Francesco Torriani (* 18. Juli 1612 in Mendrisio; † 28. Dezember 1683 in Como) war ein Schweizer Maler.
Leben
BearbeitenFrancesco Torriani wurde 1612 als dritter von vier Söhnen des Orazio Torriani und der Isabella Lavizzari geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er in seiner Heimat und wurde dabei von Pier Francesco Morazzone beeinflusst. Eine frühe Biografie nennt ihn als Schüler von Guido Reni und Francesco Albani in Bologna.[1][2]
In den Jahren 1639/40 hielt er sich in Italien auf, später liess er in seiner Heimat nieder und führte gut gehende Werkstätten in Mendrisio und Como. Dort bildete er auch Schüler aus. Durch Aufträge kam er zu Ansehen und Wohlstand: Für Kirchen und Sammler schuf er mehrere bedeutende Gemälde.[3][1] Zwischen 1646 und 1648 heiratete er Ippolita Sala, die Tochter eines Stuckateurs aus Como. Mit ihr bekam er den Sohn Francesco Innocenzo Torriani, der später selbst Maler wurde.[1]
Werk
BearbeitenSeine Sakralmalerei ist geprägt von expressiver Farbigkeit und Leuchtkraft mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten geprägt.[3] Der erste dokumentierte Auftrag Torrianis war die Restaurierung und Fertigstellung einiger Gemälde und Fresken in San Giovanni Battista in Binago.[1] Das erste bekannte Werk war das 1645 signierte und datierte Martyrium der Heiligen Ursula für die gleichnamige Kapelle in der Pfarrkirche von Mendrisio (heute San Sisinio alla Torre). Im selben Jahr signierte und datierte er die Unbefleckte Empfängnis in der Kirche Santa Maria dei Miracoli von Morbio Inferiore.[1] Für die Pfarrkirche von Coldrerio erschuf er ein Kruzifix mit den Heiligen Georg und Viktor.[1] Aus der Werkstatt von Torriani stammen außerdem die siebzehn von verschiedenen Händen stammenden Tafeln mit den Mysterien des Rosenkranzes in der Pfarrkirche von Mendrisio und das Polyptychon mit dem Kruzifix und den Heiligen in San Martino.[1]
Literatur
Bearbeiten- Francesco Torriani. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 110, De Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-023276-9, S. 35.
- Gian Alfonso Oldelli: Francesco Torriani. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 1, S. 186 (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807.
- Celestino Trezzini: Torriani. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 7: Tinguely - Zyro. Paul Attinger, Neuenburg 1934, S. 25–27 (PDF Digitalisat), abgerufen am 23. Oktober 2017.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g Anastasia Gilardi: Francesco Torriani. In: Sikart (Stand: 1998)
- ↑ Francesco Torrianis acht Werke (Fotos) auf recherche.sik-isea.ch
- ↑ a b Anastasia Gilardi: Francesco Torriani. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Torriani, Francesco |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Maler |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1612 |
GEBURTSORT | Mendrisio |
STERBEDATUM | 28. Dezember 1683 |
STERBEORT | Como |