Fritz Posch
Fritz Posch (* 30. März 1911 in Wenireith; † 20. Juli 1995 in Graz)[1] war ein österreichischer Historiker. Von 1956 bis 1976 war er Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs und ab 1962 Honorarprofessor für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er war langjähriges Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark.
Leben
BearbeitenFritz Posch stammte aus einer oststeirischen Bauernfamilie; er besuchte das Bischöfliche Gymnasium in Graz und studierte zunächst Theologie, dann Geschichte und Germanistik. Nach der Promotion im Jahr 1936 absolvierte er eine Ausbildung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, die er mit der Staatsprüfung abschloss. Über Vermittlung von Otto Brunner erhielt er eine Stelle als Stadtarchivar in Wiener Neustadt. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft, aus der er 1947 heimkehrte, trat er in den Dienst des Steiermärkischen Landesarchives, welches er ab 1956 leitete.
Über seine Initiative und mithilfe des von ihm entwickelten „Archivkatasters“ konnten erstmals sämtliche Bestände des Archivs systematisch erfasst werden. Ergebnis dieser Arbeiten war das 1959 vorgelegte Gesamtinventar des Steiermärkischen Landesarchives. Als Archivdirektor richtete er auch eine Restaurierungswerkstätte ein. 1966 war Posch Kurator der Steirischen Landesausstellung unter dem Titel Der steirische Bauer.
Fritz Posch war ab 1968 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und wurde unter anderem mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern ausgezeichnet.
Literatur
Bearbeiten- Fritz Fellner, Doris A. Corradini (Hrsg.): Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs 99). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2006, ISBN 3-205-77476-0, S. 326.
- Othmar Pickl: Laudatio auf Wirkl. Hofrat Univ.-Prof. Dr. Fritz Posch, Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 27. Graz 1977, S. 33–39. (landesarchiv.steiermark.at)
- Othmar Pickl: Nachruf Fritz Posch. In: Almanach der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 145, Wien 1994/95, S. 535–544.
- Fritz Posch: Autobiographie. In: Hermann Baltl u. a. (Hrsg.): Recht und Geschichte. Ein Beitrag zur österreichischen Gesellschafts- und Geistesgeschichte unserer Zeit. Zwanzig Historiker und Juristen berichten aus ihrem Leben (= Studien zur Rechts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. 14). Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-2414-2, S. 197–219.
Weblinks
Bearbeiten- Posch, Fritz. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
- Literatur für/über Fritz Posch (Auswahl) auf der Website der Historischen Landeskommission für Steiermark
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ matriken.graz-seckau.at abgerufen am 16. August 2017.
Personendaten | |
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NAME | Posch, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker |
GEBURTSDATUM | 30. März 1911 oder 31. März 1911 |
GEBURTSORT | Wenireith |
STERBEDATUM | 20. Juli 1995 |
STERBEORT | Graz |