Friedrich Lesche
Friedrich Lesche (* 30. Juni 1863 in Göttingen; † 19. Juli 1933 in Hamburg) war deutscher Politiker der SPD. Im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik war er Reichstagsabgeordneter und Mitglied des ersten Vorstands der genossenschaftlich-gewerkschaftlichen Versicherung Volksfürsorge.
Leben und Wirken
BearbeitenLesche besuchte von 1870 bis 1877 die Bürgerschule in Hannover. Von 1877 bis 1880 absolvierte er eine Tischlerlehre. Bis 1894 arbeitete er als Tischlergeselle. Von 1894 bis 1900 arbeitet er als Angestellter bei der Allgemeinen Krankenkasse in Altona. Im Jahr 1883 trat er in die SPD ein und wurde Gewerkschaftsmitglied. Er war Mitglied des Reichstages für den Wahlkreis Provinz Schleswig-Holstein 10 in der 13. Legislaturperiode von 1903 bis 1907[1], von 1919 bis 1920 und von 1920 bis 1925. Mitglied der Hamburger Bürgerschaft war Lesche von 1910 bis 1921.
Von 1899 bis 1905 und von 1916 bis 1933 war er Aufsichtsratsmitglied der Hamburger Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ eGmbH.
Lesche war ein Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge, Hamburg, deren erster Vorstand er mit Adolph von Elm wurde. Die Volksfürsorge nahm am 1. Juli 1913 ihren Geschäftsbetrieb auf. Lesche war dort Vorstand bis zu seiner Pensionierung im September 1932. Er sah in der Volksfürsorge AG, trotz der von ihr gewählten Form der AG, ein genossenschaftliches Unternehmen. Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine und die Volksfürsorge nannte er in einem Atemzug ihrem Charakter nach sozialistisch.[2]
Lesche war evangelischer Konfession und ist aus der Kirche ausgetreten.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 115.
- ↑ Heinrich Kaufmann: Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H. GEG. Zum 25jährigen Bestehen 1894–1919. Hamburg 1919, S. 560. Grußadresse von Friedrich Lesche als Vorstand der Volksfürsorge auf der Feier des 25-jährigen Bestehens der GEG.
Schriften
Bearbeiten- Friedrich Lesche: Der Kurs der Politik in den Hansestädten. In: Sozialistische Monatshefte. Heft 15–17, 1911 (Digitalisat)
Literatur
Bearbeiten- Artikel Lesche, Friedrich. In: Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 7). Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0 (Kurzfassung im Internet als Biografie von Friedrich Lesche. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)).
- Ursula Büttner: Politischer Neubeginn in schwieriger Zeit. Wahl und Arbeit der ersten demokratischen Bürgerschaft Hamburgs 1919–21. Landeszentrale für Politische Bildung, Hamburg 1994, ISBN 3-929728-07-9, S. 121.
Weblinks
Bearbeiten- Friedrich Lesche in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Friedrich Lesche. In: Wilhelm H. Schröder: Datenbank Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898-1918 (BIOKAND)
- Biografie von Friedrich Lesche. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Biografie von Friedrich Lesche. In: Heinrich Best, Wilhelm H. Schröder: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar).
Personendaten | |
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NAME | Lesche, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdR, MdHB, Konsumgenossenschafter und Vorstand Volksfürsorge |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1863 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 19. Juli 1933 |
STERBEORT | Hamburg |