Fettmännchen
Als Fettmännchen wurden im Rheinland des 17. Jahrhunderts Achthellermünzen[1] bezeichnet, wie sie von 1583 bis 1737 am Niederrhein geprägt wurden. Die erste Münze wurde ohne Wertbezeichnung 1583 bis um 1590 in Kleve, Kurköln und Aachen geprägt.[2] Die Abtei Werden prägte sie ab 1613/14 in der Werkstatt des Münzmeisters Heinrich Wintgens in Mülheim an der Ruhr. 1647/48 folgte eine weitere recht umfangreiche Prägung. In Kurköln wurden die letzten eher sporadischen Fettmännchen 1726 geprägt.[3] Den Tauschwert für Westfalen bestimmte 1766 Johann Friedrich Hähn mit einem halben Stüver.[4]
Name
BearbeitenDer Name „Fettmännchen“ wurde geprägt, um die Achthellermünzen von den „Magermännchen“ aus Groningen zu unterscheiden, den Vierhellermünzen.[5] Andere Erklärungen, wie die fettigen Hände der Händler, ein dickleibiger Heiliger auf der Münze oder die volkstümliche Annahme, dass auch diese Münze nicht „fett“ im Sinne von „reich“ mache, dürften unzutreffend sein.
Literatur
Bearbeiten- Ingrid und Wolfgang Schulze: Essener Fettmännchen im Fund Pattscheid, in: Münzfreunde Essen e. V. III (1978) 7–38.
- Hans Spaeth: Nur ein Fettmännchen. Ein Münzenfund in der Essener Marktkirche, in: Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters 3,10 (1950) 151–153.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ acsearch: Fettmännchen, WERDEN UND HELMSTEDT, ABTEIEN Heinrich IV. Dücker. 1646–1667, VIII Heller 1647 ("Fettmännchen"; Mzz. Blatt). Wertangabe zum Reichstaler. Rs: VIII in Schriftkreis. Knyph.
- ↑ Friedrich von Schrötter (Hrsg.): Wörterbuch der Münzkunde, Walter de Gruyter, 2. Aufl., 1970, S. 193 f.
- ↑ Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 33 (2007), S. 138.
- ↑ Johann Friedrich Hähn: Kurze Erläuterung einer in Kupfer gestochenen Vorstellung des Erdbodens worauf in XX. kleinen Charten das Nöthigste aus der Geographie, Genealogie, Chronologie, Historie, Heraldic und Numismatic für die Anfänger dieser Wissenschaften entworfen zum Gebrauch der Real-Schule in Berlin, 5. Aufl., Berlin 1766, S. 211.
- ↑ Heinz J. Kramer: Münzgeld in Essen: Prägungen, Umlauf, Funde, in: Jan Gerchow (Hrsg.): Für bare Münze. Zur Geldgeschichte des Stifts Essen und der Abei Werden, S. 12–21, hier: S. 18.