Liste der Truppenteile der Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr

Wikimedia-Liste

Die Liste der Truppenteile der Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten Bataillone der Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr sowie eine Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, die Stationierungsorte, die Unterstellung und die Auflösung oder Umbenennung.

Barettabzeichen der Feldjägertruppe mit Zeichen und Motto der Feldjägertruppe

Sie umfasst nur die Truppenteile vor 2002, als die Truppe geschlossen vom Heer in die Streitkräftebasis wechselte.

Nummerierungskonvention

Bearbeiten

Von der Heeresstruktur II bis zur Heeresstruktur IV (etwa 1990) erfolgte die Nummerierung der Feldjägerbataillone (FjgBtl) Anm. 1 des Heeres anhand einer stringenten Konvention. Anhand der zweiten Ziffer der Bezeichnung war in der Regel die Unterstellung des Bataillons oder der Kompanie unter das jeweilige Wehrbereichskommando zu erkennen. Bataillone mit auf 10 gerundeten Nummern waren aktive Bataillone, alle weiteren setzten sich aus Geräteeinheiten zusammen. Beispielsweise waren die Feldjägerbataillone 750 bzw. 751 als aktives Bataillon bzw. als Geräteeinheiten dem Wehrbereichskommando V unterstellt. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und der Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung sind aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc., sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Einheiten und Verbände

Bearbeiten

Die Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr war bis 2013 in Feldjägerbataillone und Feldjägerkompanien gegliedert. Nach dem Wechsel in die Streitkräftebasis im Jahre 2002 wurde diese Struktur beibehalten. Im Zuge weiterer Umstrukturierungen im Jahre 2013, wurde sie sie unter dem Kommando Feldjäger der Bundeswehr in drei Feldjägerregimenter 1, 2 und 3 mit den dazugehörigen Feldjägerkompanien gegliedert.

Bataillone

Bearbeiten
Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Auflösung Bemerkung
  FjgBtl I 1956? Kiel 1960?
  FjgBtl III 1957? Wuppertal 1960?
  FjgBtl IV 1956? Kassel
  FjgBtl 610 Heide um 1990 TerrKdo SH
 
 
FjgBtl 701 1991? Leipzig 2002? WBK VII?
  FjgBtl 710 1960? Kiel 1966? WBK I?
  FjgBtl 711 1967? Hohenlockstedt GerEinh; WBK I?
  FjgBtl 720 Hannover um 1990 WBK II
  FjgBtl 721 Hasbergen um 1990 GerEinh beim WBK II
  FjgBtl 722 Bremen 2006 um 1990 GerEinh beim WBK II
  FjgBtl 730 FjgBtl 252 Hilden WBK III
  FjgBtl 731 1975 Düsseldorf 2006 GerEinh beim WBK III
  FjgBtl 732 Issum um 1990 GerEinh beim WBK III
  FjgBtl 733 Issum um 1990 GerEinh beim WBK III
  FjgBtl 740 Mainz um 1990 WBK IV
  FjgBtl 741 Gau-Algesheim 2006 um 1990 GerEinh beim WBK IV
  FjgBtl 742 Lahnstein um 1990 GerEinh beim WBK IV
  FjgBtl 743 Rohrbach um 1990 GerEinh beim WBK IV
  FjgBtl 750 Ludwigsburg
ab 1990 Esslingen
um 1990 WBK V
  FjgBtl 751 Ludwigsburg um 1990 GerEinh beim WBK V
  FjgBtl 760 München um 1990 WBK VI
  FjgBtl 761 Fürth um 1990 GerEinh beim WBK VI
  FjgBtl 762 Nersingen um 1990 GerEinh beim WBK VI
 
 
FjgBtl 801 1991? Neubrandenburg 2002? WBK VIII?
  FjgBtl 900 1979? Daun
ab 1990 Bonn
ab 2001 Berlin
1979 bis 1989 teilaktiv;
um 1989 gekadert beim SichVersRgt BMVg;
ab 1990 aktiver Truppenteil
  FjgBtl 981 1963? Weert (Niederlande) 1967?

Die Geräteeinheiten waren für die Raumsicherung, die Aufrechterhaltung der militärischen Ordnung und Verkehrsleitung im rückwärtigen Raum der Wehrbereichskommandos vorgesehen. Die entsprechenden Bataillone waren teilaktiv oder nicht aktiv und sollten im Verteidigungsfall mit Reservisten der Feldjägertruppe mobilgemacht werden.

Die Feldjägerbataillone der Streitkräftebasis bis 2014 werden in → hier näher aufgezählt.

Kompanien

Bearbeiten

Die selbständigen Feldjägerkompanien waren den jeweiligen Divisionen des Feldheeres des Heeres mit gleicher Nummer als Ordnungstruppe unterstellt. Die Feldjägerkompanie 10 war beispielsweise der 10. Panzerdivision unterstellt. Teile der Kompanie wurden als Feldjägergruppen in Feldjägertrupps den Brigaden unterstellt.

Feldjägerdienstkommandos

Bearbeiten

Abkürzungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
  • Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 821.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.
Bearbeiten
  • O. W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
  • O. W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
  • Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; Militärgeschichtliches Forschungsamt, abgerufen am 28. März 2019 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).
Anm. 1 
Abkürzung gemäß Festlegung in damaliger ZDv 64/10 „Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr“ (PDF; 1,2 MB) mit kleinem „j“ geschrieben.