Frödisch

Nebenfluss der Frutz in Vorarlberg

Die Frödisch oder der Frödischbach ist ein fast 13 Kilometer langer, geschiebereicher Gebirgswildbach, der vom Hohen Freschen westwärts durch das waldreiche, unbewohnte Frödischtal fließt und bei Sulz im Vorarlberger Bezirk Feldkirch von rechts in die Frutz mündet.

Frödisch
Frödischbach
Mündung der Frödisch (links im Bild) in die Frutz (rechts)

Mündung der Frödisch (links im Bild) in die Frutz (rechts)

Daten
Gewässerkennzahl AT: 812103
Lage Bregenzerwaldgebirge

Osterreich Österreich

Flusssystem Rhein
Abfluss über Frutz → Rhein → Nordsee
Quelle nahe dem Hohen Freschen
47° 18′ 11″ N, 9° 46′ 22″ O
Quellhöhe 1486,2 m ü. A.
Mündung bei Sulz in die FrutzKoordinaten: 47° 16′ 53″ N, 9° 39′ 6″ O
47° 16′ 53″ N, 9° 39′ 6″ O
Mündungshöhe 495 m ü. A.
Höhenunterschied 991,2 m
Sohlgefälle 77 ‰
Länge 12,8 km[1]
Gemeinden Viktorsberg, Zwischenwasser, Sulz, Röthis
Frödisch (Bregenzerwaldgebirge)
Frödisch (Bregenzerwaldgebirge)
Quelle
Mündung
Bregenzerwaldgebirge
Quelle und Mündung der Frödisch

Im Jahr 1417 taucht der Fluss als Fridisch erstmals urkundlich auf. Der Name leitet sich wohl vom romanischen Wort fruda für Wasserfall, Sturzbach ab.[2]

Geographie

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Quellgebiet

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Blick ins Quellgebiet der Frödisch, in das Frödischtobel.

Die Frödisch entspringt westlich der Freschengruppe auf einer Höhe von 1486,2 m ü. A. auf dem Gebiet der Gemeinde Zwischenwasser.

Die Quelle liegt etwa einen halben Kilometer südwestlich des Hohen Freschen (2004 m ü. A.), der mit 600 m hohen Wänden ins Quellgebiet der Frödisch, ins Frödischtobel abstürzt.[3]

Die Frödisch fließt zunächst westsüdwestwärts durch ihren engen und bewaldeten Tobel, nimmt dann bei Fluss-km 11,075 auf ihrer rechten Seite den aus dem Nordnordosten kommenden Valüratobelbach auf und wendet sich danach nach Südsüdwesten. Bei Fluss-km 10,65 fließt ihr auf der linken Seite, der aus dem Osten kommende Rindereggtobelbach zu.

Zuflüsse

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  • Valüratobelbach (rechts), 1,0 km
  • Rindereggtobelbach (links), 1,6 km
  • Schwammtobelbach (links), 2,6 km
  • Spiegeltobelbach (rechts), 1,7 km
  • Gunztobel(bach) (links), 1,2 km
  • Litatobelbach (rechts), 1,8 km
  • Breiteggtobel(bach) (links), 0,6 km
  • Engerestobelbach (rechts), 2,8 km
  • Fitzistobelbach (rechts), 1,5 km
  • Lindenbodentobel(bach) (links), 1,4 km
  • Cachäustobel(bach) (links), 1,2 km
  • Großer Ruchtobel(bach) (links), 1,0 km
  • Kleiner Ruchtobel(bach) (links), 0,9 km
  • Kühtobel(bach) (links), 0,7 km
  • Molatobel(bach) (links), 2,0 km
  • Bachtobelbach (rechts), 1,3 km
  • Wiegentobel(bach) (links), 0,5 km
  • Mühlbach[4] (rechte Abzweigung), 2,8 km
  • Mühltobel(bach) (links), 6,0 km
  • Schulertobel(bach) (links), 3,0 km
  • Dallabisbach (links), 1,1 km
 
Die verbaute Frödisch in Muntlix kurz vor der Mündung in die Frutz. Darüber Viktorsberg (879 m) und die Letze (1174 m).

Größere Orte am Fluss sind:

Natur und Umwelt

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Das hintere Frödischtal mit dem bewaldeten Dümelekopf (links) und dem verschneiten Hohen Freschen rechts dahinter.

Am Ober- und Mittellauf ist die Frödisch ein weitgehend unberührtes und natürliches Gewässer. Der Unterlauf ist gegen die Hochwassergefahr durch Dämme verbaut.

Das Frödischtal gilt seit jeher als Lebensraum von Rauhfußhühnern.[5]

Wirtschaft

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Die alte Wasserstube im Frödischtal mit Blick von der Wasserseite auf die Staumauer.

1825 wurde eine Wasserstube im Oberlauf der Frödisch für die Holztrift gebaut. Mehrmals von den Naturgewalten zerstört oder beschädigt und wieder instand gesetzt, diente sie bis 1971 zum Triften. Die Mauer staute früher einen kleinen See, der schlagartig entleert wurde und somit den zum Triften benötigten Wasserschwall lieferte, an. Inzwischen ist der ehemalige Stausee nahezu völlig mit Geschiebe gefüllt. Die Staumauer wurde 1997 nochmals instand gesetzt, um eine Mobilisierung dieser Geschiebemassen zu verhindern.[6] Von der Pöpiswiesalpe führt ein Weg in 10 Minuten dorthin.[7]

Im Lithatobel, einem rechten Seitental des Frödischtales, wurde seit 1965 ein Steinbruch betrieben. Infolge unsachgemäßer Abbaumethoden gilt dieser als instabil; Steinschlag und Felssturz bedrohen den von Wanderern, Radfahrern, Alp- und Waldbewirtschaftern genutzten Schönbuchweg. Die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch ordnete an, die aus ihrer Sicht labilen Felspartien mit einer Kubatur von etwa 137 500 m³ zu sprengen und abzutransportieren. Dies wiederum rief Bürgerinitiativen, die meinten, ein wesentlich weniger umfangreicher Gesteinsabtrag genüge zur Sicherung der ehemaligen Abbaustätte, auf den Plan. Sie sehen den Erholungswert des Tales durch umfangreichen LKW-Verkehr gefährdet.[8][5] Kurz vor dem Talausgang befindet sich orographisch rechts ein weiterer Steinbruch, anschließend durchquert das Gewässer das Gelände des Baustoffproduzenten Röfix.

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Commons: Frödisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Vorarlberg Atlas
  2. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 156, „Frödisch“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  3. Dieter Seibert: Gebietsführer „Bregenzerwaldgebirge und Lechquellengebirge“, 1. Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3328-2, Seiten 92/93
  4. Rechte Abzweigung, mündet in die Frutz
  5. a b Anfrage des Grünen-Obmanns Johannes Rauch vom 23. Oktober 2007 an Landesrat Erich Schwärzler
  6. Informationstafel (Stand: 2024) an der Wasserseite der Staumauer
  7. Wegweiser 92.60 an der Pöpiswiesalpe (Gemeinde Viktorsberg)
  8. Bescheid der BH Feldkirch vom 14. März 2006, Aktenzahl: BHFK-II-1390/0009