Friedrich Ludy

deutscher Kupferstecher und Radierer

Friedrich August Ludy (* 1823 in Köln; † 1890 oder 1896 in Solkan) war ein deutscher Kupferstecher und Radierer.

Friedrich Ludy, Sohn des Kupferstechers Wilhelm Ludy aus Köln, ging 1839 an die unter Friedrich Wilhelm von Schadow geleitete Kunstakademie Düsseldorf. Nach Teilnahme an der Elementarklasse wurde er im Jahre 1840 Schüler von Joseph von Keller in dessen so genannter Kupferstecherschule. Von 1850 bis 1852 absolvierte er die Meisterklasse der Akademie. Nach einem folgenden dreijährigen Studienaufenthalt in Paris bereiste Ludy Deutschland und Belgien. Düsseldorf, wo er zuletzt in der Ratinger Straße wohnte, verließ er 1855[1][2] und begab sich nach Berlin. Um 1878 wohnte er dort in der Melchiorstraße Nr. 30.[3]

Ein Hüftbild von Friedrich Ludy, aktives Mitglied des Künstlervereins Malkasten[4], gemalt von Ludwig Knaus im Jahre 1854, befindet sich im Archiv des Malkasten-Vereins.[5][6]

In „Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen aus Reitter’s Fauna Germanica“ von Sigmund Schenkling wird unter „Arten, Unterarten, Varietäten, Aberrationen“ der Käfer „Lüdyi“, nach dem Kupferstecher Friedrich Ludy, „gestorben 1896 in Salcano (Solkan) bei Görz“, benannt.[7]

 
Sepultura Christi, (Grablegung Christi) Darstellung aus den Evangelien, nach Friedrich Overbeck

Friedrich Ludy war in der gemischten Manier, dem Kupfer- als auch dem Stahlstiche, die im Linienstich und in gemischter Manier gearbeitet sind, bewandert. Seine Stiche führte er meistens in Kartonmanier nach Malern der religiösen Historie aus, so wie auch mehrere Porträts. Von 1847 bis 1850 fertigte Ludy eine Anzahl von Stichen zu den „Darstellungen aus den Evangelien“ nach Originalzeichnungen von Friedrich Overbeck[8], ferner „Hagar und Ismael“[9][10], „Salomo’s Urteile“ und „Rom als Herrin der Welt“[11] und „Der Frühling“ nach Joseph von Führich. In 1884 stach er „Das widerspenstige Modell“ nach Ludwig Knaus. Zu Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“ nach Illustrationen von Alexander von Liezen-Mayer lieferte Ludy einige Stiche[12] sowie auch einige Ornamente zu dessen illustrierten Prachtausgabe von Goethes „Faust“.[13] Und nach Carl Heinrich Hermann ein Blatt aus den Kompositionen der „Deutschen Geschichte“ (Deutschland unter den sächsischen Kaisern).

Werke (Auswahl)

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S. Francisus Xav. nach Edward von Steinle

Literatur

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Commons: Friedrich Ludy – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Ludy, Friedrich, Kupferstecher, Ratingerstraße 173, in Adressbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1855
  2. Verzogen: Ludy, Frch., Kupferstecher, in Nachtrag Adressbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1855
  3. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste: Kupferstiche, 1878, S. 81: Friedrich Ludy in Berlin, Melchiorstraße 30. „Die Gratulantin.“ Kupferstich nach Prof. L. Knaus; „Freude.“ Kupferstich nach Liezen-Mayer.
  4. Die Geisterrache: Donnerstag den 30. Januar 1851; geistreiches Morddrama in 5 Aufzügen und einem Hauptvorzug, vielen neuen Anzügen ohne Anzüglichkeiten. Wille, August von, 1829-1887, (Ill.); Happel, Friedrich, 1825-1854, (Textverf.); Ludy, Friedrich August, 1823-, (Darsteller Ritter Treueschwesterliebe); Michelis, Alexander, 1823-1868, (Darst.); Künstler-Verein Malkasten, 1851
  5. XXIV. Berliner Kupferstich-Auction von Amsler & Ruthardt: Katalog der reichen Kupferstichsammlungen des Herren E. F. Oppermann, Berlin, 1882, S. 261
  6. Fritz Jacobi und der Malkasten: 61 ausgewählte Portraitgemälde aus dem Archiv des Künstlerverein Malkasten. Ausstellung 2007, auf malkasten.org, abgerufen am 20. Juni 2016
  7. Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen: aus Reitter’s Fauna Germanica, K.G. Lutz, Stuttgart, 1917, S. 58
  8. Amerikanische Ausgabe des Werkes: Darstellungen aus den Evangelien nach vierzig Originalzeichnungen von Friedrich Overbeck. Schulgen, Düsseldorf, 1850, Diese war im Besitze des Freiherrn Alfred von Lotzbeck auf Weihern. Auf wenner.net, abgerufen am 20. Juni 2016
  9. „Abraham verstößt Hagar und Ismael“ von Friedrich Overbeck und „Hagar and Ishmael“ von Friedrich August Ludy, auf gilsonsantos.com, abgerufen am 21. Juni 2016
  10. „Abraham verstößt Hagar und Ismael“ von Overbeck, auf artnet.com, abgerufen am 20. Juni 2016
  11. Rom als Herrin der Welt von Josef von Führich, 1860, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett, Sammlung der Zeichnungen und Druckgraphik, Inv.-Nr. 6/72
  12. Abbildungen der Stiche zu: Das Lied von der Glocke von Friedrich von Schiller, Ludy, Friedrich August (1823-?), auf photo.rmn.fr, abgerufen am 21. Juni 2016
  13. Das Lied von der Glocke von Friedrich von Schiller. Illustriert in 17 Compositionen von Alexander von Liezen Mayer. Mit Ornamenten von Ludwig von Kramer. Ausgeführt in 6 Kupferstichen von I. F. Deininger, E. Forberg und Fr. Ludy und in 11 Holzschnitten von Wilh. Hecht. Fünfte Auflage. München: Theodor Stroefers Kunstverlag o. J. Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart. Breite (außen): 28,5 cm; Höhe (außen): 37,5 cm., auf goethezeitportal.de, abgerufen am 21. Juni 2016
  14. Stahlstich: Ave Maria, gratia plena, dominus tecum. Originalwerk: C. Müller; Stecher: Friedrich Ludy, auf digibib.ub.uni-giessen.de
  15. Der heilige Cosmas und der heilige Damian. Nach einer Vorlage von Heinrich Lauenstein gestochen von Friedrich August Ludy, Nr. 340/1871 des Vereins zur Verbreitung religiöser Bilder in Düsseldorf (Privatbesitz), auf brauchtum.de
  16. Abbildung: Die vier Kirchenväter, Stahlstiche von Joh. Schraudolph, R. Stang und A. Ludy, Düsseldorf 1851, von links nach rechts: Augustinus, Gregor der Große, Hieronymus und Ambrosius, PDF S. 8 (Memento des Originals vom 8. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/thomasberg.heimatmuseum-virtuell.de
  17. Georg Kaspar Nagler: Die Monogrammisten und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, Band II (IMM - SH), Georg Franz, München, 1858, S. 588
  18. XXIV. Berliner Kupferstich-Auction von Amsler & Ruthardt: Katalog der reichen Kupferstichsammlungen des Herren E. F. Oppermann, Berlin, 1882, S. 268