Franz Sebek

österreichischer Widerstandskämpfer, KPÖ-Funktionär und NS-Opfer

Franz Šebek (* 30. April 1901 in Schlüsselburg bei Blatna; † 7. Jänner 1943 in Wien) war ein österreichischer Politiker (KPÖ) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Gedenktafel für die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Franz Sebek, Leopoldine Padaurek und Ferdinand Platzer in Wien 2, Vorgartenstraße 148

Sebek wuchs in Wien-Favoriten auf und schloss sich noch in seiner Jugendzeit 1915 der Bauarbeitergewerkschaft und der SDAPÖ an. Von der SDAPÖ wechselte er 1920 zur KPÖ, für die er 1930 bei den Nationalratswahlen kandidierte. Zur Zeit des Austrofaschismus engagierte sich Šebek bei der illegalen Freien Bauarbeitergewerkschaft und wurde gewähltes Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Nach dem „Anschluss Österreichs“ war er als Hilfsarbeiter führend bei Siemens-Schuckert in einer Widerstandsgruppe tätig, die sich für Lohnerhöhungen einsetzte, illegale Schriften vertrieb und sich für die österreichische Rote Hilfe engagierte.

Ende Januar 1941 wurde Šebek festgenommen und gemeinsam mit Erwin Puschmann, Margarete Schütte-Lihotzky und anderen vor dem kurzzeitig in Wien tagenden Volksgerichtshof angeklagt und im September 1942 wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt.

„Der Verurteilte Franz Šebek […] ist eines Gnadenerweises nicht würdig. Besonders zu berücksichtigende Umstände, die für eine Milderung der Todesstrafe sprechen würden, sind nicht bekannt geworden. Gegen die Freigabe der Leiche bestehen Bedenken.“

Aus dem Schnellbrief des Gestapa Berlin an den Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof vom 24. Oktober 1942[1]

Am 7. Januar 1943 wurde Šebek im Wiener Landgericht enthauptet.

Zur Ehrung Šebeks befinden sich in der Laaer-Berg-Straße 166 in Wien 10 und in der Vorgartenstraße 148 in Wien 2 Gedenktafeln. Šebek ist auch auf der Gedenktafel für die zwölf durch die Nationalsozialisten ermordeten Zentralkomiteemitglieder der KPÖ aufgeführt, die sich heute im Haus der KPÖ Wien 10 (Wielandschule) befindet. In Wien-Floridsdorf (21. Bezirk) wurde 2009 die Franz-Sebek-Straße nach ihm benannt, in Steyr existiert ebenfalls eine Franz Sebek Straße.

Literatur

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  • Willi Weinert: "Ich möchte, daß sie Euch alle immer nahe bleiben…" Biografien kommunistischer WiderstandskämpferInnen in Österreich. Mit Anmerkungen zum Widerstandskampf der Kommunistischen Partei Österreichs und einer Opferliste, hrsg. von der Alfred Klahr Gesellschaft und der KPÖ Steiermark. Wien: Verlag der Alfred Klahr Gesellschaft 2005, ISBN 978-3-9501204-2-4.
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Einzelnachweise

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  1. Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien – Franz Šebek@1@2Vorlage:Toter Link/www.doew.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.doew.at