Franz Wolfgang von Stechow
Franz Wolfgang Freiherr von Stechow (geb. 4. März 1694 (oder 1684) in Fahrland; gest. 22. Januar 1758 in Plawniowitz) war ein kurpfälzischer Kammerherr, Hofrat und preußischer Landrat.
Leben
BearbeitenFranz Wolfgang Freiherr von Stechow war Angehöriger des alten märkischen Adelsgeschlechts Stechow. Er war ein Sohn des Christoph Freiherr von Stechow (* 25. Juli 1647), Gründer des Hauses Plawniowitz, in Schlesien, und dessen Ehefrau Thekla Margaretha († 13. April 1701), Tochter des Reinold von Münster.[1] Eine ältere Schwester von ihm war Maria Josepha Freiin von Stechow (1690–1727). Nach einem Studium der Rechtswissenschaften an der Karls-Universität in Prag wurde er kurpfälzischer Kammerherr und Hofrat in der Pfalzgrafschaft Pfalz-Neuburg.
Am 19. August 1737 erwarb er für 21.500 Gulden das Gut Plawniowitz, heute Pławniowice.[2] Er betrieb dort auch einen Hochofen; wie andere Gutsherren der Region.[3] Ab 1743 amtierte er als erster Landrat des Kreises Tost. Das Amt übte er bis zum 24. Oktober 1747 aus, sein Nachfolger wurde Carl Friedrich von Bludowsky. 1748 erwarb er die Güter Ruda, Biskupitz und Hammer. Am 20. November 1751 stiftete er ein Familienfideikommiss, das am 23. Januar 1752 bestätigt wurde.
Nachfolgend ging der Besitz Plawnowitz im niederschlesischen Landkreis Strehlen, da der eigene Sohn verstarb, an dessen Schwager, aus der Familie der Grafen von Ballestrem, die das Gut um das heutige Schloss Plawniowitz erweiterten.
Persönliches
BearbeitenFranz Wolfgang Freiherr von Stechow war seit dem 6. September 1722 mit Maria Theresia Helena (1701–1747), geb. Freiin von Greiffenclau zu Vollrads, Tochter des Johann Erwein von Greiffenclau-Vollrads und dessen Ehefrau Anna Lioba, geb. Freiin von Sickingen-Sickingen (1666–1704), verheiratet. Das Ehepaar hat folgende Kinder:
- Maria Elisabeth Agusta (1723–1794), verheiratete von Ballestrem[4]
- Franz Wolf (auch Franz Carl) (1728–1798)
- Eva Maria Theresia (1746–1822)
Literatur
Bearbeiten- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Einzelveröffentlichungen. 85. Hrsg. Historische Kommission zu Berlin, K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 972. Teil-Digitalisat
- Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Band XVIII, Universität Breslau, Duncker & Humblot, Berlin 1973. S. 116; ISBN 3-428-03053-2. Teil-Digitalisat
- Augustin Weltzel: Geschichte des edlen, freiherrlichen und gräflichen Geschlechts von Praschma. Marcellus-Druckerei (Rudolph Müntzberg), Ratibor 1883, S. 157. Digitalisat
- Hermann Adolph Fechner: Geschichte des Schlesischen Berg- und Hüttenwesens in der Zeit Friedrich’s des Grossen, Friedrich Wilhelm’s II. und Friedrich Wilhelm’s III. 1741–1806. Berlin 1903. Reprint: Klaus Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-26-03, S. 704 f. Titel-Digitalisat
- Ignaz Ritter von Schönfeld: Adelsschematismus des österreichischen Kaiserstaates. Band 2, 2. Jahrgang, Carl Schaumburg et Comp., Wien 1825, S. 213. Digitalisat
- Suzanna Wycisk-Müller: Schöpferisches Schlesien von A bis Z. Band 2, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2016, ISBN 978-3-96008-438-9, S. 18. (Unpagniert/Fehlerhafte Historie) Digitalisat
Weblinks
Bearbeiten- Darrin Lythgoe: Christoph Freiherr von Stechow. In: Genealogics. August 2003, abgerufen am 6. Februar 2025 (englisch).
- Darrin Lythgoe: Franz Wolfgang Freiherr von Stechow. In: Genealogics. August 2003, abgerufen am 6. Februar 2025 (englisch).
- Darrin Lythgoe: Maria Theresia Freiin von Greiffenclau zu Vollrads. In: Genealogics. August 2003, abgerufen am 6. Februar 2025 (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Brandenburg III. Havelland. Erstdruck: Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung) Berlin 1873. Siehe: Deutsches Textarchiv. Vgl. Neuausgabe (Nach der wohlfeilen Auflage von 1892): Karl-Maria Guth, BoD Norderstedt, Berlin 2016, ISBN 978-3-8430-2989-6, S. 165. Digitalisat
- ↑ Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Österreichs. 1908/09. 3. Jg., Otto Maass` Söhne, Wien 1909, S. 191. Digitalisat
- ↑ Vortrag Dr. Fechner/Breslau: Die Königlichen Eisenhüttenwerke. In: Zeitschrift füür das Berg-Hütten-u. Salinen-Wesen im Preussischen Staate. XLIII. Band, 4. Heft, Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1895, S. 75. Digitalisat
- ↑ Hermann Soltmann: Historisch-heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser. Justus Perthes, Gotha 1855, S. 30. Digitalisat
Personendaten | |
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NAME | Stechow, Franz Wolfgang von |
ALTERNATIVNAMEN | Stechow, Franz Wolfgang Freiherr von; Stechow, Baron Franz Wolfgang von |
KURZBESCHREIBUNG | kurpfälzischer Kammerherr, Hofrat und preußischer Landrat |
GEBURTSDATUM | 4. März 1694 |
GEBURTSORT | Fahrland |
STERBEDATUM | 22. Januar 1758 |
STERBEORT | Plawniowitz |