Die Freien Kräfte Schwalm-Eder sind ein loser Zusammenschluss von etwa 25–30 Personen,[1] die der Neonazi-Szene zuzurechnen sind. Sie haben sich im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis unter anderem durch verbale, aber auch tätliche Angriffe mit teilweise schweren Körperverletzungen auf Gruppen des linken Spektrums, auch gegen Polizeibeamte und unpolitische Gruppen und Einzelpersonen sowie durch Flugblatt- und Aufkleberaktionen hervorgetan. Im Jahr 2010 wurden einige Mitglieder wegen verschiedener Gewaltdelikte aus dem Vorjahr verurteilt.[2]

Die Gruppe steht den Autonomen Nationalisten nahe, wird laut Berichten des hessischen Verfassungsschutzes als gewaltbereit und aggressiv eingeschätzt[3] und aufgrund ihres Gewaltpotentials auch im Bericht 2011 erwähnt.[4]

Bundesweit bekannt wurden sie durch einen Angriff auf ein Sommerlager der Linksjugend ['solid], bei dem ein Täter ein schlafendes 13-jähriges Mädchen mit einem Klappspaten schwer verletzte.[5][6][7] Erkenntnisse unter anderem aus dem Untersuchungsausschuss zur Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) belegen Kontakte von Kevin S., dem Haupttäter des Angriffs auf das Sommerlager der Linksjugend, zu Ralf Wohlleben, dem ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD Thüringen. Dieser soll den Mitgliedern des Nationalsozialistischen Untergrunds eine Waffe und Munition für deren Morde verschafft haben.[8][9] Nach Verbüßung seiner Haftstrafe hat sich Kevin S. nach eigenen Angaben von der rechten Szene losgesagt.[10]

Die Mitglieder der Gruppe traten im Jahr 2012 zunehmend weniger in der Öffentlichkeit auf, sie hatten sich nach Einschätzung von Beobachtern der Szene mehr ins Private zurückgezogen.[11][12] Dazu gehört auch die Gestaltung ihrer Internetseite, in die seit Mitte 2011 keine neuen Inhalte mehr eingestellt wurden (siehe Weblinks).

Seit 2015 scheinen Aktive nunmehr bei Aktionen der islamophoben Kasseler Kagida aufzutreten.[13]

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Einzelnachweise

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  1. „Rechte sind Söhne des Dorfes“ – Prof. Hafeneger im Interview über die Struktur der Freien Kräfte Schwalm-Eder. Hessisch Niedersächsische Allgemeine, 2010, abgerufen am 16. November 2010.
  2. verfassungsschutz.hessen.de (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  3. verfassungsschutz.hessen.de (Memento vom 5. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  4. verfassungsschutz.hessen.de (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  5. Haftstrafe für Neonazi nach Überfall auf Zeltlager. Welt online, 12. Januar 2009, abgerufen am 15. November 2009.
  6. "Alter, war das geil!" In: fr.de. 29. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2024.
  7. Überfall auf Linke. Gericht verhängt Haftstrafen gegen Neonazis. Spiegel online, 2. September 2009, abgerufen am 15. November 2009.
  8. Nordhessische Neonazis: Direkter Kontakt zur Zwickauer Terrorzelle. Besitz von Anleitungen zum Bombenbau. Hessisch Niedersächsische Allgemeine, 2011, abgerufen am 3. Dezember 2011.
  9. Hanning Voigts: Pegida in Hessen. Frankfurter Rundschau, 1. Juli 2015, abgerufen am 26. Februar 2016.
  10. Hanning Voigts: Pegida in Hessen. Frankfurter Rundschau, 1. Juli 2015, abgerufen am 26. Februar 2016.
  11. Rechtsradikale Parolen. Zwölf Festnahmen in Neukirchen. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 25. November 2012, abgerufen am 16. Februar 2013.
  12. Sylke Grede: Experte: Rechte Szene in Schwalm-Eder noch aktiv. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 26. November 2012, abgerufen am 16. Februar 2013.
  13. Hanning Voigts: Pegida in Hessen. Frankfurter Rundschau, 1. Juli 2015, abgerufen am 26. Februar 2016.