Flussfähre Mannheim 59

Landungsboot der deutschen Flusspioniere

Die Flussfähre Mannheim 59, auch bekannt als Pionierfähre, war ein mittleres Landungsboot der deutschen Flusspioniere. Nach ihrer Dienstzeit bei der Bundeswehr sind einige Einheiten zum Feuerlöschboot, Wasserbaufahrzeug oder zur Frachtfähre umgebaut worden.

Flussfähre Mannheim 59
F-80132 mit drei M113 auf dem Rhein (1983)
F-80132 mit drei M113 auf dem Rhein (1983)
Schiffsdaten
Land Deutschland Deutschland
Schiffsart Landungsboot
Bauwerft Schiffs- und Maschinenbau AG Mannheim
Bauzeitraum 1959 bis 1962
Gebaute Einheiten 23
Dienstzeit seit 1959
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 27,38 m (Lüa)
25,05 m (Lpp)
Breite 7,18 m
Seitenhöhe 2,20 m
Tiefgang (max.) 1,22 m
Verdrängung 99,4 ts
 
Besatzung 10
Maschinenanlage
Maschine 2 × MWM Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 318 kW (432 PS)
Höchst­geschwindigkeit kn (17 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Ausstattung
Ladedeck

18,45 × 4,95 m

Militärische Lastenklasse

Rad: MLC 30
Kette: MLC 50

Geschichte

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Bereits Anfang der 1950er Jahre baute die Schiffs- und Maschinenbau AG Mannheim Landungsboote für die Rhine River Patrol und die französische Force Maritime du Rhin. Die als Mannheim 51 und Mannheim 53 bezeichneten Boote wurden im Rahmen der Wiederbewaffnung von den ab 1957 aufgestellten Flusspionierkompanien übernommen. Für den zusätzlichen Bedarf wurde der Typ Mannheim 59 in Auftrag gegeben, der sich im Wesentlichen durch eine hydraulische Bugrampe von den Vorgängertypen unterschied. Die Baukosten betrugen pro Boot 310.000 DM.[1]

Die Flussfähren waren bei den Flusspionierkompanien eingesetzt. Die Zuteilung, Inbetriebnahme, Außerbetriebnahme und alphanumerische Bezeichnung (z. B. L 602, F 3233 oder F-80132) erfolgte jeweils nach Bedarf.[1]

Fünf Boote wurden 1961 an die Bundesmarine ausgeliehen und als LCM 231, LCM 233, LCM 235, LCM 236 und LCM 237 der Amphibischen Gruppe unterstellt. Die Rückgabe der nicht seefähigen Einheiten erfolgte Mitte der 1960er Jahre.[1]

Ausstattung als Flussfähre

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Der Schiffsrumpf war aus Stahl und durch Schotten in mehrere wasserdichte Abschnitte unterteilt. Für Anlandungen war der Bugbereich verstärkt ausgeführt. Der Decksaufbau und die Einrichtungen für die Besatzung waren achtern angeordnet.

Angetrieben wurden die Flussfähren von zwei Dieselmotoren der Motorenwerke Mannheim, die auf zwei dreiflügelige Festpropeller wirkten. Bei einer Antriebsleistung von 318 kW wurde eine Geschwindigkeit von 17 km/h erreicht.

Das 18,45 m lange und 4,95 m breite Ladedeck war über eine 4,5 m lange Bugrampe zu erreichen, die mit hydraulischen Seilzügen betrieben wurde. Die Regelbeladung betrug 70 Tonnen.[1]

Verbleib

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Nach Auflösung der Flusspionierkompanien wurden die Landungsboote über die Vebeg verkauft oder an andere Behörden übergeben. Die nachfolgende Liste zeigt einige Beispiele auf:

Name Verwendung Bild
Branddirektor F. A. Schneider Löschboot der Feuerwehren Mainz und Wiesbaden  
Der Reservist Zunächst Technisches Denkmal in Datteln.[2]

2015 von einer Taucherfirma in Duisburg erworben und soll als Sabine in Fahrt kommen.

 
Harle Riff Frachtfähre der Reederei Warrings  
MTS Terramare Arbeitsschiff im Vereinigten Königreich  
Onkel Otto Frachtfähre der Schiffahrt der Inselgemeinde Langeoog  
RPL 5 Löschboot in Bingen am Rhein[3]
RPL 7 Löschboot in Remagen[4]  
RPL 8 Löschboot in Germersheim; 2021 bei Vebeg zum Kauf angeboten
Leni TF2 Bis 2021 als Löschboot RPL 9 in Sankt Goarshausen stationiert; über die Vebeg nach Hamburg verkauft und dort als LeniTF2 in Fahrt  
Wasserbau I Wasserbaufahrzeug in Cuxhaven  

Von den Vorgängermodellen Mannheim 51 und Mannheim 55 sind folgende Einheiten bekannt:

Name Verwendung Bild
Butt Wasserbaufahrzeug der Firma Bohlen & Doyen[5]  
Pionier Frachtfähre der Schiffahrt der Inselgemeinde Langeoog  
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Commons: Flussfähre Mannheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Gerhard Koop/Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5950-6, S. 287–288.
  2. Der Reservist. Verein zur Erhaltung der ehemaligen Flussfähre Mannheim, abgerufen am 17. März 2021.
  3. RPL 5. Binnenschifferforum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 28. Mai 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.binnenschifferforum.de
  4. RPL 7. Freiwillige Feuerwehr Kripp, abgerufen am 28. Mai 2014.
  5. Butt. Germanischer Lloyd, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 28. Mai 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/app.gl-group.com