Franz Trenk
Franz Trenk (* 29. Januar 1899 in Graz; † 1. September 1960) war ein österreichischer Industrie- und Landschaftsmaler.
Leben
BearbeitenStudium
BearbeitenFranz Trenk studierte Malerei an der Grazer Landeskunstschule bei Alfred Zoff (1852–1927) und Anton Marussig (1868–1925) und an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Karl Sterrer (1885–1972).
Während des Studiums wurde er Mitglied der Studentenverbindung Akademischer Turnverein Graz (ATV).
Zwischenkriegszeit
BearbeitenIn der Zeit zwischen den Kriegen war die Ölmalerei seine bevorzugte Technik. Thematisch stand die Landschaft (Alpen, Mittelmeer) im Vordergrund. In seinen stärksten Bildern näherte er sich der expressiven Kraft und Dichte etwa eines Alfons Walde. Für diese Leistungen wurde er mit zwei Österreichischen Staatspreisen und zwei Goldenen Staatsmedaillen geehrt.
Nationalsozialismus
BearbeitenTrenk beantragte am 27. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.282.518).[1] Nach eigenen Angaben war er bereits seit 1933 im NS-Lehrerbund und seit 1937 illegales Mitglied der NSDAP gewesen. Seine anfängliche Begeisterung für den Nationalsozialismus dürfte schnell nachgelassen haben, als er seine jüdischen Freunde und Kollegen bespitzeln sollte. Daher meldete er sich am 29. September 1939 freiwillig zum Fronteinsatz und kam an die Westfront, ehe er nach Narvik versetzt wurde. Danach begleitete er die 6. Gebirgsdivision in Frankreich und Griechenland, bevor er 1945 in Italien in Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er aber relativ bald wieder freikam.[2] Im Zweiten Weltkrieg war Franz Trenk als Kriegsmaler eingesetzt. Seit dieser Zeit widmete er sich fast ausschließlich der Technik des Aquarells und schloss damit an die Tradition der bedeutenden steirischen Landschaftsmalerei an. Noch während der Kriegszeit entstanden stimmungsvolle Bilder der skandinavischen und französischen Atlantikküste, von Paris, Oslo, und Athen. Graz, die Steiermark, die österreichischen Alpen und die Landschaft jener Länder, die er bereiste (Italien, Deutschland, Frankreich, Niederlande), lieferten ihm in den folgenden Jahren die Motive für Aquarelle von starker optischer Intensität.
Nachkriegszeit
BearbeitenEinem größeren Publikum wurde Franz Trenk als Bildchronist des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre bekannt. Zahlreiche Industriebetriebe wie auch die Öffentlichkeit luden ihn ein, den Wiederaufbau und die neuesten Errungenschaften der Technik zu dokumentieren. Durch die Entwicklung einer dynamischen Bildsprache gelang ihm die adäquate Erfassung dieser ungewöhnlichen Thematik. Seine Aquarelle sind historische Bilddokumente von Technik und Industrie und Ausdruck der optimistischen Stimmung dieser Zeit.
Franz Trenk starb am 1. September 1960 im Alter von 61 Jahren. Nach seinem Tod wurde in Graz eine Straße nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Das zerstörte Heeresmuseum nach dem Fliegerangriff am 10. September 1944, 1944, Gouache auf Papier, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Literatur
Bearbeiten- Fuchs Heinrich: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900. Band 2. Wien 1977, S. K125.
- Gudrun Danzer, Helga Sueti (Hrsg.): Franz Trenk, Maler der Landschaft und Industrie. Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Graz, Leykam Graz 1999, ISBN 3-7011-7401-6.
- Herbert Lipsky: Kunst einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus. Ein Handbuch. Graz 2010.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Franz Trenk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/45080978
- ↑ Endbericht der ExpertInnenkommission für Straßennamen Graz ( des vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Graz 2017, S. 178
Personendaten | |
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NAME | Trenk, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Industrie- und Landschaftsmaler |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1899 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 1. September 1960 |