Fernsehansprache von Angela Merkel anlässlich der COVID-19-Pandemie
Die Fernsehansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der COVID-19-Pandemie wurde am 18. März 2020 im Ersten, ZDF und anderen Fernsehsendern als Aufzeichnung ausgestrahlt. Zwischen 25[1] und 30 Millionen[2] Menschen sahen die in den Medien teils als „historisch“ bezeichnete Rede[3][4][5][6][7][8][9] an diesem Tag.
In der knapp 13-minütigen Rede bezeichnete Merkel die COVID-19-Pandemie als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Mangels eines Impfstoffs oder einer Therapie sei Richtschnur der Bundesregierung, „die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sie über die Monate zu strecken und so Zeit zu gewinnen.“ Das Risiko der gegenseitigen Ansteckung müsse minimiert werden. Merkel kündigte keine konkreten Maßnahmen an, appellierte jedoch an die Bürger, unnötige Begegnungen zu vermeiden und sich an die Regeln zu halten.[10] Im Augenblick sei Abstand Ausdruck von Fürsorge.
In den Medien wurde Merkels Ansprache als „letzte Warnung“[11] oder „letzte Mahnung“[12] an die Bevölkerung sowie als „Ultimatum“[12] bezeichnet. Für merkelsche Verhältnisse sei die Ansprache ungewöhnlich emotional gewesen.[12]
Als Kernbotschaft[13] der Rede gilt:
„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“
Die Ansprache war die erste Rede Merkels, in der sie sich aus aktuellem Anlass unmittelbar an die Bürger wendete.[14] Merkel hatte den Text gemeinsam mit ihrer Büroleiterin Beate Baumann und Regierungssprecher Steffen Seibert geschrieben. Der Ursprungstext enthielt längere Passagen zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, die von Merkel aber wieder gestrichen wurden.[15]
Weblinks
Bearbeiten- Fernsehansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 18. März 2020 (Text).
- in Gebärdensprache (Video)
- auf Englisch (Video)
- auf Arabisch (Video)
- auf Türkisch (Video)
- auf Persisch (Video)
- auf Russisch (Video)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Niklas Spitz: Quotennews – 25 Millionen Deutsche verfolgen Merkels historische Rede im TV. quotenmeter.de, 19. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ Nico Fried: Im Ernst. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 67, 20. März 2020, S. 3.
- ↑ Coronavirus: Die historische Rede von Kanzlerin Merkel im Wortlaut – derwesten.de. In: derwesten.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2020; abgerufen am 23. April 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Corona: Empörung nach Merkels historischer TV-Ansprache – ZDF-Zuschauer müssen minutenlang warten. In: merkur.de. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Merkels Corona-Rede: „Die Epidemie zeigt, wie verwundbar wir alle sind“ – Politik Inland – Bild.de. In: bild.de. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Historische Ansprache: Merkel appelliert in Coronakrise an Disziplin der Bürger – Politik – idowa. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Merkels Corona-Moment: Die unmerkelig drastische Kanzlerin. In: tagesschau.de. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Nach Merkels historischer Rede: Freunde treffen trotz Corona. In: rtl.de. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Coronavirus: Merkels Ansprache an die Nation – B.Z. Berlin. In: bz-berlin.de. Abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Jens Schneider: Ansprache von Angela Merkel – „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst“. sueddeutsche.de, 18. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ Merkels Fernsehansprache – Letzte Warnung. taz.de, 20. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ a b c Ferdinand Otto: Ansprache zum Coronavirus – Die letzte Mahnung aus dem Kanzleramt. zeit.de, 18. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ Jens Schneider: Ansprache von Angela Merkel – „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst“. sueddeutsche.de, 18. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ Holger Schmale, Eric Beltermann: Reden der Kanzlerin – Die exklusive Datenanalyse zu Angela Merkels Neujahrsansprachen. Berliner Zeitung, 22. Dezember 2019, abgerufen am 30. März 2020.
- ↑ Nico Fried: Im Ernst. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 67, 20. März 2020, S. 3.