Foreign Protestants

1749–1753 nach Nova Scotia gelockte v.A. deutsche Protestanten

Als Foreign Protestants (ausländische Protestanten) wird in Kanada eine Einwanderergruppe bezeichnet, die zwischen 1749 und 1753 nach Nova Scotia emigrierte. Diese mehrheitlich deutschen Immigranten siedelten sich vor allem im Süden der Halbinsel an. Da die Einwanderer fast alle Protestanten waren und um sie von den ansässigen akadisch-französischen Katholiken zu unterscheiden, wurden sie in ihren frühen Jahren in Nova Scotia kollektiv als „die ausländischen Protestanten“ bezeichnet. Die Gegend in der sich die „ausländische Protestanten“ niederließen, wurde stark von den neuen Einwanderern geprägt, was sich unter anderem in deutschen Ortsnamen ausdrückt.

1753 wurde eine größere Gruppe dieser Einwanderer mit dem Boot an die Südküste von Nova Scotia übersiedelt um eine neue Gemeinde zu errichten, Lunenburg.

Die Einwanderungsschiffe

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Die Überfahrt erfolgte im Wesentlichen auf den folgenden zwölf Schiffen:[1]

  • Aldernay/Nancy (1750)
  • Ann (1750)
  • Gale (1751)
  • Speedwell (1751)
  • Pearl (1751)
  • Murdoch (1751)
  • Speedwell (1752)
  • Betty (1752)
  • Sally (1752)
  • Pearl (1752)
  • Gale (1752)

Hintergrund

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Um das Jahr 1749 hatte sich die anfängliche Bevölkerung der überwiegend englischen Einwohnerschaft durch Wegzug und Krankheiten drastisch ausgedünnt. Um diese zu ersetzen und um das in Nova Scotia herrschende Ungleichgewicht zwischen Protestanten und den dort hauptsächlich ansässigen akadisch-französischen Katholiken auszugleichen, warb die britische Krone in Europa um protestantische Emigranten. Britische Protestanten ließen sich jedoch nur schwer dazu bewegen, in dieses eher unwirtliche Gebiet auszuwandern. So warben die britischen Kolonialherren entlang des Rheins erfolgreich mittels attraktiver Angebote wie einer kostenlosen Überfahrt sowie ebenfalls kostenlosem Land und freier Religionsausübung hauptsächlich pfälzische und württembergische Lutheraner einschließlich Protestanten aus Montbéliard, aber auch französischsprachige Schweizer für die Unternehmung. Diese Werbefahrten wurden von John Dick geleitet. Die Briten versprachen den potentiellen Einwanderern dabei kostenloses Land, einen Jahresvorrat an Lebensmitteln, Werkzeugen und Geräten zur Bodenbearbeitung sowie Baumaterialien.

Nationale Würdigung

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Die gezielte Einwanderung von Protestanten wurde am 19. Juli 2011 durch die kanadische Regierung, auf Vorschlag des Historic Sites and Monuments Board of Canada, zu einem „nationalen historischen Ereignis“ erklärt.[2]

Literatur

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  • Winthrop Pickard Bell: The "Foreign Protestants" and the Settlement of Nova Scotia:The History of a piece of arrested British Colonial Policy in the Eighteenth Century. University of Toronto Press, Toronto 1961, S. 673 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Twelve Immigrant Ships: The Arrivals at Halifax, 1750-52. In: History of Nova Scotia: 1600-1763. Abgerufen am 19. September 2022 (englisch).
  2. Arrival of Foreign Protestants in Nova Scotia (1749-1756) National Historic Event. In: Directory of Federal Heritage Designations. Parks Canada, abgerufen am 19. September 2022 (englisch).