Felix Krieger (geb. 1975 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Dirigent und Komponist.

Krieger studierte zunächst als Jungstudent Klavier und Musiktheorie an der Musikhochschule Freiburg, bevor er ein Dirigierstudium bei Klauspeter Seibel in Hamburg sowie bei Carlo Maria Giulini in Fiesole/Italien absolvierte. Er begann seine Karriere 2000 als Kapellmeister in Bielefeld und wirkte als Assistent von Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern und den Salzburger Festspielen sowie als Assistent von Daniele Gatti für Stefan Herheims Parsifal bei den Bayreuther Festspielen.[1]

Krieger ist regelmäßiger Gastdirigent an Opernhäusern wie der Staatsoper Berlin,[2] der Semperoper Dresden, der Pariser Oper oder dem Teatro Comunale di Bologna. Darüber hinaus dirigierte er Produktionen u. a. an der Deutschen Oper Berlin, der Opéra National de Paris, dem Opernhaus Oslo, der Staatsoper Stuttgart, dem Teatro Giuseppe Verdi Triest und dem Teatro Carlo Felice Genua.[1]

Er dirigierte Konzerte u. a. mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra, den Bukarester Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Münchner Rundfunkorchester oder dem Stuttgarter Kammerorchester. 2002 begleitete er führende Musiker des Chicago Symphony Orchestra auf ihrer allerersten Reise nach China und dirigierte ein gemeinschaftliches Konzert mit dem Shanghai Symphony Orchestra[3].

Felix Krieger ist Gründer der Berliner Operngruppe, deren Künstlerischer Leiter und Dirigent er seit 2010 ist. Mit ihr präsentiert er seitdem jährlich selten zu hörende italienische Opern semiszenisch im Konzerthaus am Gendarmenmarkt.[4]

Im März 2021 erschien die Operngesamtaufnahme von Pietro Mascagnis Iris (Oper) mit der Berliner Operngruppe unter seiner Leitung bei OehmsClassics. Hierfür wurde er als Dirigent des Jahres für den Opus Klassik 2021 nominiert. Mit der Berliner Operngruppe dirigierte er im Mai 2023 die posthume Uraufführung von Donizettis Oper Dalinda im Konzerthaus Berlin. Die Weltersteinspielung von Dalinda, ein Live-Mitschnitt der Uraufführung, erschien im März 2024 ebenfalls bei OehmsClassics.

Krieger setzt sich auch für zeitgenössische Musik ein. Mit der Camerata Aberta in São Paulo führte er regelmäßig bedeutende Werke zeitgenössischer europäischer Komponisten auf und leitete hier zahlreiche südamerikanische Erstaufführungen (u. a. Werke von Hans Werner Henze, Maurizio Kagel, Matthias Pintscher, Wolfgang Rihm).

2018 erschien sein Album "The Art of Ensemble" mit Werken des spanischen Komponisten Benet Casablancas und der London Sinfonietta bei Sony Classical (Sony Music Entertainment).

Krieger trat 2014 erstmals selbst als Komponist in die Öffentlichkeit. Seine Werke erscheinen bei der Universal Edition.

Er ist Neffe des Musikwissenschaftlers Christoph Wolff und des Philosophen Michael Wolff.

Einzelnachweise

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  1. a b Vita. Felix Krieger, abgerufen am 27. April 2021.
  2. Felix Krieger – Dirigent. Staatsoper im Schiller-Theater, 2017, archiviert vom Original am 8. Juli 2016; abgerufen am 21. März 2015.
  3. Stage. In: Shanghai Star. 16. Mai 2002, archiviert vom Original am 24. Februar 2005; abgerufen am 27. April 2021 (englisch, siehe „Joint concert“).
  4. Künstlerischer Leiter. Berliner Operngruppe, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2021; abgerufen am 27. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlineroperngruppe.de