Franz Xaver von Linsenmann
Franz Xaver Linsenmann, ab 1882 von Linsenmann (* 28. November 1835 in Rottweil; † 21. September 1898 in Lauterbach (Schwarzwald)), war ein katholischer Moraltheologe und Bischofselekt von Rottenburg.
Leben
BearbeitenLinsenmann wurde als Sohn eines Schuhmachers und dessen Frau in Rottweil geboren, besuchte dort das Gymnasium und absolvierte von 1854 bis 1858 ein Studium der Katholischen Theologie, in Tübingen. Am 10. August 1859 erhielt er die Priesterweihe. Er war zunächst Vikar in Oberndorf am Neckar, bevor er als Repetent 1861 nach Tübingen zurückkehrte. Von 1867 bis 1889 war er Professor für Moral- und Pastoraltheologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1889 wurde er Domkapitular und damit auch Mitglied in der Abgeordnetenkammer des Württembergischen Landtags, am 20. Juli 1898 einstimmig zum Bischof von Rottenburg gewählt und am 5. September 1898 präkonisiert. Er starb aber noch vor seiner Bischofsweihe während einer Kur im Schwarzwald.
Seine letzte Ruhestätte fand er in der Bischofsgruft der Friedhofskirche Sülchen. Von Linsenmann war Mitglied der Theologengesellschaft Herzynia in Tübingen und seit 1876 Ehrenmitglied der KStV Alamannia Tübingen.[1]
Ehrungen
Bearbeiten- 1872 Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät der Universitat Tübingen
- 1882 Ehrenritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone[2], welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Michael Baius und die Grundlegung des Jansenismus. Eine dogmengeschichtliche Monographie. Laupp, Tübingen 1867.
- Der ethische Charakter der Lehre Meister Eckhart’s. Laupp, Tübingen 1873.
- Konrad Summenhart. Ein Culturbild aus den Anfängen der Universität Tübingen. Fues, Tübingen 1877.
- Lehrbuch der Moraltheologie. Herder, Freiburg im Breisgau 1878.
- Die sittlichen Grundlagen der akademischen Freiheit. Tübingen 1888.
- Denkschrift über die Frage der Männer-Orden in Württemberg. Deutsches Volksblatt, Stuttgart 1892.
- Gesammelte Schriften. Kösel, Kempten/München 1912.
- Lebenserinnerungen. Mit einer Einführung in die Theologie Linsenmanns von Alfons Auer. Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-7036-5.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Lauchert: Linsenmann, Franz Xaver von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 2–5.
- Alfons Auer: Linsenmann, Franz Xaver von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 636 f. (Digitalisat).
- Karl-Heinz Kleber: Linsenmann, Franz Xaver. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 95–98 .
- Joachim Piegsa: Freiheit und Gesetz bei Franz Xaver Linsenmann (= Moraltheologische Studien. Historische Abteilung, Bd. 2). Patmos, Düsseldorf 1974, ISBN 3-491-78441-7.
- Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 513.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef Forderer: Katholische Studentenverbindung Alamannia Tübingen. Von Ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Tübingen, 1962, S. 63.
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1894, S. 34
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Wilhelm von Reiser | Bischof von Rottenburg 1898 (Elekt) | Paul Wilhelm von Keppler |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Linsenmann, Franz Xaver von |
ALTERNATIVNAMEN | Linsenmann, Franz Xaver |
KURZBESCHREIBUNG | katholischer Moraltheologe und Bischof von Rottenburg |
GEBURTSDATUM | 28. November 1835 |
GEBURTSORT | Rottweil |
STERBEDATUM | 21. September 1898 |
STERBEORT | Lauterbach (Schwarzwald) |