Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch

Gemälde von Adolph von Menzel, im Zweiten Weltkrieg verlorenes Gemälde

Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch ist ein Gemälde von Adolph von Menzel.

Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch (14. Oktober 1758) (Adolph von Menzel)
Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch (14. Oktober 1758)
Adolph von Menzel, 1856
Öl auf Leinwand
295 × 378 cm
Kriegsverlust, ehemals Alte Nationalgalerie

Menzel fertigte das Gemälde zwischen 1850 und 1856 an. Sujet des Werkes ist die preußische Niederlage in der Schlacht bei Hochkirch am 14. Oktober 1758. Es zeigt die preußischen Truppen bei der verzweifelten Abwehr des nächtlichen österreichischen Überraschungsangriffs. Annähernd mittig ist König Friedrich II. zu erkennen, der auf den Betrachter zugaloppiert und versucht die Gegenwehr zu organisieren. Die Themenwahl stieß beim zeitgenössischen Publikum auf Unverständnis, denn der ungünstige Ausgang der Schlacht resultierte aus mangelnder Vorsicht des preußischen Königs bei der Wahl des Lagerplatzes.

Menzel wich in seiner Darstellung von der Tradition der klassischen Schlachtenmalerei deutlich ab, die den Feldherrn im Vordergrund symbolisch überhöht als Schlachtenlenker darstellte, während im Hintergrund anonyme Schlachtenreihen aufmarschierten. Im Vordergrund des Gemäldes nehmen hier hingegen die Soldaten die bedeutendere Position ein. Für die zeitgenössische Kritik konnte so die historische Größe des Preußenkönigs nicht angemessen dargestellt werden. Gelobt wurden hingegen Realitätsgehalt und Monumentalität des Werkes. 1867 wurde es auf der Pariser Weltausstellung präsentiert.

1905 schenkte Kaiser Wilhelm II. der Kirchengemeinde Hochkirch eine Reproduktion des Gemäldes.[1]

Das Original verbrannte vermutlich am Ende des Zweiten Weltkriegs im Berliner Friedrichshainbunker.

Literatur

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  • Hubertus Kohle: Adolph Menzels Friedrich-Bilder. Theorie und Praxis der Geschichtsmalerei im Berlin der 1850er Jahre (Münchener Universitätsschriften des Instituts für Kunstgeschichte 1), München [u. a.] 2001 (Kapitel: Friedrich und die Seinen bei Hochkirch im Kontext der preußischen und internationalen Schlachtenikonographie)
  • Hubertus Kohle: Adolph Menzels Friedrich. Eine Apologie historischer Größe?, in: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hg.): Friederisiko. Friedrich der Große, [Katalog zur Ausstellung im Neuen Palais und Park Sanssouci, 28. April bis 28. Oktober 2012], Bd. 2: Die Essays, München 2012, S. 272–283.
  • Dieter Radtke: Friedrich und die Seinen (in der Schlacht) bei Hochkirch, in: Zeitschrift für Heereskunde 72/429 (2008), S. 142–147.
  • Bildnachweis: Friedrich Winkler/Gerhard Niedermeyer (Bearb.): Adolph Menzel. Geboren 1815 zu Breslau, gestorben 1905 zu Berlin, hrsg. vom Luftwaffenführungsstab 1c/VIII, München o. J. (ca. 1940), S. 6.
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Commons: Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ev.-Luth. Kirchgemeinde Hochkirch / Ew.-luth. wosada Bukecy: 14. Oktober 1758. Die Schlacht bei Hochkirch. URL: https://www.kirche-hochkirch.de/neu/page91.html. Siehe auch: Horst Krüger: Tiefer deutscher Traum: Reisen in die Vergangenheit, Hamburg 1983, S. 175.