Fritz Jüptner-Jonstorff

österreichischer Filmarchitekt

Fritz Jüptner-Jonstorff (* 2. Juni 1908 als Friedrich Joachim Freiherr Jüptner von Jonstorff in Wien; † 24. Oktober 1993 in Klosterneuburg) war ein österreichischer Filmarchitekt, der produktivste Szenenbildner des heimischen Nachkriegskinos der ersten zwanzig Jahre.

Leben und Wirken

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Der gebürtige Friedrich Freiherr Jüptner von Jonstorff, Sohn des Wiener Sektionschefs Anton Karl Friedrich Freiherr Jüptner von Jonstorff, hatte an der Technischen Bundeslehranstalt seiner Heimatstadt Wien Elektrotechnik studiert und anschließend die Wiener Kunstgewerbeschule besucht. Es folgte eine praktische Ausbildung zum Bühnenbildner und Elektrokonstrukteur.

Anfang der 1930er Jahre begann Jüptner-Jonstorff mit der Arbeit als Bühnenbildner in der österreichischen Hauptstadt. Weitere Theaterengagements führten ihn unter anderem nach Salzburg. Vor Kriegsausbruch kamen auch Aufträge vom Film als zweiter Architekt (z. B. 1935 bei Walter Reischs Episode) hinzu. Nach seiner ersten Zusammenarbeit mit dem angesehenen Bühnenbildner Otto Niedermoser im Jahre 1936 (Film Silhouetten) avancierte Jüptner-Jonstorff drei Jahre darauf bei der Deka-Film in Berlin zum alleinverantwortlichen Chefarchitekten.

1942 kehrte er nach Wien zurück. Dort arbeitete Jüptner-Jonstorff nur gelegentlich für führende Regisseure wie Willi Forst (Frauen sind keine Engel) und Gustav Ucicky (Das Herz muß schweigen), vornehmlich aber an durchschnittlicher Massenunterhaltung, vor allem nach 1945. Es handelte sich dabei häufig um anspruchsarme Lustspiele mit Theo Lingen und Peter Alexander, Romanzen und Schnulzen mit Waltraut Haas und Johanna Matz sowie überaus gefühlige k.u.k.-Reminiszenzen wie die Sissi-Trilogie, für die Jüptner-Jonstorff einige der prunkvollsten Kulissen des österreichischen Nachkriegskinos entwerfen durfte. Auch zwei weitere Historienstoffe mit Sissi-Darstellerin Romy Schneider, Mädchenjahre einer Königin und Die Deutschmeister, lebten nicht zuletzt von den plüschigen Dekors Jüptner-Jonstorffs.

Ab 1956 arbeitete Fritz Jüptner-Jonstorff regelmäßig mit dem Nachwuchsszenenbildner Alexander Sawczynski zusammen. 1970 zog er sich weitgehend vom Kinofilm zurück, stattete gelegentlich Werbefilme sowie einige ORF- und ARD-Fernsehproduktionen (z. B. die Serien Der Kurier der Kaiserin und Die Melchiors) aus.

Zu seiner Verwandtschaft zählen unter anderem der Chemiker und Metallurg Hans Jüptner von Jonstorff und die Regisseurin Claudia Jüptner-Jonstorff (* 1968) (ARD-Serie Der Winzerkönig).

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 270.
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