scala, Mailand
Spieldauer: ca. 2 Stunden[1]
Ort und Zeit der Handlung: Troizen und Umgebung, mythische Zeit
Personen
  • Fedra/Phaidra, Tochter von Minosse und [zweite] Gattin Tesèos (Sopran)[2]
  • Tesèo/Theseus Vater Ippolitos (Tenor)
  • Ippolito/Hippolytos, Sohn von Antiope, der Königin der Amazonen (Sopran, Hosenrolle)
  • Teramene, Freund Ippolitos (Bass)
  • Atide, Vertraute Fedras (Sopran)
  • Filocle, Gefolgsmann Tesèos (Tenor)
  • Krieger im Gefolge Tesèos, Jäger im Gefolge Ippolitos, Jungfrauen, Volk (Chor)
  • Krieger im Gefolge Tesèos und Wachen, Gefolge Ippolitos, Jungfrauen im Gefolge Fedras, Volk (Statisten)

Handlung

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Der Inhalt entstammt der griechischen Mythologie. Es handelt sich um die Geschichte des Königspaares Fedra (Phaidra) und Tesèo (Theseus). Dessen Sohn aus erster Ehe Ippolito (Hippolytos) wird von Fedra begehrt. Ippolito aber ist in Aricia heimlich verliebt und vergeben. Damit nimmt das Drama seinen Lauf, und die Dienerin der Fedra, Fedra selbst und Ippolito sterben.

Werkgeschichte

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Fedra ist die vorletzte Oper des Komponisten Johann Simon Mayr. Er komponierte sie für die Karnevalsaison 1821 des Teatro alla Scala in Mailand. Das Libretto verfasste Luigi Romanelli nach der Tragödie Phèdre von Jean Racine.[3]

Bei der Uraufführung am 26. Dezember 1820 sangen Teresa Belloc (Fedra), Nicola Tacchinardi (Tesèo), Adelaide Tosi (Ippolito), Pio Botticelli (Teramene), Maria Castiglioni (Atide) und Pietro Gentili (Filocle). Die Bühnenbilder stammten von Alessandro Sanquirico.[4] Die Produktion hatte einen großen Erfolg. Der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung bewunderte besonders „die sehr gut gearbeitete Ouverture“, das „herrliche Finale“ des ersten Akts und die „überaus schöne, dramatische Szene oder große Arie, welche das Ganze beschließt“.[3]

Die Partitur galt lange Zeit als verschollen. Man kannte nur ein Biblioteca Civica in Bergamo überliefertes Fragment der Schlussarie.[3] Erst nach ihrer Wiederentdeckung im persönlichen Nachlass von Giuseppe Verdi kam es 2008 zu einer Neuproduktion im Staatstheater Braunschweig unter dem Dirigenten Gerd Schaller. Ein Mitschnitt wurde auf CD herausgegeben.[5] Die Inszenierung stammte von Kerstin Maria Pöhlers.[6]

Aufnahmen

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Commons: Fedra (Mayr) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dauer der CD Oehms Classics OC920.
  2. Rollennamen nach dem Libretto, Stimmlagen nach der CD Oehms Classics OC920.
  3. a b c Ludwig Schiedermair: Beiträge zur Geschichte der Oper um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts. Erster und zweiter Band: Simon Mayr. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1907/1910, Nachdruck: Dr. Martin Sändig oHG, Walluf 1973, ISBN 3-500-26060-8, S. 175.
  4. Datensatz der Uraufführung vom 26. Dezember 1820 im Teatro alla Scala Mailand im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 12. Juli 2022.
  5. a b Robert J Farr: Rezension der CD Oehms Classics OC920 (englisch) auf MusicWeb International, abgerufen am 12. Juli 2022.
  6. Ekkehard Pluta: Rezension der CD Oehms Classics OC920 auf Klassik Heute, abgerufen am 13. Juli 2022.
  7. Giovanni Simone Mayr. In: Andreas Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen (= Zeno.org. Band 20). Directmedia, Berlin 2005, S. 9704.
  8. Informationen zur CD Mayr rediscovered bei WorldCat, abgerufen am 13. Juli 2022.
  9. Giorgio Bagnoli: Rezension der CD Oehms Classics OC920 (italienisch) auf GBOpera, abgerufen am 12. Juli 2022.