Festuca brachyphylla

Art der Gattung Schwingel (Festuca)

Festuca brachyphylla (engl. Alpine fescue) ist eine in Eurasien, Nordamerika und der Arktis heimische Art der Süßgräser. Das Epitheton brachyphylla bedeutet „kurzblättrig“. Die Erstbeschreibung erfolgte 1927.

Festuca brachyphylla

Festuca brachyphylla

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Schwingel (Festuca)
Art: Festuca brachyphylla
Wissenschaftlicher Name
Festuca brachyphylla
Schultes

Verbreitung und Lebensraum

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Festuca brachyphylla ist zirkumpolar und alpin verbreitet. Sie kommt in Nordamerika in ganz Kanada sowie in den Rocky Mountains vor, wo sie südwärts bis New Mexico und Kalifornien verbreitet ist.[1]

Festuca brachyphylla wächst an felsigen Stellen in großen Höhen von 2800 bis 4300 m.[2] Sie kommt in Wiesen vor, entlang von Strömen, in Flussbetten, auf trockenem Kies und an trockenen Hängen.[3]

Merkmale

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Vegetative Merkmale

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Festuca brachyphylla ist ein hellgrünes büscheliges (caespitoses) aufrechtes Gras, das ohne Rhizome wächst. Es hat feingliedrige, niedrig wachsende Stängel von 2–35 cm Länge, die bei Inkulturnahme 55 cm erreichen können. Die Stängel sind glatt und etwas rau, zu den Blütenständen hin mehr feinflaumig und an ihrer Basis gelegentlich violett gefärbt. Die glatten oder rauen Blattscheiden sind bis zur Hälfte ihrer Länge geschlossen; sie verbleiben an der Basis der Büschel, wenn sie absterben. Die Blatthäutchen messen 0,1–0,4 mm. Die Kapillargefäße der Blattspreiten sind lang und weich. Die Blätter messen 2–6 cm in der Länge und 0.5–1 mm in der Breite und sprossen aus der Basis des Büschels hervor.

Generative Merkmale

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Die Blütenstände sind typischerweise zylindrische oder ovale Rispen von 1–3 cm Länge, auch wenn sie gelegentlich Trauben bilden können. Die Rispen haben ein bis zwei aufrechte Zweige an jedem Knoten, die sich manchmal während der Blüte ausbreiten. Die Stiele der Ährchen sind leicht violett oder bronzefarben.[3] Sie messen 3,5–7 mm und tragen zwei bis vier Blüten. Die unbehaarten Deckblätter sind eiförmig bis lanzettlich und sehr viel kürzer als die Stiele. Die unteren Deckblätter sind 1,8–3 mm lang, die oberen 2,6–4 mm. Die elliptischen oder lanzettlichen Deckspelzen sind membranös und werden zu ihrer Spitze hin rau. Die Deckspelzen sind 2,5–4,5 mm lang. Die endständigen Grannen sind 1–3 mm lang. Die Vorspelzen sind 3–5,5 mm lang. Die Staubbeutel messen 0,5–1 mm Länge.[4][5] Diese kurzen Staubbeutel unterscheiden die Art von Festuca ovina.[6]

Die Ährchen werden durch Anthocyane rot bis violett gefärbt.[5]

Die Pflanze blüht vom späten Juni bis in den Juli hinein.[4]

Das Gras tritt mit Ploidiegraden von 28, 42 oder 44 auf.

Verwendung

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Das Gras findet Verwendung beim Erosionsschutz und in der Rekultivierung.

Einzelnachweise

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  1. Aiken, S. G. and Darbyshire, S. J.: Fescue grasses of Canada. Canada Department of Agriculture, 1935, ISBN 0-660-13483-7, S. 29 (englisch, biodiversitylibrary.org).
  2. Festuca brachyphylla. Abgerufen am 26. August 2024 (englisch).
  3. a b Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Grasses: Common Names, Scientific Names, Eponyms, Synonyms, and Etymology. CRC Press, 2006, ISBN 978-1-4200-0322-2, S. 923 (englisch).
  4. a b Merrit Lyndon Fernald: Gray's Manual of Botany. Hrsg.: R. C. Rollins. Eighth (Centennial) - Illustrated Auflage. D. Van Nostrand Company, 1970, ISBN 0-442-22250-5, S. 105 (englisch).
  5. a b Flora of North America Editorial Committee: Flora of North America: North of Mexico. Band 24. Oxford University Press, 1993, ISBN 978-0-19-531071-9, S. 428 (englisch).
  6. Siri Fjellheim, Reida Elven, Christian Brochmann: Molecules and morphology in concert. II. The Festuca brachyphylla complex (Poaceae) in Svalbard. In: American Journal of Botany. 88. Jahrgang, Nr. 5. Wiley Online Library, 2001, S. 869–882, doi:10.2307/2657039 (englisch).