Ferentheil und Gruppenberg
Ferentheil und Gruppenberg, auch Fehrentheil oder Ferentheil-Gruppenberg, ist der Name eines böhmisch-schlesischen, schließlich preußischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
BearbeitenDas Geschlecht hat seine Ursprünge in Böhmen. Kaiser Maximilian II. verlieh Hans Ferentheil, Rittmeister im Dragonerregiment „Herzog von Mercoeur“, am 7. März 1576 den böhmischen Adelstand. Kaiser Rudolf II. verlieh ihm am 10. Mai 1601 den böhmischen Ritterstand. Mit ihm beginnt auch die gesicherte und durchgängige Stammreihe der Familie. Während des Dreißigjährigen Krieges siedelte die Familie nach Schlesien über, verbreitete sich später auch nach Siebenbürgen. Friedrich Wilhelm von Ferentheil und Gruppenberg (1646–1696) erhielt am 2. Januar 1694 von Kaiser Leopold I. die Bestätigung des Ritterstandes einschließlich Wappenbestätigung und das mährische Inkolat. Mit seinen fünf Söhnen teilte sich die Familie in fünf Linien. Davon nannten sich Angehörige der 2. Linie (Groß Breesen-Esdorf) teilweise Fehrentheil. 3. und 5. Linie sind bereits um 1800 erloschen.
Wappen
BearbeitenDas Wappen (1694) zeigt in Blau einen nach rechts gekehrten roten Mohrenarm mit silbernem Aufschlag, eine grüne Staude mit drei Kleeblättern haltend. Auf dem Helm mit rot-blauen Decken ein rotgekleideter Mohr wachsend, mit silbernen Aufschlägen und abfliegender, rot-silberner Stirnbinde, in der Rechten einen Kleestengel emporhaltend, die Linke eingestemmt.
Angehörige
Bearbeiten- Sigismund von Ferentheil und Gruppenberg (1674–1753), Landeskommissarius im Fürstentum Oels
- Sylvius Christian von Ferentheil und Gruppenberg (1693–1767), kaiserlicher Generalfeldwachtmeister und sachsen-meiningischer Oberhofmarschall
- Karl von Ferentheil und Gruppenberg (1757–1823), braunschweigischer Regierungs- und Konsistorialpräsident im Herzogtum Oels
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Adolf von Ferentheil und Gruppenberg
- Karl von Ferentheil-Gruppenberg (1757–1831), Verweser[1] des weltadligen Fräuleinstiftes zu Joachimstein, (1819–1822) Präsident der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz
- Adolf von Ferentheil und Gruppenberg (1805–1894), preußischer Oberst, Kommandeur des Ulanen-Regiments Nr. 7, Ehrenritter des Johanniterordens
- Georg von Ferentheil und Gruppenberg (1818–1889), preußischer Generalleutnant
- Eduard von Ferentheil und Gruppenberg (1833–1900), preußischer Major,[2] Konvertit[3] und Genealoge[4]
Literatur
Bearbeiten- Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 3, Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 217. (Nennt zahlreiche vorhergehende gedruckte Quellen zur Familie.)
- Moritz Maria von Weittenhiller: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter 1870. 1. Jahrgang, Buschak & Irrgang, Brünn/Wien 1869, S. 85–101. (ältere Genealogie); f. 2. Jahrgang, 1877, Brünn/Wien 1876, S. 253–275 (Stammreihe); f.
- Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter. 6. Jahrgang, Brünn/Wien 1881, S. 145–162.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1910, Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1909, S. 195–202. (Stammreihe, ältere Genealogie); ff. 1912 (weitere Fortsetzungen)
- Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635–1815. Band 1, Hrsg. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, Selbstverlag, Görlitz 1912, S. 364–365.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1939. Teil B (Briefadel). 31. Jahrgang. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Justus Perthes, Gotha 1938.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1975, S. 248. ISBN 3-7980-0761-6.
Weblinks
Bearbeiten- Ferentheil und Gruppenberg auf Adelslexikon.com
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lausizische Monatsschrift 1795, Zweiter Teil, Siebendes bis zwölftes Stük. Nebst zwei Kupfern, Hermann und Anton, Görlitz 1795, S. 358.
- ↑ Eduard Sigismund von Fehrentheil und Gruppenberg: Ahnentafeln des gesamten jetzt lebenden stiftsfähigen Adels Deutschland's, Band 1, Manz, Regensburg 1864.
- ↑ David August Rosenthal: Konvertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert, Erster Band: Deutschland, Dritter Theil, Fr. Hurter, Schaffhausen 1872, S. 342.
- ↑ Nachruf. Eduard v. Ferentheil †, in: Monatsblatt der Kais. Kön. Heraldischen Gesellschaft "Adler", 1901, Nr. 241, Wien, Januar 1901, V. Band, Nr. 1, Druck Karl Gerolds Sohn, Selbstverlag, Wien 1901, S. 569 f. Vgl. Todesanzeige in der Vorausgabe, Nr. 240, Wien, December 1900, IV. Band, Nr. 60, S. 566.