Ein Formstoff-Prüfgerät bezeichnet ein Laborgerät in der Gießereitechnik. Formstoffprüfgeräte prüfen die mechanisch-technologischen Eigenschaften der Gießereiformstoffe wie zum Beispiel die Druck-/Biegefestigkeit einer definierten Formstoffgeometrie (Biegeriegel), die Gasdurchlässigkeit oder werden zur Untersuchung des Abrollverhaltens von Formstoffen eingesetzt. Letzteres gibt Aufschluss über das Härtungsverhalten und die Durchhärtung während des Maskenaufbaus beim Maskenform-Verfahren.[1] Im Rahmen der Qualitätsüberwachung der Formereiabteilung in den Gießereien sind diese Geräte in einem Formstofflabor untergebracht und dienen einer turnusmäßigen Kontrolle der Formstoffparameter des jeweiligen Formverfahrens.

Das Maskenformprüfgerät besteht aus einer drehbar angeordneten, runden Heizplatte über der sich ein Trichter zur Aufnahme des zu prüfenden und vorher genau abgewogenen Formstoffes befindet. Unter der Heizplatte ist eine Auffangschale angeordnet, die den beim Wendevorgang abfallenden Formstoff aufnimmt.

Am Prüfgerät selbst ist ein Bedienteil angebaut, dort sind die elektrischen Anzeigen und die Temperaturregelung untergebracht. Die Einstellung der Prüftemperatur erfolgt über einen entsprechenden Temperaturregler und der Heizzustand wird mittels Kontrollleuchte angezeigt.

Literatur

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  • Karl Stölzel: Gießerei über Jahrtausende. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1978.
  • Ernst Brunhuber (Begr.), Stephan Hasse (Hrsg.): Giesserei Lexikon. Fachverlag Schiele & Schön, Berlin 2000, ISBN 3-7949-0655-1.
  • Günter Spur, Theodor Stöferle (Hrsg.): Handbuch der Fertigungstechnik. Band 1: Urformen. Carl Hanser Verlag, München u. a. 1981, ISBN 3-446-12532-9.
  • Alfred Herbert Fritz, Günter Schulze (Hrsg.): Fertigungstechnik. 7. neu bearbeitete Auflage. Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-540-25623-7.

Einzelnachweise

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  1. Gießerei Praxis (Memento vom 11. Juli 2012 im Webarchiv archive.today).