Flughafen Sevilla

Flughafen in Spanien

Der Flughafen Sevilla (spanisch Aeropuerto de Sevilla-San Pablo; IATA-Code: SVQ, ICAO-Code: LEZL) ist ein Verkehrsflughafen im Südwesten der iberischen Halbinsel in der Provinz Sevilla von Spanien. Der Flughafen in der Nähe von Sevilla wurde 1929 eröffnet und zuletzt im Vorfeld der Weltausstellung 1992 ausgebaut.[1] Auf der Rangliste der Flughäfen Andalusiens liegt er nach Málaga an zweiter Stelle vor Granada-Jaén, Jerez, Almería und Córdoba.[3]

Aeropuerto de Sevilla
Inneres der Empfangshalle
Kenndaten
ICAO-Code LEZL
IATA-Code SVQ
Koordinaten 37° 25′ 23″ N, 5° 53′ 59″ WKoordinaten: 37° 25′ 23″ N, 5° 53′ 59″ W
Höhe über MSL 34 m  (112 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km nordöstlich von Sevilla
Straße A4 E5
Nahverkehr Bus
Basisdaten
Eröffnung 1929[1]
Betreiber Aena
Terminals 1[2]
Passagiere 3.444.465[3] (2021)
Luftfracht 9.126 t[3] (2021)
Flug-
bewegungen
43.841[3] (2021)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
6,5 Mio.[2]
Start- und Landebahn
09/27 3364 m × 45 m Asphalt

Während des Kalten Kriegs unterhielt hier die United States Air Force einen Stützpunkt, die San Pablo Air Base. Sie diente als Unterstützungseinrichtung der nahegelegenen Morón Air Base.

Lage und Verkehrsanbindung

Bearbeiten

Der Flughafen liegt neun Kilometer nordöstlich von Sevilla und ist über die Autovia del Sur (A-4 Richtung Córdoba) angebunden. Es gibt eine regelmäßige Busverbindung (EA) zum Santa Justa-Hauptbahnhof der RENFE und zum zentral gelegenen Busbahnhof Prado de San Sebastián.[4] Mit dem Taxi erreicht man den Flughafen vom Zentrum aus in etwa 15 Minuten.

Flughafenanlagen

Bearbeiten

Start- und Landebahn

Bearbeiten

Der Flughafen Sevilla verfügt über eine Start- und Landebahn. Diese trägt die Kennung 09/27, ist 3.364 Meter lang, 45 Meter breit und hat einen Belag aus Asphalt.[2][5]

Terminals

Bearbeiten

Der Flughafen besteht aus einem Passagierterminal und einer Halle, in der eine Bank, ein Café und verschiedene Geschäfte untergebracht sind. Das Passagierterminal ist mit 14 Flugsteigen und fünf Fluggastbrücken ausgestattet.[2]

Fluggesellschaften und Ziele

Bearbeiten

Der Flughafen von Sevilla wird von 21 Fluggesellschaften angeflogen. Ein Großteil der Passagiere wurde 2019 von Billigfluggesellschaften befördert. Die wichtigsten Fluggesellschaften waren Ryanair und Vueling Airlines.

Insgesamt werden 74 verschiedene Flughäfen angeflogen.[6][7] Die wichtigsten Ziele waren im Jahr 2019 Barcelona, Madrid, Palma de Mallorca, Bilbao, Teneriffa-Nord, London-Gatwick, Gran Canaria, Paris-Orly, Valencia und Paris-CDG.[2]

Verkehrszahlen

Bearbeiten
Quelle: Aena[3][8]
Verkehrszahlen des Aeropuerto de Sevilla 2000–2021[3][8]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht (Tonnen) Flugbewegungen
2021 3.444.465 9.126 43.841
2020 2.315.825 9.634 33.640
2019 7.544.357 9.892 64.112
2018 6.380.483 12.517 57.913
2017 5.108.817 10.716 48.661
2016 4.625.314 6.626 45.840
2015 4.308.845 6.007 46.086
2014 3.885.434 5.668 42.379
2013 3.687.714 5.089 41.591
2012 4.292.020 4.774 48.520
2011 4.959.359 5.127 56.021
2010 4.224.718 5.467 54.499
2009 4.051.392 4.983 55.601
2008 4.392.148 6.102 65.067
2007 4.507.264 7.396 65.092
2006 3.871.785 11.583 58.576
2005 3.521.112 6.353 55.423
2004 2.678.595 5.053 44.231
2003 2.269.565 4.288 38.483
2002 2.042.068 4.629 36.124
2001 2.205.117 5.026 38.848
2000 2.116.035 6.000 38.102

Luftfahrtindustrie

Bearbeiten
 
Aeropuerto de Sevilla in 1946

Neben dem ehemaligen Militärflugplatz Tablada auf der anderen Seite der Stadt ist San Pablo ein Standort von Airbus.

In San Pablo wurden in der Anfangsphase des Spanischen Bürgerkriegs in Deutschland zuvor demontierte und auf dem Seeweg verschiffte zweimotorige Bomber der damals neuesten Generation der Luftwaffe (He 111, Ju 86, Do 17) montiert, bevor sie auf den Einsatzflugplatz Tablada zur Versuchsbomberstaffel 88 überführt wurden.

Nach dem Krieg wurden hier, der Fertigungsstandort befand sich seinerzeit im Bereich des heutigen zivilen Terminals, durch Hispano Aviación die Bf 109 in Lizenz gebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konstruierte Prof. Messerschmitt in Spanien sein zweites, nach der Me 262, in Serie produziertes Kampfflugzeuge mit Turbinenantrieb, die in San Pablo montierte Hispano Aviación HA-200. Ihr Erstflug erfolgte knapp zwei Jahrzehnte nach dem Messerschmitts meistgebauter Flugzeugtyp, die Bf 109, vom nur wenige Kilometer entfernten Tablada zu ersten Kampfeinsätzen gestartet war.

Hispano Aviación ging 1972 in der CASA auf.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstanden im Südosten des Flughafenareals neue Endmontagelinien für die von der ehemaligen und inzwischen in der EADS (heute Airbus) aufgegangenen CASA entwickelten zweimotorigen Transportflugzeuge und die A400M Atlas.

Zwischenfälle

Bearbeiten

Am 9. Mai 2015 stürzte ein Militärtransporter vom Typ Airbus A400M (Luftfahrzeugkennzeichen EC-403) kurz nach dem Start bei einem Testflug ab und zerschellte auf einem Feld 4 km nordöstlich des Flughafens.[9] Es befanden sich 6 Personen an Bord, von denen 4 starben. Das Flugzeug war zur Auslieferung an die Türkische Luftwaffe bestimmt.[10] Dem Piloten gelang es noch die Maschine auf ein freies Feld niedergehen zu lassen.[11] Kurz nach dem Unglück gab Airbus bekannt, dass vermutlich ein Problem der Triebwerkssteuersoftware in der FADEC verantwortlich für das Unglück war und schloss einen Konstruktionsfehler aus.[12]

Bearbeiten
Commons: San Pablo Airport – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b History. Aena.es, abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
  2. a b c d e Introduction. Aena.es, abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).
  3. a b c d e f Informes anuales. Aena.es, abgerufen am 2. September 2022 (spanisch).
  4. Public transport. Aena.es, abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
  5. LEZL Sevilla Airport skyvector.com, englisch; abgerufen am 30. Mai 2023
  6. Airlines. Aena.es, abgerufen am 2. September 2022 (englisch).
  7. Airport destinations. Aena.es, abgerufen am 2. September 2022 (englisch).
  8. a b Estadísticas de tráfico aéreo. Aena.es, archiviert vom Original am 28. Januar 2010; abgerufen am 1. Juni 2023 (spanisch).
  9. Unfallbericht A400M EC-403 beim Aviation Safety Network, abgerufen am 2. Juli 2016 (englisch).
  10. Airbus A400M Militärflugzeug in Spanien abgestürzt. Spiegel online am 9. Mai 2015.
  11. Jaime de Garavillas: El héroe que evitó una tragedia ... ABC de Sevilla online vom 12. Mai 2015 (spanisch).
  12. Airbus-Analyse zu A400M-Absturz "Ernstes Problem in der Endmontage" abgerufen am 5. August 2015