Filmflug
Als Filmflug bezeichnet man einen Flug, bei dem eine Kamera meistens an einem Hubschrauber, aber auch an Flächenflugzeugen oder Drohnen installiert wird und Luftaufnahmen für Filme, Dokumentationen oder Liveberichterstattungen entstehen. Der Kameraoperator[1] sitzt dabei mit im Hubschrauber oder Flugzeug und kann mittels eines Bildschirmes und Joysticks die Kamera 360°[2] in der horizontalen und ca. 180° in der vertikalen Ebene bewegen. Bei einer Drohne geschieht das über eine Fernbedienung vom Boden aus. Bei Filmproduktionen sitzt der Regisseur zusätzlich im Luftfahrzeug oder neben der Drohnensteuerung und kann über einen weiteren Bildschirm die Sicht des Kameraoperators verfolgen und Anweisungen erteilen.
Verwendete Luftfahrzeuge
Bearbeiten- Hubschrauber
Am häufigsten wird der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters (ehemals Eurocopter) AS350 dabei eingesetzt, da dies einer der verbreitetsten, leistungsstärksten leichten Mehrzweckhubschrauber[3] ist. Die Kamerahalterung oder auch „Mount“ genannt, ist dabei eine für diesen Typen geeignete Maßanfertigung, die einer gesonderten FAA- oder EASA-Zulassung bedarf. Ebenso muss die Installation des Kameramounts durch einen Fachbetrieb erfolgen und anschließend von einem Prüfer abgenommen werden. Da die Zulassung eines Mounts sowie deren Anbringung am Hubschrauber mit allen notwendigen Berechnungen großer finanzieller Anstrengungen bedarf, haben sich die Unternehmen dabei auf wenige Hubschraubertypen, wie der AS350, beschränkt.
- Flächenflugzeuge
Filmflüge mit Flächenflugzeugen werden im professionellen Bereich eher selten durchgeführt, da diese nicht in der Lage sind, enge Kreise zu fliegen oder auf der Stelle zu schweben.
- Drohnen
Drohnen werden ebenfalls häufig für professionelle Filmflüge eingesetzt, da sie wesentlich kosteneffizienter sind als Hubschrauber und auch für extrem tiefe Flüge eingesetzt werden können. Meistens bestehen professionelle Sequenzen von Filmflügen aus einer Mischung von Hubschrauberaufnahmen und Drohnenaufnahmen.
Verwendete Kamerasysteme
Bearbeiten- Gimbal
Gimbals oder auch kardanische Aufhängung sind Halterungen, auf die man so gut wie jedes Kamerasystem schrauben kann. Diese gleichen Dreh-Schwingungen (Vibrationen) mittels des Trägheitsmoments der Kamera selbst (und des beweglichen Teils des Mounts) aus, sind aber bei weitem nicht so stabil wie die kreiselstabilisierten Systeme.
- Kreiselstabilisierte Systeme
Dank des Kreiseleffekts schnell rotierender Schwungräder wird aus begrenzter Masse und auf beschränktem Raum hohes Beharrungsvermögen erzeugt. Daher werden für hochauflösende Kameras typisch 6-achsige, kreiselstabilisierte Systeme[4] eingesetzt. Diese kurz Gyroskop genannten Kameraaufhängungen erlauben ein klares, nicht durch Vibrationen oder unsaubere Kameraführung gestörtes, Bild. Es existieren bereits Kamerasysteme, die Aufnahmen mit 6K-Auflösung erstellen können.
Beispiele für Filmproduktionen und andere Einsatzbereiche
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Elite Performer - Vertical Magazine. In: Vertical Magazine. (verticalmag.com [abgerufen am 15. Januar 2018]).
- ↑ Frankfurter Neue Presse: Hubschrauber unterstützt Aufklärung: So funktioniert das fliegende Auge der Frankfurter Polizei | Frankfurter Neue Presse. (fnp.de [abgerufen am 16. Januar 2018]).
- ↑ H125. Abgerufen am 15. Januar 2018.
- ↑ Filmen aus dem Helikopter.Filmen aus dem Helikopter ( vom 16. Januar 2018 im Internet Archive)
- ↑ www.flyingbulls.at
- ↑ Die Nordschleife im TV: Rallye-Spezialisten sollen helfen. In: Motorsport-Total.com. (motorsport-total.com [abgerufen am 18. Januar 2018]).
- ↑ Sending costs sky high? 2006 (bbc.co.uk [abgerufen am 18. Januar 2018]).