Friedrich Straetmanns

deutscher Politiker (BSW, bis August 2024 Die Linke)

Friedrich Straetmanns (* 5. August 1961 in Bielefeld) ist ein deutscher Politiker (BSW, bis August 2024 Die Linke) und als politischer Beamter seit 2021 Staatssekretär im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er war von 2017 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2024 ist er Co-Vorsitzender des BSW Mecklenburg-Vorpommern.

Friedrich Straetmanns (2017)

Beruflicher Werdegang

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Nach dem Wehrdienst studierte Friedrich Straetmanns von 1982 bis 1989 Rechts- und Staatswissenschaften mit Referendariat. Beruflich war er danach kurz als Rechtsanwalt tätig, anschließend bis 1992 beim Diakonischen Werk.[1] Danach wurde er Richter am Sozialgericht Detmold. Er amtierte daneben als Vorsitzender des gemeinsamen kirchlichen Verwaltungsgerichts der Evangelisch-reformierten Kirche und der Lippischen Landeskirche.[2]

Im 19. Deutschen Bundestag war Straetmanns Justiziar und rechtspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sowie im Wahlprüfungsausschuss. Zudem gehörte er als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung, dem Petitionsausschuss und dem Wahlausschuss für die Richter des Bundesgerichtshofs an.[3]

Bei den Wahlen zum 20. Bundestag 2021 verpasste er auf der Liste der Linken[4] den Wiedereinzug in das Parlament.[5]

Am 15. November 2021 wurde Straetmanns zum Staatssekretär im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern ernannt.[6] Im April 2022, kurz nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, attackierte Straetmanns auf Twitter den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk verbal. Daraufhin wurde sein Rücktritt gefordert;[7] Straetmanns löschte zwei Tage später den Tweet und bat um Entschuldigung; der Tweet sei „in der Wortwahl falsch und unangemessen“ gewesen.[8] Im Juli 2024 erklärte Straetmanns gegenüber der Landesjustizministerin Jacqueline Bernhardt (Die Linke), sein Amt aus persönlichen Gründen zum 1. Oktober 2024 niederlegen zu wollen.[5][9] Er blieb allerdings weiterhin im Amt, nahm aber auf Weisung der Ministerin bis Ende November 2024 nur eingeschränkte Aufgaben wahr;[10][11] Straetmanns will noch bis zur Bundestagswahl 2025 im Amt bleiben.[12]

Straetmanns war 20 Jahre lang SPD-Mitglied.[13]

Ab 2005 gehörte er der Partei WASG an.[13]

Durch die Verschmelzung der Parteien WASG und PDS gehörte er ab 2007 der Partei Die Linke an. Bei der Bundestagswahl 2017 trat er im Wahlkreis Bielefeld-Gütersloh II für Die Linke an und zog auf Platz 10 der Landesliste seiner Partei in den 19. Deutschen Bundestag ein.[14]

Im August 2024 wechselte Straetmanns zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wobei er unter anderem „unrealistische Migrationsforderungen“, „Kritikunfähigkeit“ und „Nischenpolitik“ der Parteiführung als Gründe nannte; Die Linke habe „politische Kernthemen wie das Thema ‚Frieden‘ aufgegeben“.[15][16][17] Er wurde am 7. Dezember 2024 zum Co-Vorsitzenden des BSW Mecklenburg-Vorpommern gewählt.[12]

Das BSW Mecklenburg-Vorpommern wählte Straetmanns zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2025.[12]

Sonstige Mitgliedschaften

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Seit 2021 ist Straetmanns Mitglied der 13. Synode der EKD. In diese wurde er durch den Rat der EKD berufen.[18] Zudem ist er Mitglied im Ehrenrat des DSC Arminia Bielefeld.[19]

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Commons: Friedrich Straetmanns – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Willkommen bei den Kritischen Arminen. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. September 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kritische-arminen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Pressemitteilung der Lippischen Landeskirche / Birgit Brokmeier: Verabschiedung von Richter Friedrich Straetmanns. In: reformiert-info.de. Abgerufen am 28. August 2024.
  3. Friedrich Straetmanns, Die Linke. In: bundestag.de. Abgerufen am 12. August 2021.
  4. Der Kreiswahlleiter des Wahlkreises 132 Bielefeld – Gütersloh II. Bundestagswahl am 26. September 2021 – Wahlergebnis. In: bielefeld.de. 30. September 2021, abgerufen am 26. August 2024 (PDF; 375 KB).
  5. a b BSW bekommt weiteren Zulauf. In: taz.de. 26. August 2024, abgerufen am 26. August 2024.
  6. Schwesig ernennt Staatssekretärinnen und Staatssekretäre. Pressemitteilung der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern vom 15. November 2021.
  7. MV-Staatssekretär beleidigt ukrainischen Botschafter – CDU fordert Entlassung. In: ostsee-zeitung.de. 26. April 2022, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  8. Schweriner Attacke auf Melnyk wird Bumerang – „Widerlicher Botschafter“. In: n-tv.de. 26. April 2022, abgerufen am 27. April 2022.
  9. Linken-Staatssekretär will in Wagenknecht-Partei eintreten. In: NDR.de. 27. August 2024, abgerufen am 27. August 2024.
  10. Kaltgestellter Staatssekretär aus MV erhält 12.000 Euro im Monat: Jetzt der goldene Handschlag? In: ostsee-zeitung.de. 17. Oktober 2024, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  11. www.ndr.de, „Trotz Parteiwechsels: Straetmanns erhält Aufgaben zurück“, 3. Dezember 2024, abgerufen am 7. Dezember 2024
  12. a b c www.ndr.de, „Justizstaatssekretär und Pastorin an der Spitze des BSW in MV“, 7. Dezember 2024, abgerufen am 7. Dezember 2024
  13. a b Die Linke stellt personelle Weichen: Friedrich Straetmanns soll in den Bundestag. In: nw.de. 16. März 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.nw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2024. Suche in Webarchiven)
  14. Aus OWL neu in den Bundestag? – Folge 10: Friedrich Straetmanns (Linke) aus Bielefeld – Der unbefangene Sozialrichter. In: Westfalen-Blatt. 20. September 2017, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  15. Carsten Janz: Staatssekretär kritisiert „unrealistische Forderungen“. In: t-online.de. 26. August 2024, abgerufen am 26. August 2024.
  16. Linken-Staatssekretär wechselt ins BSW-Lager. In: spiegel.de. 26. August 2024, abgerufen am 27. August 2024.
  17. Stefan Ludmann: Wechsel zu Sahra Wagenknecht: Staatssekretär bei vollen Bezügen kaltgestellt. In: NDR.de. 13. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  18. Friedrich Straetmanns. In: ekd.de. Abgerufen am 8. Mai 2021.
  19. Gremien + Vereinsstruktur. In: arminia.de. Abgerufen am 5. Oktober 2024.