Freda Payne

US-amerikanische Soul- und Jazzsängerin

Freda Charcelia Payne (* 19. September 1942 in Detroit, Michigan) ist eine US-amerikanische Soul- und Jazz-Sängerin, der 1970 mit Band of Gold ein weltweiter Hit und Klassiker der Soulmusik gelang. Insgesamt hatte sie zwischen 1969 und 1982 zehn Hits in den amerikanischen R&B-Charts.

Freda Payne (1998)

Biografie

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Freda Payne arbeitete zu Anfang ihrer Karriere mit Jazz-Künstlern wie Pearl Bailey, Quincy Jones und Duke Ellington. Auch ihr erstes von Bob Thiele produziertes Album, das 1964 kaum zur Kenntnis genommen wurde, enthält Jazz-Aufnahmen. Eine Zusammenarbeit mit einem weiteren prominenten Produzenten, Tom Wilson, brachte zwar den Richtungswechsel hin zu Soul und Pop, aber keine größeren kommerziellen Erfolge.

1969 ging es aufwärts: Payne erhielt einen Plattenvertrag bei dem erst kürzlich vom Motown-Produzententrio Holland-Dozier-Holland gegründeten Label Invictus. The Unhooked Generation war Ende des Jahres ihr erster kleiner Hit in den R&B-Charts. Der große Erfolg stellte sich erst mit der nachfolgenden Single Band of Gold und dem gleichnamigen Album ein. Das Lied erreichte Platz drei der amerikanischen Hot 100 und sogar Platz eins der britischen Charts. In den USA erhielt Payne eine Goldene Schallplatte. Es folgten Hits wie Deeper & Deeper und Cherish What Is Dear to You (While It’s Near to You), bevor Payne mit dem Antikriegslied Bring the Boys Home 1971 erneut eine Goldauszeichnung in Empfang nehmen durfte. Das Lied platzierte sich auf Platz 12 in den Pop- und Platz 3 in den R&B-Charts und war dort ihr größter Erfolg. Mit You Brought the Joy hatte sie Ende 1971 noch einmal einen mittleren Crossover-Erfolg, danach beschränkte sich das Interesse der Käufer auf den R&B-Bereich.

1974 wechselte Payne für zwei Alben zu ABC und 1977 schließlich zu Capitol. Hier änderte sie ihren Musikstil in Richtung Disco. Drei Alben entstanden bis zum Ende des Jahrzehnts, jedoch gelang ihr hier nur mit Love Magnet (1977) ein Hit in den Top 20 der Billboard Dance-Charts. Noch im gleichen Jahr entstand mit den Label-Kollegen Tavares die Aufnahme I Wanna See You Soon.

In den 1980er Jahren wurde es langsam ruhiger um Payne. Die von ihr moderierte Show Today’s Black Woman hatte keinen großen Erfolg. Mit der Single In Motion verabschiedete sie sich 1982 aus den R&B-Charts: Das Lied stieg lediglich auf Platz 63 der Hitliste. Ein Jahr später war Payne im Duke-Ellington-Revue Sophisticated Ladies zu sehen.[1] 1986 produzierte Belinda Carlisle eine Coverversion von Band of Gold, bei der Freda Payne als Gastsängerin zu hören ist. Der Track erreichte Platz 26 der Billboard Dance-Charts.

Seit Mitte der 1990er Jahre war Payne wieder präsenter in der Musikszene und veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen Alben. Darüber hinaus versuchte sie sich hin und wieder als Schauspielerin. So ist sie in einer kleinen Rolle in dem Kinofilm Familie Klumps und der verrückte Professor (2000) zu sehen.

2002 präsentierte sie mit Darlene Love und Michael Feinstein die Revue Love & Payne.[2]

2011 folgte eine Single mit Cliff Richard für dessen Album Soulicious, die von Lamont Dozier produziert wurde. Beide traten mit diesem Titel auch mehrfach im britischen Fernsehen auf. Payne begleitete Richard darüber hinaus als Stargast bei seiner gleichnamigen Tournee.

Ihr bislang letztes Album Come Back to Me Love entstand 2014 mit dem Grammy-Preisträger Bill Cunliffe, der ihren Stil mit einer Big Band wieder mehr in Richtung Jazz arrangierte.

Payne war von 1976 bis 1979 mit dem Soulsänger Gregory Abbott verheiratet. Die beiden haben einen Sohn.

Fredas Schwester Scherrie Payne war Mitglied der Soulgruppe The Glass House und Mitte der 1970er Jahre auch der Supremes.

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][4][5]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US   R&B
1970 Band of Gold
Invictus 7301
US60
(13 Wo.)US
R&B17
(13 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1970
Produzenten: Holland–Dozier–Holland
1971 Contact
Invictus 7307
US76
(18 Wo.)US
R&B12
(14 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juni 1971
Produzenten: Holland–Dozier–Holland
1974 Payne & Pleasure
Dunhill 50176
R&B55
(5 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1974
Produzent: McKinley Jackson

Weitere Alben

  • 1964: After The Lights Go Down Low And Much More!!! (Impulse! A-53)
  • 1966: How Do You Say I Don’t Love You Anymore (MGM 4370)
  • 1973: Reaching Out (Invictus 32493)
  • 1975: Out of Payne Comes Love (ABC 901)
  • 1977: Stares and Whispers (Capitol 11700)
  • 1978: Supernatural High (Capitol 11864)
  • 1979: Hot (Capitol 12003)
  • 1995: Freda Payne Sings the (Unauthorized) I Hate Barney Songbook: A Parody (Dove)
  • 1996: Christmas with Freda and Friends (Dove)
  • 2001: Come See About Me (Volt 3420-2)
  • 2007: On the Inside (BOG)
  • 2014: Come Back to Me Love (Artistry Music)
  • 2021: Let There Be Love (EP)

Livealben

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  • 1965: Freda Payne in Stockholm (Sonet; 1971 in US bei USA Records wiederveröffentlicht)
  • 1994: Greatest Hits Live in Concert
  • 1996: An Evening with Freda Payne: Live in Concert (Dove, 1999 wiederveröffentlicht als Live in Concert)
  • 2007: Live in Concert

Kompilationen

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Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][4]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US   R&B
1972 The Best of Freda Payne
Invictus 9804
US152
(8 Wo.)US
R&B44
(12 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1972

Weitere Kompilationen

  • 1984: Bands of Gold
  • 1989: Deeper and Deeper: The Best of Freda Payne
  • 1990: Greatest Hits
  • 1997: The Best of Freda Payne
  • 2000: Lost in Love
  • 2000: Band of Gold: The Best of Freda Payne
  • 2001: Unhooked Generation: The Complete Invictus Recordings (2 CDs)
  • 2006: The Best of Freda Payne
  • 2009: High Standards
  • 2009: Band of Gold + Contact + The Best Of + Reaching Out (2 CDs)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][4][6][7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US   R&B   Dance
1969 The Unhooked Generation
Band of Gold
R&B43
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1969
Autoren: Edith Wayne, Ron Dunbar
1970 Band of Gold
Band of Gold
DE32
(4 Wo.)DE
UK1
 
Silber

(19 Wo.)UK
US3
 
Gold

(20 Wo.)US
R&B20
(16 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Februar 1970
Platz 391 der Rolling Stone 500 (Liste 2004)[8]
Autoren: Edith Wayne, Ron Dunbar
Deeper and Deeper
Band of Gold
UK33
(9 Wo.)UK
US24
(12 Wo.)US
R&B9
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1970
Autoren: Edith Wayne, Ron Dunbar, Norma Toney
1971 Cherish What Is Dear to You (While It’s Near to You)
Contact
UK46
(2 Wo.)UK
US44
(8 Wo.)US
R&B11
(7 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Februar 1971
Autoren: Brian Holland, Lamont Dozier, Angelo Bond
Bring the Boys Home
Contact
US12
 
Gold

(13 Wo.)US
R&B3
(13 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Mai 1971
Autoren: Angelo Bond, General Johnson, Greg Perry
You Brought the Joy
Contact
US52
(8 Wo.)US
R&B21
(6 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1971
Autoren: Brian Holland, Lamont Dozier
1972 The Road We Didn’t Take
Contact
US100
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1971
Autoren: Brian Holland, Lamont Dozier, Daphne Dumas
1973 Two Wrongs Don’t Make a Right
Reaching Out
R&B75
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juli 1973
Autoren: Holland–Dozier–Holland
1974 It’s Yours to Have
Payne & Pleasure
R&B81
(7 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1974
Autoren: McKinley Jackson, Reginald Dozier
1977 Love Magnet
Stares and Whispers
R&B85
(8 Wo.)R&B
Dance18
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Oktober 1977
Autoren: Frank Wilson, John Footman, Judy Wieder
1982 In Motion
R&B63
(6 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1982
Autoren: Edmund Sylvers, Vincent Brantley
1986 Band of Gold
Belinda
Dance26
(8 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: November 1986
Belinda Carlisle feat. Freda Payne

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Singles

  • 1962: (Desafinado) Slightly Out of Tune
  • 1963: Grin and Bear It
  • 1964: Sweet September
  • 1966: You’ve Lost That Lovin’ Feelin’
  • 1972: Through the Memory of My Mind
  • 1973: Mother Misery’s Favorite Child
  • 1975: I Get Carried Away
  • 1975: You
  • 1977: I Get High (On Your Memory)
  • 1977: Bring Back the Joy
  • 1978: Stares and Whispers
  • 1978: Happy Days Are Here Again / Happy Music (Dance the Night Away)
  • 1979: I’d Do Anything for You
  • 1979: Red Hot
  • 2016: Memories and Souvenirs
  1. Freda Payne: Keeping Fit for Show Biz
  2. Robert L. Daniels: Love and Payne -- Darlene Love and Freda Payne. In: variety.com. 20. September 2002, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  3. a b c Chartquellen: DE UK Billboard Hot 100 Billboard 200
  4. a b c Gold-/Platin-Datenbank UK US
  5. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.
  6. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4.
  7. Joel Whitburn: Hot Dance/Disco 1974–2003, ISBN 978-0-89820-156-7.
  8. RS500 Songs (Liste 2004) (Memento vom 19. Juni 2008 im Internet Archive)
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