Ferdinand Tusel
Ferdinand Tusel (* 17. Mai 1851 in Wien; † 4. Februar 1935 in Innsbruck[1]) war Oberkondukteur der k.k. Staatsbahnen und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[2]
Leben
BearbeitenFerdinand Tusel war Sohn des Bandmachergesellen Michael Tusel († 1875). Nach dem Besuch einer Unterrealschule ging er an eine Gremialhandelsschule und auf eine vorbereitende technische Gewerbeschule. Er machte eine Lehre in einer Ledergalanteriefabrik und war ab 1868 Gehilfe (gewerblicher Hilfsarbeiter) in Wien. Ab etwa 1875 arbeitete er bei der Staatsbahn, zunächst als Wagenputzer, dann als Verschieber, als Kanzleidiener und als Bremser. Im Jahr 1879 wurde er Zugsführer (Schaffner), zunächst in Selzthal, ab etwa 1882 im Land Salzburg. 1890 wurde er Oberkondukteur in Bischofshofen und 1900 in Salzburg. Im Jahr 1906 war er Zugrevisor bei der Staatsbahndirektion in Innsbruck. 1909 ging er als Bahnadjunkt in Pension.
Ferdinand Tusel wurde 1912 Gemeindesekretär und Geschäftsführer des Spar- und Darlehenskassen-Vereines (Raiffeisenkasse) in Hochfilzen. Im Jahr 1925 ging er in den Ruhestand. Er starb am 4. Februar 1935 im Alter von 83 Jahren an Arteriosklerose.
Er war römisch-katholisch und ab 1872 verheiratet mit Barbara (Betty) Miller († 1922), mit der er drei Töchter und mindestens 3 Söhne hatte, wobei ein Sohn jung verstorben ist.
Politische Funktionen
BearbeitenFerdinand Tusel war vom 27. März 1897 bis zum 7. September 1900 Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (IX. Legislaturperiode) und war dort für die Kurie allgemeine Wählerklasse zuständig.
Klubmitgliedschaften
BearbeitenFerdinand Tusel war Mitglied im Klub der Katholischen Volkspartei.
Literatur
Bearbeiten- Voithofer, Richard: „... dem Kaiser Treue und Gehorsam ...“: Ein biografisches Handbuch der politischen Eliten in Salzburg 1861 bis 1918.: Böhlau Verlag Wien, 2011. ISBN 978-3205786375. S. 128
- Die neuen Abgeordneten - Ferdinand Tusel. In: Neues Wiener Journal, 25. März 1897, S. 2–3 (online bei ANNO).
- Der Wahltag vom 15. März - Deutsch-Clerikale. In: Neue Freie Presse, 14. März 1897, S. 4 links (online bei ANNO).
- Tusel Ferdinand In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0012, XII. Session, S. 287–288 (online bei ANNO).
- Tusel Ferdinand In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0013, XIII. Session, S. 194 (online bei ANNO).
- Tusel Ferdinand In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0014, XIV. Session, S. 204 (online bei ANNO).
- Tusel Ferdinand In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0015, XV. Session, S. 340–341 (online bei ANNO).
- Tusel Ferdinand In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0016, XVI. Session, S. 467–468 (online bei ANNO).
Weblinks
Bearbeiten- Tusel, Ferdinand, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Foto von Matricula Online – Innsbruck-Pradl, Totenbuch, 1926–1946, Seite 114, 5. Zeile, Eintrag Nr. 8, jpg-Nr. 116
- ↑ Tusel, Ferdinand, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 5. Dezember 2024.
Personendaten | |
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NAME | Tusel, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1851 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. Februar 1935 |
STERBEORT | Innsbruck |