Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist eine internationale Auszeichnung, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels einmal im Jahr an eine Persönlichkeit vergibt, „die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat.“[1]
Die Verleihung des mit 25.000 Euro dotierten Friedenspreises findet jährlich anlässlich der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt. Die Ehrung im Rahmen der größten Buchmesse der Welt findet stets internationale Beachtung. Erster Preisträger war im Jahr 1950 der deutsch-norwegische Schriftsteller und Verleger Max Tau. Bei der bislang letzten Preisverleihung, am 22. Oktober 2023 wurde der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet.
Der Friedenspreis geht auf die Initiative weniger Schriftsteller und Verleger im Jahr 1949 zurück und wurde zunächst als „Friedenspreis deutscher Verleger“ in Hamburg verliehen. Seit 1951 ist er eine Auszeichnung der gesamten Buchbranche. Im Jahr 1972 wurde er erstmals auch postum verliehen. Die Preisträger werden vom Stiftungsrat bestimmt. Vorschläge können von jedermann kommen, müssen aber hinreichend begründet und belegt sein.
Stiftungsrat
BearbeitenMitglieder des Stiftungsrats (Stand 3. Dezember 2023[2]):
- Klaus Brinkbäumer (Mitteldeutscher Rundfunk, Leipzig)
- Raphael Gross (Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin)
- Moritz Helmstaedter (Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main)
- Nadja Kneissler (Delius Klasing Verlag, Hamburg)
- Ethel Matala de Mazza (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Bascha Mika (ehem. Frankfurter Rundschau)
- Mithu M. Sanyal (Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin)
- Christine Schulz-Rother (Buchhändlerin, Berlin)
- Karin Schmidt-Friderichs (Verlag Hermann Schmidt, Mainz), seit 2020 Vorsteherin des Börsenvereins, Vorsitzende des Stiftungsrates.
Preisträger
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Der Preis wurde bislang 74-mal vergeben, darunter dreizehn mal an eine Frau (Stand: 2023).
Literatur
Bearbeiten- Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels 1825–2000. Ein geschichtlicher Aufriss. Hrsg. im Auftrage der Historischen Kommission von Stephan Füssel, Georg Jäger und Hermann Staub in Verbindung mit Monika Estermann. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 2000.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stiftung Friedenspreis des deutschen Buchhandels – Das Statut. Vorstand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, 6. November 2007, abgerufen am 20. Juni 2013.
- ↑ Stiftungsrat des Friedenspreises. Abgerufen am 3. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ „Mit Jaron Lanier zeichnet der deutsche Buchhandel ironischerweise einen Computerentwickler aus, der Zeit seines Lebens versucht hat, Computer und digitale Medien von der Dominanz der geschriebenen Sprache zu befreien“ (merkur-blog.de).
- ↑ Islamwissenschaftler und Publizist: Navid Kermani erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In: Spiegel Online, 18. Juni 2015; spiegel.de abgerufen am 18. Juni 2015.
- ↑ Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Margaret Atwood, abgerufen am 14. Juni 2017.
- ↑ Friedenspreis 2020, friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de, abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Klaußner verlas die Laudatio von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der wegen einer freiwilligen Corona-Quarantäne nicht anwesend war (Börsenblatt)
- ↑ Tsitsi Dangarembga erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, am 21. Juni 2021.
- ↑ Porter Anderson: Auma Obama To Give the German Book Trade Peace Prize Lecture, publishingperspectives.com, veröffentlicht und abgerufen am 30. August 2021.
- ↑ Friedenspreis 2022: Serhij Zhadan. In: friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de. Abgerufen am 27. Juni 2022.
- ↑ Friedenspreis an Serhij Zhadan verliehen, Deutschlandfunk, 23. Oktober 2022
- ↑ Friedenspreis 2023: Salman Rushdie.In: friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de. Abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023: Daniel Kehlmann hält Laudatio auf Salman Rushdie. In: buecher.at. 23. August 2023, abgerufen am 23. August 2023.
- ↑ Anne Applebaum - Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2024, abgerufen am 12. August 2024.