Frankenhain (Schlieben)
Frankenhain ist ein Ortsteil der Stadt Schlieben im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Frankenhain liegt etwa 3 Kilometer südöstlich des Stadtkerngebietes.
Frankenhain Stadt Schlieben
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Koordinaten: | 51° 42′ N, 13° 25′ O |
Höhe: | 89 m |
Eingemeindung: | 1. November 2001 |
Postleitzahl: | 04936 |
Vorwahl: | 035361 |
Geschichte
BearbeitenUrkundliche Ersterwähnung und Entwicklung des Ortsnamens
BearbeitenDer Ort wurde 1384 urkundlich erstmals als Frankinhayn erwähnt. Weitere Erwähnungen und Schreibweisen waren: 1384 Frankenhain, 1474 und 1602 Franckenhain. Der Ortsname bezeichnet eine am Hain gelegene Siedlung der Franken beziehungsweise des Franko.[1]
Ortsgeschichte
BearbeitenFrankenhain war ein von deutschen Siedlern angelegtes Reihendorf, das ursprünglich nur eine Reihe Hufen hatte. Später entstanden weitere Häuser ohne Gärten an der südlich der Reihe verlaufenden Straße. Bis zur Trockenlegung Mitte des 20. Jahrhunderts war Frankenhain von Moor umgeben. Die Bewohner lebten bis dahin vom Torfabbau und Hopfenanbau. Frankenhain war ein Amtsdorf des kursächsischen Amtes Schlieben. Die Bewohner waren in Schlieben eingepfarrt.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIm Süden des Ortes befindet sich ein aus einer Kiesgrube entstandener Badesee, auf welchem jährlich ein traditionelles Teichfahren veranstaltet wird. Um den See befindet sich ein kleineres Sport- und Erholungsgebiet.[3]
Außerdem befinden sich im Ort einige Gebäude, die sich auf der örtlichen Denkmalliste befinden. Eines der markantesten Bauwerke im Ort ist dabei ein Glocken- und Feuerwehrturm mit quadratischem Grundriss und oktogonalem Glockengeschoss. Der im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts errichtete Fachwerkbau war 1945 schwer beschädigt und einige Jahre später wieder aufgebaut worden.[4][5] Etwa 100 Meter weiter ist auf dem Grundstück Frankenhain 2 ein am Anfang des 20. Jahrhunderts entstandener Vierseitenhof zu finden, der ebenfalls zum Teil unter Denkmalschutz steht.[6] Auf dem Nachbargrundstück ist ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert zu finden.[7] Einige Meter weiter gibt es einen historischen Taubenturm, wobei es sich hier um ein Bauwerk handelt, welches gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Teil als Ziegel- und Fachwerkbau entstanden ist.[8]
Weblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg 7.1 = Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1998. ISBN 978-3-88462-152-3
- Jürgen Bergmeier: Die Trauungen im Kirchspiel Schlieben 1578 - 1799. BücherKammer, Herzberg (Elster) 2023. ISBN 978-3-940635-76-1
Anmerkungen und Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Walter Wenzel: Die Ortsnamen des Schweinitzer Landes, Akademie-Verlag, Berlin 1964, zugleich Dissertation, Leipzig 1960
- ↑ Der Kreis Schweinitz A. Richter 1912; Eine kleine Heimatkunde für die Schulen des Kreises
- ↑ https://www.amt-schlieben.de/
- ↑ Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. ISBN 978-3-88462152-3, S. 106
- ↑ Der Frankenhainer Glockenturm in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 3. Dezember 2016.
- ↑ Das Grundstück Frankenhain 2 in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 3. Dezember 2016.
- ↑ Das Grundstück Frankenhain 3 in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 3. Dezember 2016.
- ↑ Der Frankenhainer Taubenturm in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 3. Dezember 2016.