Fontaine des Innocents

Zierbrunnen in Frankreich

Die Fontaine des Innocents (deutsch: Brunnen der Unschuldigen) ist ein Brunnen auf dem Square des Innocents im 1. Arrondissement in Paris.

Fontaine des Innocents

Geschichte

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Der Brunnen wurde in den Jahren 1547 bis 1549 von Pierre Lescot im Stil der Renaissance errichtet und von Jean Goujon mit Skulpturen ausgeschmückt. Gebaut wurde er aus Anlass des Einzugs von König Heinrich II. und seiner Frau Katharina von Medici nach Paris: Der Brunnen lag auf dem Weg des königlichen Paares von der Basilika von Saint-Denis zum Louvre. Für diesen Anlass errichtete Lescot über dem Brunnen eine Loggia im italienischen Stil, von der aus man den königlichen Einzug beobachten konnte. Benannt wurde der Brunnen nach der benachbarten, im Jahr 1786 abgerissenen Kirche „Aux Saints Innocents“. Diese Kirche war den Opfern des Kindermordes von Bethlehem geweiht, die nach biblischer Überlieferung unter König Herodes getötet worden waren. König Ludwig VII. hatte als großer Verehrer der Unschuldigen Kinder dieses Patrozinium angeordnet. Die Kirche und der Brunnen waren durch den im Mittelalter angelegten Cimetière des Innocents umgeben, auf dem insgesamt ungefähr zwei Millionen Menschen bestattet wurden. Die Gebeine wurden von 1780 bis 1788 aus gesundheitlichen Gründen verlegt und die Kirche wurde abgerissen.[1] Da inzwischen der Brunnen als bedeutendes Kunstwerk allgemein anerkannt war, blieb er erhalten und inmitten des neuen Marktes, der „place du marché des Innocents“, 1788 neu aufgestellt und gestaltet. Entsprechend dieser zentralen Lage erhielt er die Gestalt eines Pavillons mit einem quadratischen Grundriss. Dafür schuf Augustin Pajou drei neue Nymphen-Reliefs, die sich an den Vorbildern Goujons orientierten.

Der Platz Square des Innocents wurde im Jahr 1858 angelegt, dabei wurde der Standort des Brunnens erneut verlegt. Er ist heute eine Fußgängerzone und ein belebter Treffpunkt. An seiner östlichen Seite verläuft die Rue Saint-Denis. In den Jahren 2023 und 2024 wurde der Brunnen aufwändig restauriert.

Literarischer Schauplatz

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Der 1992 veröffentlichte Roman La Fontaine des Innocents von Max Gallo spielt großteils in der Umgebung des Brunnens und im Quartier des Halles.

Literatur

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in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Ministère de l’Instruction publique et des Beaux-Arts: Inventaire général des richesses d’art de la France, Band 1. E. Plon et Cie, Paris 1879.
  • Jacques Hillairet, Pascal Payen-Appenzeller: Dictionnaire historique des rues de Paris. Éditions de minuit, Paris 1985.
  • Dominique Massounie, Pauline Prévost-Marcilhacy, Daniel Rabreau (Hrsg.): Paris et ses fontaines. De la Renaissance à nos jours (in der Reihe Paris et son patrimoine). Délégation à l’action artistique de la ville de Paris, Paris 1995.
  • Marie-Hélène Levadé: Les Fontaines de Paris. L’eau pour le plaisir. Éditions Chapitre Douze, Paris und Brüssel 2006.
  • Helmut Mayer: Der Nymphen bewegte Geschichte. Die Fontaine des Innocents im Quartier Les Halles ist der älteste monumentale Brunnen von Paris. Anlässlich seiner gerade abgeschlossenen Restaurierung zeichnet eine Ausstellung im Musée Carnavalet seine Geschichte nach. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. Juli 2024.
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Commons: Fontaine des Innocents – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jean-Baptiste-Michel Renou de Chauvigné, genannt Jaillot: Recherches critiques historiques et topographiques sur la ville de Paris, Band 7.

Koordinaten: 48° 51′ 38,34″ N, 2° 20′ 52,84″ O