Filament (Nebel)

in der Astronomie bei nebelhaften interstellaren Wolken eine fadenartige erscheinende Struktur

Als Filament wird in der Astronomie bei nebelhaften interstellaren Wolken eine fadenartig erscheinende Struktur[1] bezeichnet.

Häufig weisen Supernovaüberreste eine Filamentstruktur auf. Beispiele unterschiedlichen Alters und Ausdehnung sind Cassiopeia A, der Krebsnebel,[2] der Cirrusnebel und der Nebel Simeiz 147, der aufgrund dieses Erscheinungsbildes auch als „Spaghetti-Nebel“ bezeichnet wird. Ursachen für dieses Erscheinungsbild sind Stoßfronten, an denen die Gase ionisiert werden und leuchten, und die um Profil, von der Seite gesehen heller erscheinen, wie man Ende der 1960er Jahre bei einer Untersuchung des Vela-Supernovaüberrestes herausfand.[3] Erste Filamente wurden schon im 19. Jahrhundert beobachtet, ihre Untersuchung kann Aufschluss über den Supernovaüberrest geben.

Daneben können auch Molekülwolken eine filamentartige Struktur aufweisen, wie das „Integral-shaped Filament“ im Orion-Molekülwolkenkomplex, in dem der Orionnebel entstanden ist.

Einzelnachweise

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  1. filament, Definition in Oxford Dictionary
  2. C. O. Lampland: Observed Changes in the Structure of the "Crab" Nebula (N. G. C. 1952). In: Publications of the Astronomical Society of the Pacific. Band 33, Nr. 192, 1921, S. 79, bibcode:1921PASP...33...79L.
  3. D. K. Milne: The optical spectrum of Vela X. In: Australian Journal of Physics. Band 21, 1968, S. 501, bibcode:1968AuJPh..21..501M.
  4. William P. Blair, Ravi Sankrit, John C. Raymond: Hubble Space Telescope Imaging of the Primary Shock Front in the Cygnus Loop Supernova Remnant. In: The Astronomical Journal. Band 129, 2005, S. 2268–2280, bibcode:2005AJ....129.2268B.
  5. Ravi Sankrit, William P. Blair, John C. Raymond, Knox S. Long: Hubble Space Telescope STIS Observations of the Cygnus Loop: Spatial Structure of a Nonradiative Shock. In: The Astronomical Journal. Band 120, 2000, S. 1925–1932, bibcode:2000AJ....120.1925S.