Friedrich Wilhelm Wilkens

deutscher Goldschmied

Friedrich Wilhelm Wilkens (geboren 3. Juli 1823 in Bremen; gestorben 28. August 1895 ebenda) war ein deutscher Silberwarenfabrikant[1] und Goldschmied.[2]

Friedrich Wilhelm Wilkens war ein Sohn des Bremer Goldschmiedemeisters und Ältesten des Bremer Goldschmiedeamtes Martin Heinrich Wilkens[2] und dessen Ehefrau Friederike Wilhelmine, geborene Gempt.[1]

Ab 1840 durchlief Friedrich Wilhelm Wilkens seine Ausbildung bei seinem Vater.[2] Am 8. Mai 1851 heiratete er in Bremen Bertha Storck (geb. 4. August 1828 in Osnabrück, gest. 2. Februar 1897 in Hemelingen), mit der er drei Töchter und einen Sohn bekam.

1860 wurde Wilkens Goldschmiedemeister.[2] Ab 1871 war er gemeinsam mit seinen älteren Halbbrüdern Diedrich und Carl Philipp Wilkens Inhaber der von seinem Vater gegründeten Silberwarenfabrik.[3]

 
Pfarrhaus und evangelische Kirche in Hemelingen

Wilkens initiierte in Hemelingen einen Kirchenverein. Die Stiftung eines Grundstücks zum Kirchenbau, die Beauftragung des Architekten Karl Börgemann mit der Planung des Kirchenbaus, der 1890 vollendet wurde, die Finanzierung des zugehörigen Pfarrhauses sowie die Stiftung von Altar, Orgel, Kanzel und farbigen Kirchenfenstern werden in einem Zeitungsartikel Friedrich Wilhelm Wilkens alleine zugeschrieben,[4] die Kirchengemeinde nennt hingegen auch andere Familienmitglieder wie etwa Minna, die Witwe des Diedrich Wilkens, als Stifter und Beteiligte.[5] Fest steht jedenfalls, dass die Familie Wilkens, die ihre Fabrik von Bremen nach Hemelingen verlegt hatte, den Bau der evangelischen Kirche samt Pfarrhaus unter der heutigen Adresse Westerholzstraße 17 und 19 entscheidend vorantrieb und zu einem großen Teil finanzierte.

Als Friedrich Wilhelm Wilkens 1895 starb, trug er den Titel eines Kommerzienrates.[2] Nach seinem Ableben wurde die Firma M. H. Wilkens & Söhne unter unveränderter Firma von den Teilhabern und alleinigen Inhabern Martin Wilkens, Heinrich Wilkens, Wilhelm Wilkens und Hermann Wilhelm Christoph Mallet weitergeführt.[6] Wilhelm Wilkens war der Sohn, Mallet ein Schwiegersohn von Friedrich Wilhelm Wilkens. Er war mit der 1859 in Bremen geborenen Anna Magdalena Wilkens verheiratet.[1]

Bekannte Werke

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  • Weinkanne mit dem Namen der Äbtissin L. Ritmeier[7] beziehungsweise Abendmahls-Kanne, Höhe 32 cm, gestiftet 1859, im Besitz des Klosters Wienhausen[2]
  • im Focke-Museum, Bremen:
    • Deckelpokal mit seltsamer Form, Höhe 33,5 cm, Inv.-Nr. C 798[2]
    • Fußbecher, Preis vom 2. Deutschen Bundesschießen von 1865, Höhe 19,2 cm[2]
    • mit Henkel und Fuß versehener Trinkbecher, bezeichnet „Louise 24.12.1872“, außerdem „12 Löth“, Inv.-Nr. 56, 409[2]
    • Tafelaufsatz, Zweites Barock, Höhe 34 cm, Inv.-Nr. 92, 2[2]
  • Tintenzeug mit einem Hirsch und einer Eiche auf einer Wiese, 1872 ein Geschenk für „Dr. Henrici“ zum 50jährigen Doktorjubiläum; Wienhausen, Privatbesitz[2]
  • Zuckerkasten mit bauchiger Form; Stade, Privatbesitz[2]

Meisterzeichen und Beschauzeichen

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Nach Gerd Dettmann und Albert Schröder (siehe Abschnitt Literatur) nutzte Wilkens als Meisterzeichen das Monogramm FW.[2] Mit dem vertieften Meisterzeichen WILKENS nutzte der Goldschmiedemeister auch das Beschauzeichen für Bremen; einen nach links aufsteigenden, schräggestellten Schlüssel in hochrechteckigem Feld.[7]

Literatur

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  • Gerd Dettmann, Albert Schröder, Eva Meyer-Eichel: Die bremischen Gold- und Silberschmiede. Die bremischen Zinngiesser (= Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der freien Hansestadt Bremen, Heft 7) (= Schriften der Bremer Wissenschaftlichen Gesellschaft, Reihe A), Bremen: Winter, 1931[2]
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Einzelnachweise

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  1. a b c Heinz Früchtenicht: 8626 Friedrich Wilhelm Wilkens als Personen-Datensatz mit Querverweisen auf der Seite des genealogischen Vereins Die Maus, Gesellschaft für Familienforschung e. V. in der Version vom 28. Mai 2019, zuletzt abgerufen am 22. Juni 2020
  2. a b c d e f g h i j k l m n Wolfgang Scheffler: Friedrich Wilhelm Wilkens und Martin Heinrich Wilkens I, in ders.: Goldschmiede Niedersachsens, Daten, Werke, Zeichen. erster Halbband, Berlin: Walter de Gruyter & Co., 1965, S. 219 und 205 ff.; 217a Friedrich Wilhelm Wilkens in der Google-Buchsuche
  3. Christoph Sandler, Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie der Kleinstaaten Norddeutschlands, der süddeutschen Länder, Elsass-Lothringens und der Schweiz, Leipzig o. J. [1874], S. 59
  4. Jörg Esser: Jubiläum / Gotteshaus aus Spenden erbaut ..., Artikel auf der Seite NWZonline.de vom 11. Juni 2015
  5. o. V.: Kirchengemeinde Hemelingen. Die Hemelinger Kirche von 1890 bis 1965 auf der Seite kirche-bremen.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 22. Juni 2020
  6. Amtsblatt der Freien und Hansestadt Hamburg / Beiblatt. Öffentlicher Anzeiger Nr. 83, 1896, S. 809 (Digitalisat)
  7. a b Joachim Bühring (Bearb): Weinkanne und Goldschmiedezeichen, in ders.: Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, Band 34: Die Kunstdenkmale des Landkreises Celle im Regierungsbezirk Lüneburg. Textband, hrsg. von Oskar Karpa, Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt; München: Deutscher Kunstverlag, 1970, S. 145 und [Register] S. [203]