Simeria (deutsch Fischdorf oder Pischk, ungarisch Piski oder Piskitelep) ist eine Kleinstadt im Kreis Hunedoara in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Simeria Fischdorf/Pischk Piski/Piskitelep | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Hunedoara | |||
Koordinaten: | 45° 51′ N, 23° 1′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 200 m | |||
Fläche: | 49,95 km² | |||
Einwohner: | 11.268 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 226 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 335900 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 54 | |||
Kfz-Kennzeichen: | HD | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 6 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bârcea Mare, Cărpiniș, Săulești, Simeria Veche, Sântandrei, Uroi | |||
Bürgermeister : | Emil-Ioan Rîsteiu (PNL) | |||
Postanschrift: | Str. Avram Iancu, nr. 23 loc. Simeria, jud. Hunedoara, RO–335900 | |||
Website: |
Lage
BearbeitenSimeria liegt an der Einmündung des Flusses Strei in den Mureș (Mieresch), südlich des Siebenbürgischen Erzgebirges. Die Kreishauptstadt Deva befindet sich etwa 10 km westlich von Simeria entfernt.
Geschichte
BearbeitenSimeria wurde 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Lange Zeit war die Ortschaft – die bis 1918 zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn gehörte – recht unbedeutend. Im 19. Jahrhundert nahm sie durch ihre verkehrsgünstige Lage einen Aufschwung, der sich durch die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Arad–Alba Iulia 1868 durch die Erste Siebenbürgener Eisenbahn noch verstärkte. Wenige Jahre später wurden von Simeria in Richtung Süden zwei weitere Bahnlinien errichtet (nach Petroșani und Hunedoara), so dass Simeria zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt im Westen Siebenbürgens wurde. Um den Bahnhof und den Rangierbahnhof herum entwickelte sich eine neue Siedlung, die bedeutend größer wurde als das ursprüngliche Dorf. Dieses erhielt um 1900 den ungarischen Namen Ópiski (rumänisch Simeria Veche; „veche“ = alt). Auch in den folgenden Jahrzehnten wurde Simeria wirtschaftlich vor allem von der Eisenbahn geprägt. Seit 1918/20 gehört der Ort zu Rumänien. 1952 erhielt er den Status einer Stadt.[3] Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind die Baustoffgewinnung, die Marmor- und die Holzverarbeitung.
Bevölkerung
Bearbeiten1850 waren auf dem Gebiet der heutigen Stadt 2419 Einwohner registriert, die alle in den heutigen sechs Katastralgemeinden lebten; die heutige Stadt existierte noch nicht. Etwa 90 % waren Rumänen. Der Eisenbahnbau und die wirtschaftliche Entwicklung führten zum Zuzug anderer Nationalitäten, insbesondere von Ungarn. Bei der – allerdings umstrittenen – Volkszählung im Jahr 1910 war die Einwohnerzahl auf 7607 gestiegen, wovon sich 3889 als Ungarn, 3442 als Rumänen und 200 als Deutsche bezeichneten. 3099 Personen lebten damals in der „Bahnhofssiedlung“. Bis 1992 war ein weiterer Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen (14.311). Seitdem sinkt die Einwohnerzahl langsam. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Simeria 13.895 Personen, davon 11.354 in der eigentlichen Stadt und 2541 in den Katastralgemeinden. 13.430 bezeichneten sich als Rumänen, 420 als Ungarn, 99 als Roma und 94 als Deutsche.[4]
Verkehr
BearbeitenAußer den erwähnten Bahnverbindungen verfügt Simeria über einen regelmäßigen Busverkehr nach Deva. Durch die Stadt führen die Europastraßen 68 und 79.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Dendrologischer Park (70 ha)
- Naturreservat Măgura Uroiului (10 ha)
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Stadtzentrum
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Der Uroi Berg
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Dendrologischer Park
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Bahnhof von Simeria (2008)
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Ferenc Feketehalmy-Czeydner (1890–1946), Offizier und Kriegsverbrecher
- Rudolf Hermann Eisenmenger (1902–1994), Maler
- Sigismund Toduță (1908–1991), Komponist[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 8. November 2024 (rumänisch).
- ↑ Website der Stadt, abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 675 kB; ungarisch).
- ↑ Sigismund Toduță bei sigismundtoduta.org (rumänisch).