Frida von Uslar-Gleichen
Frida Luise Sophie Minette Beda Bernhardine Freifrau von Uslar-Gleichen (geb. 7. September 1864 in Harburg bei Hamburg[1]; gest. 13. November 1903) war eine Angehörige des niedersächsischen Adelsgeschlechts Uslar-Gleichen. Sie war Briefpartnerin und Geliebte des dreißig Jahre älteren Zoologen Ernst Haeckel.
Leben
BearbeitenFrida von Uslar-Gleichen war das älteste Kind von Bernhard von Uslar-Gleichen (1830–1873) und Anna von Uslar-Gleichen geb. von Weyhe (1833–1915).[2][3][4] Sie lebte mit ihren Schwestern in dem Dorf Gelliehausen[5] bei Göttingen.[6] Eine normale Schul- bzw. Gymnasialausbildung erhielt die Adlige nicht, sondern wurde durch einen Hauslehrer unterrichtet, wie es in diesem Stande üblich war. Damals war ein Studium für Frauen kaum möglich. Sie war mit Haeckel in dessen wirksamsten Jahren im Briefwechsel verbunden und kannte seine Stärken und Schwächen, wie aus dem Briefwechsel hervorgeht. Sie unterstützte Haeckel bei den Korrekturen seiner Werke Welträtsel und ermahnte ihn zur Objektivität und zur Milderung seiner Polemik. Haeckel war verheiratet, sodass diese Beziehung nie wirklich intim wurde. Es war eine Beziehung „getragen von Zuneigung und Pflicht“.[7]
Zum Zeitpunkt ihres Todes – sie war herzkrank –[8] weilte Haeckel mit seiner Frau Agnes auf einer Reise in Italien. Die Lektüre von Haeckels Natürliche Schöpfungsgeschichte hatte Uslar-Gleichen zu einem Brief an Haeckel veranlasst, der der Beginn des umfangreichen Briefwechsels wurde.[9] Der Briefwechsel zwischen Frida von Uslar-Gleichen und Ernst Haeckel der Jahre 1898 bis 1903 wurde von Johannes Werner 1927 zu einem Roman gestaltet und veröffentlicht, wobei der Autor der Frida von Uslar-gleichen die Rolle der Franziska von Altenhausen zuweist.[10][11] Diese Korrespondenz ist eine zentrale Quelle zum Verständnis des Naturforschers. Der Briefwechsel wurde mehrfach überarbeitet, herausgegeben und verlegt. Die Briefe enthalten auch Zeichnungen Haeckels.[12]
Werke
Bearbeiten- Nils Röller (Hrsg.): Frida von Uslar-Gleichen und Ernst Haeckel Briefe und Tagebücher 1900–1903, Wallstein, Göttingen 2000.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch, S. 881.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch, S. 881.
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ https://www.perlentaucher.de/buch/ernst-haeckel-frida-von-uslar-gleichen/das-ungeloeste-weltraetsel.html
- ↑ Erika Krauße, Rosemarie Nöthlich: Museum: Ernst-Haeckel-Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Westermann, Braunschweig 1990, S. 93 ff.
- ↑ Ernst Haeckel, un biologiste singulier. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (französisch).
- ↑ [4]
- ↑ Franziska von Altenhausen: Ein Roman aus dem Leben eines berühmten Mannes in Briefen aus den Jahren 1898/1903, Koehler und Amelang, Leipzig 1927.
- ↑ Norbert Elsner (Hrsg.): Das ungelöste Welträtsel: Briefe und Tagebücher 1898–1903. Frida von Uslar-Gleichen und Ernst Haeckel. Band 1: Briefe und Tagebücher 1898–1900. Wallstein-Verlag, Göttingen 2000, S. 1328–1329.
- ↑ [5]
Personendaten | |
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NAME | Uslar-Gleichen, Frida von |
ALTERNATIVNAMEN | Uslar-Gleichen, Frida Luise Sophie Minette Beda Bernhardine Freifrau von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Adlige und Briefautorin |
GEBURTSDATUM | 7. September 1864 |
GEBURTSORT | Harburg bei Hamburg |
STERBEDATUM | 13. November 1903 |