Freiherr vom Stein (Schiff, 1939)

Die Freiherr vom Stein war ein als Zollkreuzer für das Reichsfinanzministerium gebautes Schiff, das dann jedoch bei seiner Fertigstellung als U-Boot-Jäger für die Kriegsmarine in Dienst gestellt wurde.

Freiherr vom Stein p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Belgien Belgien
Königreich Griechenland Griechenland
andere Schiffsnamen

UJ 172 (1939–1941)
Royal Harald (1945–1946) Eileen (1946–1951)
Royal Albert (1951–1959)
Mahi (ab 1959)

Schiffstyp Zollkreuzer
Passagierschiff
Klasse Nettelbeck-Klasse
Bauwerft Nobiskrug, Rendsburg
Baunummer 500
Stapellauf 10. März 1939
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 42,85 m (Lüa)
Breite 6,63 m
Tiefgang (max.) 2,57 m
Maschinenanlage
Maschine 2 10-Zyl.-Dieselmotoren
Maschinen­leistung 3.200 PS (2.354 kW)
Höchst­geschwindigkeit 23,8 kn (44 km/h)
Propeller 2

Bau und technische Daten

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Das Schiff lief am 10. März 1939 auf der Werft Nobiskrug in Rendsburg mit der Baunummer 500 vom Stapel. Es war 42,85 m lang und 6,63 m breit und hatte 2,57 m Tiefgang. Zwei 10-Zylinder-Dieselmotoren mit zusammen 3200 PS ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 23,8 Knoten.

Geschichte

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Zweiter Weltkrieg

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Der neue Zollkreuzer machte am 15. August 1939 seine Probefahrt und wurde bereits drei Tage später von der Kriegsmarine requiriert, entsprechend bewaffnet und mit der Bezeichnung UJ 172 als U-Jäger in der Ende Juli in Kiel gebildeten 17. U-Bootjagdflottille in Dienst gestellt, der auch die beiden Schwesterschiffe Nettelbeck als UJ 171 und Yorck als UJ 174 zugewiesen wurden.[1] Das Boot operierte zunächst in der Ostsee und nahm dann im April 1940 im Verband der Kriegsschiffgruppe 9 am Unternehmen Weserübung, der Besetzung Dänemarks und Norwegens teil, wobei der Verband Middelfart und die dortige Lillebæltsbrücke über den Kleinen Belt in Süd-Dänemark zum Ziel hatte.

Bereits am 1. Mai 1940 wurde das Schiff als Versuchsschiff zum Nachrichtenmittelerprobungskommando (N.E.K.) kommandiert. Am 1. August 1941 wechselte es zum Nachrichtenmittelversuchskommando (N.V.K.).[2] Am 29. Juli 1943 erhielt das Schiff bei einem US-amerikanischen Luftangriff auf Kiel einen Treffer und sank auf Grund, wurde jedoch bald gehoben und nach den notwendigen Reparaturen wieder in Dienst gestellt.

Nachkriegszeit

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Bei Kriegsende im Mai 1945 wurde das Schiff britische Kriegsbeute. Umbenannt in Royal Harald diente es anfangs als Stationsboot des britischen Kommandierenden Admirals in Deutschland[3] in Hamburg, Admiral Sir Harold Martin Burrough. Am 1. Juni 1946 wurde es unter dem neuen Namen Eileen Flaggschiff des Controller General im Zollgrenzschutz See. 1951 wurde es wieder von der Royal Navy übernommen und unter dem Namen Royal Albert bis 1956 als Führungsschiff der in Cuxhaven stationierten British Naval Elbe Squadron eingesetzt.

1956 wurde die Royal Albert nach Belgien zur zivilen Nutzung verkauft. 1959 erfolgte ein erneuter Verkauf nach Griechenland, wo sie von dem neuen Eigner J. Tripos in Piräus zum Passagierschiff umgebaut, in Mahi umbenannt und im Dienst zwischen Piraeus und den Saronischen Inseln eingesetzt wurde. Ihr Endschicksal ist (bisher) nicht bekannt.

Fußnoten

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  1. http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/km/ujaeger/uj11-17.htm#17
  2. Die Mitte 1941 erfolgte Umnummerierung der Boote der 17. U-Jagdflottille in vierstellige Nummern betraf das Schiff daher nicht mehr. Die Bezeichnung UJ 1702 trugen zunächst der am 1. Februar 1944 im Geleitdienst bei einem Angriff britischer Bomber nahe der norwegischen Halbinsel Stadlandet versenkte Mob-Fischdampfer 62 und danach der am 21. Dezember 1944 nach Minentreffer vor der norwegischen Küste gesunkene Kriegs-U-Boot-Jäger KUJ 16.
  3. British Naval Commander-in-Chief, Germany (http://discovery.nationalarchives.gov.uk/details/r/C1936).
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Literatur

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  • Hans Kohl: Fischdampfer und Walfangboote im Krieg. Die 17. U-Jagdflottille vor Norwegen. Mittler, Hamburg & Berlin, 2002
  • Werner Fox und Carl-Ludwig Hahmann: Der Wasserzolldienst an den deutschen Küsten, Flussmündungen, Flüssen und Binnengewässern. 2. Auflage, Selbstverlag, Hamburg, Selbstverlag, 1986.