Felix Schumm

deutscher Lichenologe

Felix Schumm (* 24. August 1946 in Göppingen) ist ein deutscher Lichenologe. Sein botanisch-mykologisches Autorenkürzel lautet „Schumm“.

Felix Schumm in seinem Labor in Wangen (2015)

Felix Schumm ist der Sohn des Paul Schumm, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, und seiner Ehefrau Dorothee, geb. Spellmann.

Er studierte von 1966 bis 1972 Physik an der Universität Stuttgart. Seine Diplomarbeit handelt von Photonenemission rekombinierender Excitonen bei gleichzeitiger Kollision und Anregung weiterer Excitonen. Von 1972 bis 1973 war er Lehrer für Mathematik und Physik im Angestelltenverhältnis am Progymnasium Stuttgart-Freiberg. Von 1974 legte er die Assessorprüfung ab. Von 1974 bis 1975 war er wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Hohenheim, Abteilung für Ökophysiologie. Während dieser Zeit lehrte er Biophysik (Wasserhaushalt, Thermodynamik) und wirkte an ökophysiologischen Großpraktika in Jugoslawien mit. Von 1975 erhielt er einen vollen Lehrauftrag am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg. 1975 wurde er an der Universität Hohenheim promoviert.

Von 1978 bis 1982 war er nebenberuflich Dozent für Physik an der Berufsakademie Stuttgart. 1979 wurde er zum Oberstudienrat, 1981 zum Studiendirektor am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Fellbach ernannt. Von 2005 bis 2009 war er vom Schuldienst beurlaubt, bis er 2009 in den Ruhestand versetzt wurde.

Schon vor seiner Studienzeit befasste Schumm sich mit Flechten und der Lichenologie. 1967 lernte er den Lichenologen Erich Putzler kennen. Dieser ermutigte ihn auf jeden Fall weiter sich mit der Lichenologie zu befassen. Einige Wochen später verstarb Erich Putzler[1]. Durch einen Zufall fand Felix Schumm in einer Bibliothek in einem Buch die Adresse von Oscar Klement. Nach einige Briefen und besuchen, wurde darauf hin Oscar Klement 1968 sein Mentor. In dieser Zeit lernte er den heutigen Lichneologen Prof. Dr. Klaus Kalb[2] kennen. Beide sind noch bis heute befreundet[3] und Publizieren auch immer wieder einige Artikel zusammen.

Die Sammlung

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Seit 1995 hat Felix Schumm sich intensiv der Lichenologie zugewendet, für die während der Berufszeit nur wenige Arbeitsstunden zur Verfügung standen. Auf Reisen hat er Flechten für sein Herbarium gesammelt, und zwar in folgenden Ländern: England, Frankreich, Spanien, Marokko, Tunesien, Ägypten, Israel, Türkei, Griechenland, Jugoslawien, Mittelmeerinseln (Malta, Kreta, Cypern, Samos, Mallorca), atlantische Inseln (Gran Canaria, Gomera, La Palma, Madeira, Azoren), Madagaskar, Seychellen, La Reunion, Singapur, Kambodscha, Thailand, Vietnam, Philippinen (Leyte, Cebu, Negros, Mindanao), Indonesien (Bali, Java), Australien, Hawaii, USA (Maine), Peru.

Neu beschriebene Flechtenarten

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Publizistische Tätigkeit

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Schumm ist der Herausgeber folgender Zeitschrift:

Schumm hat folgende Artikel zum Thema Flechten als Autor und Co-Autor geschrieben:

  • F. Schumm: Präparation der Flechten. In: Mikrokosmos. Band 54, Nr. 4, 1965, S. 125–127.
  • F. Schumm: Bau und Untersuchung der Schriftflechte. In: Mikrokosmos. Band 57, Nr. 3, 1968, S. 78–79.
  • F. Schumm: Die Becherflechte Cladonia furcata. In: Mikrokosmos. Band 60, Nr. 2, 1971, S. 45–46.
  • F. Schumm: Untersuchung von Leimflechten. In: Mikrokosmos. Band 79, Nr. 8, 1990, S. 225–230.
  • F. Schumm: Flechten und Moose ausgewählter Xerothermbiotope im mittleren Remstal. In: Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.-Württ. Band 76, 1993, S. 75–89.
  • F. Schumm: Flechtenfunde aus dem Landkreis Sigmaringen. In: Mitt. d. Mikroskop. AG Stuttgart. Heft 2, 1998, S. 22–26.
  • U. Schwarz, F. Schumm: Beiträge zur Moos- und Flechtenvegetation von Gran Canaria. 1. Teil (Allgemeiner Teil und Bartramiaceae). In: Mitt. der Mikroskop. AG Stuttgart. Heft 1–2, 1999, S. 9–30.
  • U. Schwarz, F. Schumm: Beiträge zur Moos- und Flechtenvegetation von Gran Canaria. 2. Teil (Parmeliaceae von Gran Canaria). In: Mitt. der Mikroskop. AG Stuttgart. Heft 3–4, 1999, S. 39–45.
  • F. Schumm: Bestimmungsschlüssel für die Parmeliaceae (Blattflechten) von Laurimacaronesien. In: Mitt. der Mikrosk. AG. Stuttgart. Heft 3–4, 1999, S. 46–95.
  • F. Schumm: Hilfsschlüssel zu sorediösen, unterseits unberindeten Heterodermia-Arten. In: Mitt. d. Mikroskop. AG. Stuttgart. Heft 3–4, 2000, S. 66–86.
  • F Schumm: Hilfsschlüssel zum Bestimmen der Arten der Gattung Heterodermia mit Podocarpa-Wuchsform. In: Aktuelle Lichenologische Mitteilungen, Neue Folge. Nr. 6, 2001, S. 23–34.
  • J. Elix, F. Schumm: A new Species and new Records in the Lichen Family Parmeliaceae (Ascomycotina) from the Philippines. In: Mycotaxon. Vol. 79, 2001, S. 253–260.
  • F. Schumm: Hilfsschlüssel zum Bestimmen der Arten der Gattung Heterodermia mit Isidien oder Schüppchen. In: Mitt. d. Mikroskop. AG Stuttgart. Heft 2–4, 2001, S. 31–34.
  • F. Schumm: Dünnschichtchromatogramme - auch für den Amateur möglich. In: Aktuelle Lichenologische Mitteilungen. Nr. 9, 2002, S. 08–22.[10]
  • J. A. Elix, F. Schumm: New Species and new Records in the Lichen Family Parmeliaceae (Ascomycota) from Macaronesia. In: Mycotaxon. Vol 84, 2003, S. 383–388.
  • F. Schumm: Die Flechtengattung Lobaria auf Madeira. In: Herzogia. Band 16, 2003, S. 91–112.[11]
  • F. Schumm: Hypotrachyna rockii, neu für Mitteleuropa. In: Herzogia. Band 16, 2003, S. 183–185.
  • J. A. Elix, P. A. Bawingan, M. Lardizaval, F. Schumm: A new species of Menegazzia and new records of Parmeliaceae from Papua New Guinea and the Philippines. In: Australasian Lichenology. Band 56, 2005, S. 20–24.
  • F. Schumm, A. Schäfer-Verwimp: Heterodermia paradoxa, eine neue unterseits gelb pigmentierte Flechte von Sumatra. In: Herzogia. Band 19, 2006, S. 35–41.
  • A. Aptroot, F. Schumm: Key to Ramalina species known from Atlantic islands, with two new species from the Azores. In: Sauteria. Band 15, 2008, S. 21–57.
  • A. Aptroot, F. Schumm: A new species of the lichen genus Crustospathula from the Philippines. In: Herzogia. Band 22, 2009, S. 67–70.
  • A. Aptroot, F. Schumm: Chimeras occur on the pantropical Lichenomyce Phyllopeltula corticola. In: The Lichenologist. Band 42, Nr. 3, 2010, S. 307–310.
  • P. M. Jørgensen, F. Schumm: Parmeliella borbonica, a new lichen species from Réunion. In: The Lichenologist. Band 42, Nr. 6, S. 697–700 2010.
  • A. Aptroot, F. Schumm: The genus Melanophloea, an example of convergent evolution towards polyspory. In: Lichenologist. Band 44, Nr. 4, 2012, S. 501–509.
  • A. Aptroot, F. Schumm: A new terricolous Trapelia and a new Trapeliopsis (Trapeliaceae, Baeomycetales) from Macaronesia. In: Lichenologist. Band 44, Nr. 4, 2012, S. 449–456.
  • A. Aptroot, F. Schumm, M. Cáceres: Six new species from Prenula of the tropics. In: Lichenologist. Band 44, Nr. 5, 2012, S. 611–618.
  • E. Stocker-Wörgötter, J. A. Elix, F. Schumm, C. Hametner: Bushfire and lichen communities: ecophysiology, culturing and secondary chemistry of two Australasian lichen species, Thysanothecium scutellatum and T. hookeri (Cladoniaceae, lichenized Ascomycetes). In: Bibliotheca Lichenologica. Band 108, 2012, S. 241–256.

Dedikationsnamen

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Zu Ehren von Schumm wurden folgende Flechtenarten nach ihm benannt:

Zu Ehren von Schumm wurden folgende Moosart nach ihm benannt:

Zu Ehren von Schumm wurden folgende Flechtengattung nach ihm benannt:

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Commons: Felix Schumm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.zobodat.at/pdf/Beitr-natukdl-Forsch-Suedwestdtschl_26_0075.pdf
  2. https://species.wikimedia.org/wiki/Klaus_Kalb
  3. http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/44060
  4. mycobank.org
  5. mycobank.org
  6. mycobank.org
  7. mycobank.org
  8. mycobank.org
  9. fschumm.de
  10. fschumm.de
  11. fschumm.de
  12. mycobank.org
  13. mycobank.org
  14. mycobank.org
  15. mycobank.org
  16. mycobank.org
  17. Frahmia
  18. mycobank.org