Foton (Raumflugkörper)

unbemannter Raumflugkörper

Foton (russisch Фотон für Photon) ist der Name eines unbemannten Raumflugkörpers, den ab 1985 die Sowjetunion und später Russland auf der Basis des Wostok-Raumschiffs entwickelte und zunächst für materialwissenschaftliche und technische, später in zunehmendem Umfang auch für biologische Experimente einsetzte.

Geschichte

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Foton-12-Landekapsel, Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum Noordwijk, Niederlande
 
Foton-6-Landekapsel, Evergreen Aviation Museum / McMinnville, Oregon

Nachdem die Sowjetunion vier Missionen Foton 1 bis 4 erfolgreich durchgeführt hatte, flog bei Foton-5 erstmals ein Experiment mit, das von Westeuropa konzipiert worden war. Ab 1991 beteiligte sich die ESA an Foton 7 bis Foton 12. Die Raketen wurden vom Kosmodrom Plessezk aus gestartet.

Das erste Exemplar nach dem Umbau zur Foton-M-Serie ging 2002 durch Versagen der Sojus-Trägerrakete beim Start von der Rampe PU-3 in Plessezk verloren und stürzte nach 29 Sekunden nur 350 Meter entfernt in ein Waldgebiet. Der Start von Foton-M2 im Mai 2005 glückte und die Landekapsel kehrte nach 16 Tagen aus dem All erfolgreich zur Erde zurück. Foton-M3 war am 14. September 2007 um 11 Uhr UTC gestartet und am 26. September 2007 um 07:52 Uhr UTC in der kasachischen Steppe gelandet. An Bord des 6535 kg schweren Satelliten wurden neben materialwissenschaftlichen auch biologische und medizinische Experimente (insgesamt mehr als 70) durchgeführt.[1]

24. Juli 2014: Bekanntgabe des teilweisen Abbruchs der Verbindung zum Forschungssatelliten Foton M4 seit dem Tag des Starts am 19. Juli. Die Lage wurde nicht als kritisch eingestuft, da noch Daten empfangen werden konnten, sich jedoch die Triebwerke des Satelliten nicht einschalten ließen, um ihn auf die Umlaufbahn zu bringen.[2] Vorübergehende Probleme mit der Steuerung des Satelliten konnten behoben werden.[3]

1. September 2014: Foton M4 konnte sicher zur Erde zurückkehren. Die fünf an Bord befindlichen Taggeckos der Art Phelsuma ornata,[4] mit denen die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das Wachstum und Paarungsverhalten studiert werden wollte, wurden erfroren vorgefunden.[5]

Startliste

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Nr. Startdatum Bezeichnung Missionsdauer Startort NSSDC-ID
1 16. April 1985 Foton 1 (Kosmos 1645) 12 Tage Plessezk 1985-029A
2 21. Mai 1986 Foton 2 (Kosmos 1744) 13 Tage Plessezk 1986-036A
3 24. April 1987 Foton 3 (Kosmos 1841) 13 Tage Plessezk 1987-037A
4 14. April 1988 Foton 4 14 Tage Plessezk 1988-031A
5 26. April 1989 Foton 5 14 Tage Plessezk 1989-032A
6 11. April 1990 Foton 6 15 Tage Plessezk 1990-032A
7 4. Oktober 1991 Foton 7 15 Tage Plessezk 1991-070A
8 8. Oktober 1992 Foton 8 16 Tage Plessezk 1992-065A
9 14. Juni 1994 Foton 9 17 Tage Plessezk 1994-033A
10 16. Februar 1995 Foton 10 15 Tage Plessezk 1995-006A
11 9. Oktober 1997 Foton 11 14 Tage Plessezk 1997-060A
12 9. September 1999 Foton 12 15 Tage Plessezk 1999-048A
13 15. Oktober 2002 Foton 13 (Foton-M1) Fehlstart Plessezk 2002-F02
14 31. Mai 2005 Foton 14 (Foton-M2) 16 Tage Baikonur 2005-020A
15 14. September 2007 Foton-M3 11,8 Tage Baikonur 2007-040A
16 19. Juli 2014 Foton-M4 44 Tage Baikonur 2014-041A
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Einzelnachweise

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  1. Biosatellit Photon M-3 von Weltraumbahnhof Baikonur gestartet. RIA novosti, 14. September 2007, archiviert vom Original am 15. Dezember 2015; abgerufen am 29. April 2010.
  2. ЦУП не удается включить двигатели биоспутника "Фотон-М". RIA Novosti, 24. Juli 2014, abgerufen am 24. Juli 2014.
  3. SpON Geckos in Sicherheit: Russischer Forschungssatellit "Foton-M" ist wieder auf Kurs vom 26. Juli 2014
  4. Foton-M #4 Satellite Overview. spaceflight101.com, abgerufen am 6. Dezember 2015.
  5. Sex geckos die in orbit on Russian space project. BBC News. Abgerufen am 3. September 2014