Franz Grambek

Kirchenjurist und Dompropst

Franz Grambek, auch Franciscus Grambeke (* in Lübeck; † 1. April[1] 1536 in Bremen) war Kirchenjurist an der Römischen Kurie und Dompropst in Bremen.

Franz Grambek entstammte einer Lübecker Ratsfamilie. Ein Werner Grambek verstarb 1460 als Ratsherr in Lübeck. Er immatrikulierte sich als Franciscus Grambeke um Ostern 1472 zum Studium an der Universität Rostock[2] und graduierte 1475 in Rostock zum Bakkalaureus.[3] Spätestens 1490 war er Doktor der Rechte. Er wurde zunächst Domdekan am Bremer Dom. Von 1489 bis 1496 war er in Rom an der Römischen Kurie tätig und Papstfamiliar.[4] Von 1500 bis 1534 war Grambeck Dompropst in Bremen.

Schon seit 1494 war er auch Inhaber einer Präbende am Lübecker Dom. 1514 erhielt er als Nachfolger des resignierten Bernhard Sculteti dessen Große Präbende. Er residierte allerdings nie in Lübeck. Er war auch Inhaber der Vikarie Nr. 3 am Lübecker Dom und missachtete 1514 die Aufforderung des Kapitels, diese an einen anderen abzutreten.[5]

1531 begründete er durch seine Bibliotheksstiftung gemeinsam mit Segebadus Clüwer († 15. November 1547) die Dombibliothek in Bremen.[6] Durch den Aufstand der 104 Männer wurde das Domkapitel 1532 vorübergehend aus Bremen vertrieben und war an der Einigung zwischen Rat und Bürgerschaft 1534 beteiligt. Franz Grambek verstarb um Ostern 1536 Lappenberg zufolge an der „Lausekrankheit“ und wurde von Zeitgenossen als unangenehmer Mensch beschrieben:

„Nach Renner ad a. 1536 soll er ein gieriger Mensch gewesen seyn; und in einer handschriftlichen Nachricht wird von ihm gelesen: habuit 22 Wambosia, Fluwelia et Serica et 60 Camisias.[7]

ebenfalls nach Lappenberg

Er wurde im Bremer Dom bestattet.

Literatur

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  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben. Band 1, Bremen 1818, S. 144
  • Johann Martin Lappenberg: Geschichtsquellen des Erzstiftes und der Stadt Bremen. J. G. Heyse, Bremen 1841, S. 200 (Digitalisat)
  • Christiane Schuchard, Knut Schulz: Thomas Giese aus Lübeck und sein römisches Notizbuch der Jahre 1507 bis 1526. Lübeck 2003, S. 26/27
  • Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 343f Nr. 15

Einzelnachweise

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  1. Nach DNB abweichend 16. April, Prange (Lit) † 1536 Apr. 1 oder 16.
  2. Eintrag 1472 im Rostocker Matrikelportal
  3. Eintrag 1475 im Rostocker Matrikelportal
  4. Christiane Schuchard, Knut Schulz: Thomas Giese aus Lübeck und sein römisches Notizbuch der Jahre 1507 bis 1526, S. 26 vermuten, er könne den Lübecker Bernhard Cloenewinkel zu sich nach Rom geholt haben. Nach Prange war Cloenewinkel sein Schwestersohn
  5. Wolfgang Prange: Vikarien und Vikare in Lübeck bis zur Reformation. (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck. Reihe B, Bd. 40). Schmidt-Römhild, Lübeck 2003, ISBN 3-7950-0478-0, S. 142 Nr. 48, 158 Nr. 3
  6. Bernhard Bruch: Die alte Bremer Dombibliothek, ihre Geschichte und die hochromanische Buchmalerei in Bremen. In: Philobiblion IV, 1960, S. 292–353
  7. „Er hatte 22 Wamse, samtene und seidene, und 60 Hemden.“