Friedrich Ludwig Wilken von Haus

deutscher Jurist, Geheimer Kammerrat, Landdrost und Gesandter

Friedrich Ludwig Wilken von Haus (* 13. April 1686 in Eimbeckhausen; † 13. März 1746 in der Calenberger Neustadt bei Hannover) war ein deutscher Jurist, Geheimer Kammerrat, Landdrost und Gesandter.[1]

Friedrich Ludwig Wilken von Haus wurde zur Zeit des Fürstentums Calenberg geboren als ein Spross des Adelsgeschlechtes von Haus. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Rinteln. Nach der Erhebung des vormaligen Herzogtums zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg wurde er 1722 zunächst zum Kammerrat und im Folgejahr 1723 zum Geheimen Kammerrat ernannt. Als kurfürstlich hannoverscher Landdrost des ganzen Herzogtums Lauenburg hatte er seinen Sitz in Ratzeburg. 1736 wurde er als Gesandter an den kaiserlichen Hof entsandt.[1] Er war verheiratet mit Sophie Charlotte v. Bennigsen[2], mit der er elf Kinder hatte. Die 4 Söhne starben noch als Kinder: Friedrich Ludwig jun. († 1722), Franz Adolf († nach 1731), Johann Heinrich Nikolaus (1734–1740), Ludwig Adolf Christian (* 27. Juli 1746; † Oktober 1746). Von den 7 Töchtern überlebten 5 die Kindheit: Elisabeth Dorothea (1723–1779) ⚭ Gottlieb v. Lenthe, Juliane († Marienwerder 1761, Konventualin), Charlotte Marie ⚭ Friedrich v. Düring, Anne Sophie Juliane (1730–1793) ⚭ Ernst v. Reden und Caroline Auguste Luise (1733–1795) ⚭ Benedict v. Bremer. Die Kinder wurden zum Teil in den Familiengruft unter der St.-Martins-Kirche Eimbeckhausen beigesetzt, wo mit Georg Friedrich Wilhelm v. Bremer 1857 die letzte Bestattung erfolgte.[3]

Bis ca. 1800 existierte in Eimbeckhausen außerdem noch eine uneheliche Linie der Familie, die sich jedoch nur Haus nannte.[4]

Von Haus und seine Frau Sophie Charlotte ließen sich einzeln porträtieren, jeweils in zwei Ausführungen. Eines der Gemälde von Sophie Charlotte befindet sich im Saarlandmuseum (Alte Sammlung der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz), das andere im Historischen Museum Hannover.[5] Die beiden Porträts von Friedrich Ludwig befinden sich in Privatbesitz, ebenso eines der Tochter Elisabeth Dorothea. Weiterhin gibt es ein privat besessenes Bruststück von Anne Sophie Juliane[6] sowie einen Schattenriss von Caroline Auguste Luise ebenfalls im Historischen Museum Hannover.[7]

 
Dissertatio de Eruditione Politica (1708)

Literatur

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  • Hans-Cord Sarnighausen: Braunschweig-Lüneburgische und kurhannoversche Amtsjuristen des 18. Jahrhunderts mit ihren Familien in ausgewählten Amtsbezirken. 1. Kurhannoversche Amtsjuristen im Herzogtum Lauenburg, in: Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände e. V.: Genealogie. Deutsche Zeitschrift für Familienkunde, Heft 2/2006, Insingen 2006, S. 114–117.

Einzelnachweise

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  1. a b o. V.: Haus, Friedrich Ludwig Wilken von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 9. Februar 2009, zuletzt abgerufen am 4. Januar 2020
  2. v. Arnswaldt, Werner Konstantin, Die von Haus in Niedersachsen, in: Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 54, 1916, S. 210ff; sowie Witthinrich, Kai, Die Familien von Haus und Bremer auf dem Gut Eimbeckhausen, in: Museum Bad Münder, Der Söltjer, 41/2016, S. 13ff.
  3. Eimbeckhausen | kirchengemeindelexikon.de. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  4. Udo Mierau: 1033–1983. 950 Jahre Hemschehausen-Eimbeckhausen (Eimbeckhausen 1983) sowie Udo Mierau: Eimbeckhausen (Eimbeckhausen 1989) und v. Arnswaldt, Werner Konstantin, Die von Haus in Niedersachsen, in: Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 54, 1916, S. 210ff.
  5. Johann Georg Ziesenis: Ölgemälde: Sophie Charlotte von Haus :: Historisches Museum Hannover :: museum-digital:niedersachsen. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  6. Deutscher Kunstverlag, Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 27, München 1988, S. 166ff. Vgl. außerdem den Grabstein Anne Julianes auf dem Gartenfriedhof Hannover.
  7. Bildnis-Silhouette Geheimrätin Luise von Bremer geb. von Haus (um 1740-1775?). In: LWL-Museum für Kunst und Kultur. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, abgerufen am 7. Januar 2021.
  8. Rinteln-Aktuell.de: Universitäts- und Stadtmuseum Rinteln: Doktorarbeit aus Rinteln 1708. Abgerufen am 12. Januar 2021.
  9. Dietrich Blaufuss, Hanspeter Marti: Gottfried Arnold: radikaler Pietist und Gelehrter. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2011, ISBN 978-3-412-20689-5 (google.de [abgerufen am 7. Januar 2021]).
  10. Friedrich Wilhelm Bierling, Friedrich Ludwig von Haus: De Eruditione Politica. Enax, 1708 (google.de [abgerufen am 7. Januar 2021]).
  11. R. van Dülmen et al., Macht des Wissens: die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft, Köln 2004, S. 403.