Frieda Lagus
Frieda Lagus (auch Elfriede Lagus, geboren 1891 in Sarajewo, Österreich-Ungarn; gestorben 27. Oktober 1914 in Berlin durch Suizid)[1][2] war eine Kunstgewerblerin, Modedesignerin und eine der frühen österreichischen Architektinnen.[3]
Leben und Wirken
BearbeitenFrieda Lagus war die Schwester des Redakteurs und späteren Vorstands des Österreichischen Werkbunds Otto Lagus (2. September 1889 – März 1965), der 1918 die Graphikerin und Textilkünstlerin Gabriele Lagus-Möschl heiratete.[2] Mit ihr wurde Frieda Lagus in der Rezeption der Werke später auch verwechselt.[1]
Sie studierte an der Kunstgewerbeschule Wien[4] und fertigte um 1913 Modeentwürfe für die Wiener Werkstätte (WW), die anlässlich von Modenschauen im Budapester Művészház (Kunsthaus Budapest) sowie in Berlin gezeigt wurden.[1] Sie begleitete den ehemaligen Direktor der WW, Fritz Waerndorfer, bei seiner Ausreise in die USA.[5] In The Times Richmond vom 6. April 1914 wird ein von ihr entworfenes, futuristisches Kleid beschrieben, dass sie auf dieser Reise trug. Vor Reisebeginn hatte sie das Atelier von Paul Poiret besucht.[1]
Mit ihrem Beitrag zum Architekturwettbewerb „Haus der Frau“ auf der Kölner Werkbundausstellung 1914 errang sie den 2. Preis.[6] Die Arbeit von Margarete Knüppelholz-Roeser erhielt den 1. Preis und der Entwurf von Emilie Winkelmann den 3. Preis.[7] Lagus siedelte nach dem Wettbewerb nach Berlin über.[1]
Peter Altenberg verarbeitete ihren Selbstmord im Gedicht Der Tod.[8]
Literatur
Bearbeiten- Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 119, 122, 280.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 119, 122, 280.
- ↑ a b Lagus-Möschl, Gabriele (Gabi, Gaby) Maria; geb. Möschl, verheiratete Lagus (1887–1961), Graphikerin ud Textilkünstlerin, ÖLB, abgerufen am 22. April 2023.
- ↑ 204 Women Received an Architectural Education in Vienna in the Period from 1913 to 1937/1938, architekturpionierinnen.at, Forschungsgruppe Architektur Pionierinnen 2023, abgerufen am 22. April 2023.
- ↑ Corinna Isabel Bauer: Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen, Genderaspekte im Spannungsverhältnis von Tradition und Moderne. Dissertation im Fachbereich Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung der Universität Kassel, 2003, S. 27, OCLC 830665286. (kobra.uni-kassel.de) abgerufen am 22. April 2023.
- ↑ Won't Paint The Lily, The New York Times, 6. April 1914, Vol. 63, Iss. 20526, P. 4, abgerufen am 22. April 2023.
- ↑ Frieda Lagus, Ulrich Bücholdt: Frauen in der Architektur, archthek.de, abgerufen am 22. April 2023.
- ↑ Kleine Kunst-Nachrichten, Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten, 33.1913-1914, S. 112.
- ↑ Der Tod, in: Peter Altenberg: Nachfechsung, S. Fischer Verlag, Berlin, 1916, S. 111, 112.
Personendaten | |
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NAME | Lagus, Frieda |
ALTERNATIVNAMEN | Lagus, Elfriede |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Modedesignerin und Architektin |
GEBURTSDATUM | 1891 |
GEBURTSORT | Sarajewo |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1914 |
STERBEORT | Berlin |